Ich brauche keine Hilfe!

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Vorsichtig öffne ich meine schweren Augen.

Alter ist das hell!

Ich versuche, mich blinzelnd an das Licht zu gewöhnen.

Die Wände sind weiß, in der weißen Tür ist ein Fenster eingelassen, meine Bettdecke ist weiß und irgendwie alles ist weiß.

Langsam richte ich mich auf und sehe mich erstmal an.

Ein Zugang wurde mir gelegt und ich habe einen Verband um meine Taille.

Na ganz toll.

Im Augenwinkel kann ich eine Maschine sehen, die meine Werte aufzeichnet.

Doch jetzt wird meine Aufmerksamkeit von dem Lärm draußen geweckt.

Vor dem kleinen Fenster tauchen drei oder mehr dunkle Gestalten auf.

Ich beginne ungewollt zu zittern.

Was ist, wenn das weitere Komplizen von David sind?

Die Klinke wird runter gedrückt.

Hektisch sehe ich mich um.

Als ich mich wieder der Tür zu wende, stehen da Ace, Liam, Caleb, Alec und Leon.

Erleichtert atme ich wieder, da ich die Luft angehalten habe.

Leon schließt die Tür und hängt irgendwas über das Fenster.

Nun fängt Alec an zu sprechen. "Geht's dir gut?"

Ich überlege. Geht es mir eigentlich gut? Wahrscheinlich ist mein Hirn von den Medikamenten benebelt, denn ich kann noch nicht mal das sagen. Unschlüssig nicke ich und zucke zeitgleich mit den Schultern.

"Warum seid ihr hier?", frage ich zurück. "Wir haben dich gesehen. Und den Kerl."

Jetzt macht das alles Sinn! Dann waren die, die ich gesehen habe, die Badboys! Ich grinse kurz dumm, weil ich mir Davids Gesicht vorstellen muss.

Leon räuspert sich und ich fange mich wieder. "Ähm, ja, okay. Also, wer hat auf den Typen geschossen?"

Ace hebt seine Hand. Er zeigt keine Reue und schon gar keine Trauer. Meine Augen weiten sich.

"Du hast jemanden umgebrach-!", unterbreche ich mich selbst. Das hat der bestimmt schon hundertmal gemacht!

"Was?", fragt er. "Wie bitte.", gebe ich ihm trocken als Antwort. Er verdreht seine Augen. "Wenn wir nicht wären, würdest du jetzt in einem Sarg liegen."

Zick. Das war dann wohl mein Geduldsfaden.

"Habe ich euch jemals um Hilfe gebeten? Nein! Ich brauche keine Hilfe! Und schon gar nicht von euch!", knirsche ich.

Das letzte was ich will, ist, dass ich auf die Hilfe von denen angewiesen bin!


Ehrlich, ich sehr gut allein zurecht!


"Wenn du meinst. Deine Mum ist auf jeden Fall für immer weg vom Fenster, Gerrys Aggressionen und so."

Das hat Leon nicht gesagt. Nein. Ich verfluche mich.

Mir steigen Tränen in die Augen und mir gelingt es nicht, sie aufzuhalten.


Was für eine schlimme Tochter bin ich?!


Lasse einfach so meine Mum im Stich...


Ich kneife die Augen zusammen und krame mein Handy aus meiner Hose, die auf meinem Bett liegt. Jetzt fällt mir auf, dass ich nur Unterwäsche und dieses transparente Hemd trage...
Beschämt decke ich mich zu und entsperre es.


Hoppla, 9 neue Nachrichten.

"Wärt ihr so frei und würdet dieses Zimmer verlassen?", frage ich freundlich. Ebenso freundlich antwortet Liam:"Nicht ohne dich, was denkst du, warum wir hier sind? Etwa um dich einfach nur zu besuchen?"

Weshalb auch immer, es schmerzte kurz in meinem Herz und erfüllt mich mit Freude. Das heißt wenigstens, dass die nichts für mich empfinden. Was will ich auch mit fünf Jungs?

"Ähm, erklär das mal für Benebelte.", sagt Caleb und er muss sich ein Lachen verkneifen.

Ich verdrehe die Augen und sehe die fünf erwartungsvoll an. Nun spricht Ace.

"Durch Gerry bist du in unser Geschäft verstrickt. Hast du noch die Organe?" Jetzt gucke ich dumm aus meiner wenigen Wäsche.

"Was? Äh, nein. Warum?" Ich verstehe ihn nicht. "Mädchen! Die Organe! Bist du wirklich nur wegen den Medikamenten so dumm?", lacht jetzt Alec.

Das reicht! Unter Decke ziehe ich mir diese ultra- komische und kurze Hose an und trampele unter Schmerzen zu ihm.

"Wie war das?", frage ich nett.
Er grinst pervers.

Ich schleudere ihm meine Schuhe ins Gesicht.

"Ganz ehrlich: Ich dachte, dass das dein Gesicht schöner macht, aber dann eben nicht.", sage ich gleichgültig und hole zu einem weiteren Schlag aus, aber Liam hält mich auf, indem er mich von hinten umarmt.

Es kribbelt auf einmal und ich lasse von Alec ab.


Aber Liam lässt mich nicht los, bis er mir was ins Ohr flüstert.

"Du musst sein hässliches Gesicht ja nicht ganz kaputt hauen, obwohl ich weiß, dass du das kannst." Ich erröte und schaue verlegen zu Boden.


Liam lässt mich los und ich gehe langsam zu dem Bett. Durch meinen Zugang habe ich dieses Maschinen- Teil mit geschoben.

Das Bett ist ungemütlich hoch 10.000 ich hole meine Wösche aus meinen Koffer, den die Ärzte freundlicherweise hier her gestellt haben.


Während ich mir meine Socken anziehe, frage ich Ace: "Was kann ich machen, um aus dieser Sache wieder raus zu kommen?"

"Du musst sterben oder eine von uns werden."

Ich hoffe, ich habe mich verhört. Was?!

"Dann gehe ich mich kurz umbringen.", engegne ich und ziehe mir meine zweite Socke an.

"Deine Entscheidung" und damit gehen die fünf aus dem Zimmer und ich starre ihnen entsetzt hinterher.


Wow, ich hätte nicht gedacht, dass Allträume wahr werden können.


Schnell ziehe ich mich an und warte.

Ich weiß nicht genau worauf.

Wahrscheinlich warte ich darauf, dass jetzt jemand herein kommt, und sagt, dass das hier nur ein Scherz oder ein Traum ist.

Ich weiß, dummes Wunschdenken.

Aber was war dieses Kribbeln von vorhin?

Ich sacke auf diesem Bett zusammen und krübbele noch ein bisschen.

Die Badboys und das MauerblümchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt