>Alice Merton - No roots <
Ich wache um 9:00 Uhr auf. Gähnend strecke ich mich und tappse ins Bad.
Nach meiner Morgentoilette schlüpfe ich in ein dunkelblaues kurzes Sommerkleid, da ich heute erst die Vorbereitungen für die Change myself Totur treffe. Meine Haare lasse ich offen.
Auf ein Frühstück verzichte ich und füttere erstmal Lucy.
Danach schaue ich auf mein Handy. Alice hat die Nachricht gelesen, aber hat noch nicht geantwortet.
Schulter zuckend laufe ich nach draußen. Da heute ein normaler Schultag ist, aber ich ja dem Himmel sei Dank nicht da hin muss, fahren die Busse und Bahnen normal. Heute laufe ich allerdings zur Bahn.
Die Bahn kommt ein paar Minuten zu spät, aber das ist ja normal. Warum sollte es mich auch jucken? Ich muss ja nicht zur Schule!
Und einen Sitzplatz habe ich auch noch! Wow!
Also falle ich auf den Sitz, stecke mir meine Kopfhörer in die Ohren und lausche den Liedern.
Als meine Haltestelle ausgerufen wird, stelle ich mich an die Tür.
Ich drücke auf den Knopf, doch eine andere Hand ist schon da.
Graue Augen mustern mich. "Nadir?", will ich fragen, doch es kommt nur ein Krächzen. Erst jetzt fällt mir auf, dass ich heute nich kein einziges Wort gesagt habe.
"Wie bitte?", fragt er übertrieben freundlich.
"Musst du nicht zur Schule?", frage ich leise. Toll, jetzt hat sich meine Stimme auch noch verabschiedet.
"Nope, aber du, oder musst du dich erst erholen?", fragt er spöttisch.
Ich schüttele einfach den Kopf und steige aus. Doch dieser Vollpfosten folgt mir.
"Und was machst du hier?", fragt er wieder.
"Nichts, das dich etwas angeht.", antworte ich knapp. "Und jetzt nerv nicht. Ich hab noch was vor." Mit diesen Worten gehe ich schneller.
Gerade als ich meinen Fuß auf die Straße setzen will, schaltet die Ampel auf rot.
"Wenn du mir nicht antwortest, folge ich dir eben.", sagt Nadir schlicht. "Nein! Also gut. Ich will nur zum Frisör, Spitzen schneiden lassen. Problem damit?"
Fast schon entäuscht sieht er mich an. "Ich soll dir was von Leon geben.", gtinst er wieder und reicht mir einen Zettel. "Weiß er etwa nicht, wie man Nachrichten schickt? Hast du das gelesen?", frage ich Augen verdrehend.
"Nö, er sagt, dass er mir sonst die Augen auskratzt. Aber ich wollte ihm wenigstens das Gefühl geben, dass ich vor ihm Angst habe." Nadir setzt ein selbstgefälliges Grinsen auf.
"Ich lese es später." Er grinst weiter und ich gehe über die Straße.
Nach gefüllt fünfhundert Stunden komme ich aus dem Friseur - Laden raus.
Meine Haare sind jetzt nur noch etwas länger als schulterlang und sind jetzt schwarz mit lilanen Strähnen.
Überglücklich tänzele ich zur Haltestelle. Dann fällt mir der Zettel ein und meine Miene versteinert.
»20 Uhr, bei dir. Wehe, du bist nicht da.
Leon«Toll.
In der Bahn sitzen ein Haufen Kinder und alte Leute. Nach gefühlten Ewigkeiten sehe ich auf mein Handy, welches eine Nachricht von Alice anzeigt.
Alice: Ach so ist das! Du bist jz auch so ne Bitch wie Skye, Hope und Darcy, he?! Alter, du bist eine Schlampe! Ganz ehrlich, treu bist du nich. Bei mir laberst du was von "Die sind so schekß Arschlöcher" und wenn ich weg bin, hängst du mit denen ab, ja nennst sie sogar deine Freunde! Was bist du nur für eine Idiotin geworden! Na klar war's das! Ich will nie wieder mit dir reden! Verpiss dich. Stirb doch einfach :)
Ich verkrampfe mich sofort.
Joyce: Dann wirst du auch deine Blätter und das Zeug wieder bekommen. Pech gehabt, du Hure. Viel Erfomg in Latein und Bio und Geo! Wenn ich dich jz dran erinnert hab, tust du mir echt Leid. Wie kann man nur so dumm wie du sein?
Die kann mich mal! Sie hat keine Ahnung, was ich alles durchgemacht habe und was ich noch durchmachen muss!
Ich stürme aus der Bahn, renne nach Hause, habe nur noch Augen für mein Haus und bemerke nicht, dass mir jemand gefolgt ist.
Die Tür fällt laut hinter mir ins Schloss. "ARGH!", schreie ich.
Ich sehe zum Fernseher. Er ist aus. Warum sollte er auch an sein? Schließlich lebe ich ja schon seit Jahren allein...
Ich werfe mich auf die zerfetzte Couch und mache den Fernseher an. Es kommt irgendeine Assi - Sendung. Wenn Kinder Kinder kriegen oder so.
Als Mum und Dad noch mit mir hier gelebt haben, war die Welt noch ein paar Jahre lang in Ordnung. Dann kam es immer öfter zu Streiten, die mit jedem Mal schlimmer wurden. Irgendwann kam ich dann nach Hause und sah, wie Mum mit einem anderen Mann knutschte. Dieser Mann stellte sich als David heraus. Ihrem neuen Freund. Ich musste schwören, niemanden davon zu erzählen. Aber mein Dad fand es irgendwann heraus. Es gab wieder einen heftigen Streit und seltsamerweise wurde mein Dad ein paar Wochen später tot auf seinem Balkon gefunden. Und ich habe das Gefühl, dass David ihn ermordet hat.
Aber ein weiteres Geheimnis meiner Vergangenheit wage ich nicht einmam zu denken, nicht einmal in meinen Gedanken auszusprechen.
Eine einsame Träne kullert über mein Gesicht.
Ich werde wahrscheinlich nie darüber hinweg kommen.
Ich ziehe meine Beine näher an mich und lege mein Gesicht auf meine Knie.
Warum? Warum muss der Tod unbedingt die zu sich holen, die nichts falsch gemacht haben, die es nicht verdient haben? Wieso?!
Sorry, ich wollte das Kapitel schon vor vielen Stunden rausbringen, aber ich habe unglaublichen Stress und mir geht es gerade richtig scheiße.
Was ist Joyce' Geheimnis?
Ab in die Kommis! 😊
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Die Badboys und das Mauerblümchen
Teen Fiction[Das ist eine meiner Jugendsünden. Ich identifiziere mich überhaupt nicht mehr mit dieser Story, aber es gibt nach wie vor Leute, denen dieses Buch gefällt, also bleibt es online. Have fun but don't judge me if you don't like it :)] Joyce. Ein wande...