Panisch drücke ich auf dem Tür- Öffner. Alec kommt lässig auf mich zu.
Entschlossen drängele ich mich in eine Menschengruppe, damit er mich nicht sofort findet. Ich bin ja klein, also ist das eine meiner leichtesten Übungen. Ich hoffe jetzt einfach mal, dass der Busfahrer ein Herz hat und mich oder ihn raus lässt.
Ich hätte es wissen müssen! Die Badboys wissen, wo ich hinfahre und dass der Bus mein erster Schutzort ist.
Tja Joyce. Manchmal sind Badboys gar nicht mal so blöd. Das gilt auch für Alec, denn er schiebt einfach die Menschen beiseite und nähert sich mir. Der Bus hält und ich renne raus. Alec folgt mir, es läuft alles nach Plan. Sobald er weit genug weg ist, sorinte ich zurück in den Bus und fahre ohne ihn weiter.
Ich klopfe mir innerlich auf die Schulter, als Alec jetzt zurücklaufen muss.
Meine Rede. Legt euch nicht mit mir an. Jetzt habe ich ja auch meine Jacke wieder, und fahre nach Hause.
Ich schließe die Tür auf und werde von einer aggressiven Katze begrüßt. "Hey Lucy. Ich freue mich auch, dich wieder zu sehen.", flüstere ich sanft und kraule meine Perserkatze unter ihrem Kinn. Meine Schultasche werfe ich achtlos unter meinen Schreibtisch und hole das Futter für meine Lucy.
Das Telefon klingelt und ich schrecke hoch. "Hallo?", frage ich in den Telefonhörer.
(Telefonat zwischen Joyce=J und ihrer Mutter=M)
M: Hallo Schatz! Ich wollte dir nur Bescheid geben, dass David und ich für maximal eine Woche nicht da sein werden.
J: Warum?
M: David hat mir eine Reise nach Mallorca geschenkt!
J: Toll. Ich freu mich für dich.
M: Wenn du allein nicht zurecht kommst, kannst du bei Tante Rebekka wohnen. Ich schlage dir vor, einfach heute Abend zu ihr zu fahren.
J: Okay, mach ich. Also, bis irgendwann! Viel Spaß!
M: Hab dich lieb.Ich lege auf. Ernsthaft?! Da fahren- oder eher fliegen- die erstmal nach Mallorca?! Ganz toll David.
Wenn es ihn nicht gäbe, hätte Mum sowas nie gemacht.
Enttäuscht und kaputt werfe ich mich auf die Couch und schalte den Fernseher an. Lucy kommt wie gerufen auf meinen Schoß gesprungen und schnurrt so laut, dass ich die Leute im Fernsehen nicht mehr verstehe. "Meine Maus. Als ob ich zu meiner Tante Bekki fahre. Nene. Ach ja, Schnecke.", kose ich sie.
Lucy ist auf dem Sofa eingepennt und ich streichele sie. Ich zucke zusammen, als es klingelt. Leicht wütend stapfe ich zur Tür und schaue erstmal durch den Spion.
Wer auch immer da steht, er hält meinen Spion zu! Vorsichtig öffne ich meine Haustür und spähe nach draußen.
"Na?", grinst Ace. Sofort schlage ich die Tür zu, aber sie will nicht zu gehen.
"Nein, nein, nein! Lass mich nicht im Stich, Tür!", denke ich. Endlich rastet die Tür ein und ich atme erleichtert durch, bis mir fast mein Herz stehen bleibt.
Sofort mache ich die Tür wieder auf und schließe sie hiner mir. Ace und Liam stehen vor der Tür und grinsen zu mir. "Süßes Kätzchen hast du"
Mein Blick wandert zu Leon, der gerade mit Lucy "spielt".
"Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich meine Katze jetzt nehmen und sie dir auf den Kopf setzen, damit sie deine Schädeldecke zerkratzt!", sage ich hitzig. Ich bucke mich und nehme sie in den Arm.
Mit Lucy gehe ich auf die Tür zu und sehe die Jungs erwartungsvoll an. "Wollt ihr nicht irgendwann gehen?", frage ich genervt. Die Badboys sehen sich kurz an, blicken dann zu mir und rühren sich nicht weiter.
Meine Geduld ist am Ende und ich schließe schnell die Tür auf und dränge mich durch den dünnen Spalt. Ich kann Leon lachen hören, und zum Abschied strecke ich ihnen die Zunge raus, bevor ich die Tür zu knalle. Drinnen lasse ich Lucy runter sehe aus dem Spion. Die Badboys verschwinden und ich kann beruhigt in mein Zimmer gehen.
Am nächsten Morgen ist Samstag, also schlafe ich bis 9:45 Uhr und gehe dann frisch und fröhlich- keine Ironie- in die Küche und esse mein Schokoladenmüsli. Lucy stolziert in die Küche und sieht mir beim Essen zu.
"Du brauchst dich nicht einkratzen. Nicht mal wortwörtlich. Wenn du ab 6:00 Uhr anfängst, rum zu mautzen, bringt das nichts!", sage ich etwas laut. Als Antwort faucht und knurrt mein Fellknäuel.
Im Radio läuft gerade "I feel so bad" und ich komme aus der Dusche raus. Schnell trockne ich mich ab und ziehe mir meine Unterwäsche und ein altes, fast bauchfreies T-Shirt an.
Yeah, Beine rasieren. Angestrengt versuche ich, mir nicht auch die Haut abzuschneiden, und meistens geht mein Plan auch auf. Nur heute nicht.
"Ah! Scheiße!", schreie ich, als ich mir an meinem linken Oberschenkel relativ viel Haut abrasiere. Vor Schmerz zucke ich zusammen und hüpfe in den Abstellraum. Da dürfte ein Druckverband beziehungsweise ein Pflaster sein. Zu allem Überfluss klingelt es auch noch.
Immer hüpfend klebe ich mir mit Müh und Not ein Pflaster drauf und hüpfe zur Tür. In aller Eile vergesse ich, durch den Spion zu gucken, und mache die Tür direkt auf. Draußen steht eben jene Person, die mir gerade noch gefällt hat.
Liam steht draußen pfeift als er mich sieht. Verdattert sehe ich ihn an, bis mir auffällt, dass ich ja noch keine Hose trage!
"Was willst du, Liam?", frage ich bissig. Er grinst nur. "Das gestern machst du nie wieder. Willst du dich wirklich mit mir so sehen lassen? Ich komme noch auf falsche Gedanken."
Auf der Stelle bekomme ich einen Würgereiz und werde rot. Ohne auf meine Erlaubnis zu warten schiebt er mich nach drinnen und schließt die Tür hinter sich.
"Alter, was willst du? Raus!", brülle ich. Er geht direkt zu Lucy, die ihn erwartungsvoll ansieht, und streichelt sie. Ich schlage ihm auf die Finger. "Lass sie.", zische ich.
"Als ob ich deiner Katze irgendwas zun würde.", lacht er. Misstrauisch funkele ich ihn an. "Was willst du hier?"
Er fährt sich mit der Hand durch die Haare. "Ich glaube, du hast was, was uns gehört."
Was könnte ich noch haben? Also, was denen gehören könnte?
Ich verstehe ihn nicht. Fragend sehe ich ihn an, aber da ist er schon auf dem Weg zur Tür. Zu meiner Zimmertür.
"Ich hab gehört, dass Mädchen wichtige Dinge immer in ihrem Zimmer haben."
Fuck, er darf da nicht rein! Nein, dass was da drin ist, darf niemand sehen!
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Die Badboys und das Mauerblümchen
Teen Fiction[Das ist eine meiner Jugendsünden. Ich identifiziere mich überhaupt nicht mehr mit dieser Story, aber es gibt nach wie vor Leute, denen dieses Buch gefällt, also bleibt es online. Have fun but don't judge me if you don't like it :)] Joyce. Ein wande...