Kapitel 22: Mein Sohn

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Ethans Sicht:

Lus Spruch saß. Wenn ich sagen würde, dass er mich kalt ließ wäre es gelogen. Ich setzte mich neben Rose und Max. Es herrschte immer noch eine unangenehme Stille am Tisch. Und das soll schon was heißen bei 30 Mann.

So hatte ich es mir ehrlich gesagt nicht vorgestellt, aber ich musste dadurch. Irgendwie. Alleine schon, weil ich vielleicht die Chance hatte Luan zu sehen und mit Lu zu reden. Würde sie heute nicht mit mir reden würde ich sie entweder entführen, mich mit ihr in einem Raum einschließen oder mich in ihrem Tanzkurs anmelden, weil da musste sie mit mir reden, wenn ich einiges falsch machte. Eins von den Sachen würde es wohl werden. Irgendwann musste sie mit mir reden.

Die Stille wurde durch Marlo und Rose unterbrochen, die lautstark schrien, dass sie Hunger hätten. Und so wurde es wieder lauter am Tisch und die Gespräche fingen an. Das Essen wurde auf unserer Küche gestellt, damit sich jeder das nehmen konnte was er wollte. Da wir es kannten gab es auch kein Chaos. Die Kleinsten fingen an, dann kam unsere Generation, dann die Omas und dann der Rest.

Ich stand auf und ging zur Küche, Lu war vor mir. Ihr Kleid war sagenhaft. Ihr Körper war so heiß! Sie im allgemeinen war sowas von heiß. Ich tat mich mehr als schwer sie nicht anzusprechen. Ich probierte meine Gedanken auf das Essen zu richten, aber ha, ich scheiterte kläglich. Verständlich bei so einem Körper vor einem.

Als sie checkte, dass ich hinter ihr stand, verkrampfte sich ihr Körper. Sie versuchte soviel Abstand wie es eben ging zu bekommen, klappt nur nicht so wirklich, da Mel ziemlich langsam vor ihr war.

Ich nahm mir ein Stück Brot, als auch Lu sich eins nehmen wollte. Nein. Unsere Hände berührten sich. Ich zuckte zusammen, genauso wie sie. Als ob wir einen scheiß Stromschlag bekommen hätten, das war doch nicht mehr normal. Ich entfernte meine Hand so schnell es ging vom Brotkorb und von ihrer Hand und sagte nichts. Wieder einmal. Lu nahm sich das Brot und ging schnell weiter. Ich ließ es, nahm mir ein wenig Salat und verschwand wieder auf meinen Platz.

Während des Essen wurde viel gesprochen und gelacht, aber ich beteiligte mich nicht dran, sondern schaute eigentlich nur auf meinen Teller und stocherte im Salat herum. Der Hunger war mir vergangen. Ich merkte ihren Blick auf mir. Wie automatisch erhob ich leicht meinen Kopf und schaute in ihre Richtung und genau in ihre Augen. Sie schaute schnell weg, aber es war zu spät. Ich hatte ihren Blick gesehen und vor allem gemerkt.

„Schatz, du sieht heiß aus!", sagte Oma Juna, die genau gegenüber von mir saß. Ich schaute sie an und lächelte leicht.

„Danke Oma.", sagte ich und senkte wieder den Blick, sie wusste genau, wie es mir ging und das ich mich absolut nicht wohl fühlte. Soviel zum Thema – Eier in der Hose.

Ein Baby weinte. Mein Blick schoss sofort zu den Kinderwagen. Welches war es? Luan? Immerhin standen 5 Kinderwagen da. Mein Gott, diese Familie war voll im Babyfieber.

Lus Freundin stand auf und ging zum roten Kinderwagen und nahm das kleine Mädchen raus, welches ein weißes Kleid anhatte. Sie gab das Baby an Lu weiter, die es sofort abknutschte. Kaum hatte Tami die Flasche fertig, gab Lu ihr das Baby.

Mein Herz raste. Es hätte genauso gut Luan sein können. Und ich hätte ihn zum ersten Mal gesehen! Ich merkte einen Tritt gegen mein Schienbein und zuckte zusammen. Damn, das tat vielleicht weh. Ich schaute mich zu dem Übeltäter um. Oma Juna! Sie verdrehte die Augen und deutete auf Lu, aber ich schüttelte den Kopf. Was erwartete sie? Das ich mich hier vor allen anderen bei Lu entschuldigte? Nein! Das ging nur sie und mich was an!

Oma seufzte so laut, dass alle in der Nähe zu ihr hin schauten und sie fragend ansahen, aber Oma winkte ab und trank an ihrem Getränk. Super Oma.

Ethan & LuanaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt