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I wondered how you still remembered me
I heard you settled down and that you married happily
Do you remember when I told you that I'd love you to the bottom of the sea?
Yeah I know I know it's over but I guess that's just the way it has to be

Sometime in the future maybe we can get together, maybe share a drink and talk awhile
And reminisce about the days when we were still together
Maybe somewhere further down the line
And I will meet you there
Sometime in the future we can share our stories
When we won't care about all of our mistakes, our failures, and our glories
But until that day comes along I'll keep on moving on. I'll keep on moving on

-Moving on (Kodaline)

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Unschlüssig stand ich vor dem Kleiderschrank, während ich mir seinen Inhalt genauer anschaute. Kurzerhand beschloss ich ihn wieder zu zu machen und wir etwas aus der Kiste zu nehmen, welche bislang nur als Staubfänger diente. Ich war bereit, ich konnte meine Situation verändern. Es selbst in die Hand zu nehmen. Sogut wie nach jeder Stunde bei Doris traf ich mich die letzten Wochen über mit Jason. Wir redeten über die Vergangenheit und über die Zukunft. Er erzählte mir, wie er Hanna auf ein Date ausführte und wie ihre Augen gefunkelt haben, als er Sie danach gefragt hatte. ich hingegen erzählte ihm davon, wie viel ich zugenommen habe und dass ich immer mehr alleine machen konnte. Ich war immer weniger auf die Hilfe von Aiden angewiesen, welcher sich mein Krankenhaus unter den Nagel gerissen hat. Ich war 26 Jahre, hatte nach meinen Abi einen Unfall und bin mit einem Krankenhaus und sehr viel Geld auf dem Konto aufgewacht. Eine andere Sichtweise, welche mir Jason gegeben hat. Jason hingegen studiert Medizin, wie er es immer wollte. Er wollte Menschen helfen, er wollte keinem mehr beim sterben zu sehen. Während ich nicht wusste was ich werden wollte. Ich meine ich war schon 26, bald 27. Ich meine mit dem Geld auf meinem Konto und dem Erbe müsste ich wahrscheinlich nie wieder arbeiten gehen. Doch es wäre falsch sich nur auf das Geld meiner Eltern zu verlassen.

Erst jetzt bemerkte ich, das ich schon längst die Kiste geöffnet hatte und somit einen großen Schritt weiter bin. Ganz oben lag meine Lieblingsrote Bluse, danach kamen weitere Blusen, Röcke und meine Kleider. Wie lange hatte ich Sie schon nicht mehr gesehen? Mit einem Lächeln zog ich mir ein hellblaus Kleid an. Es hatte etwas breitere Träger und ging nur bis zu meinen Knien, wodurch man die Narben an meinem Bein und an meinem Arm sah, doch dies war mir egal. Sie waren ein Teil von mir. Ich sollte Sie akzeptieren. Ich muss Sie akzeptieren.

Ich war soweit. Als nächstes holte ich mir meine dunkelblauen hohen Chucks raus und zog mir diese an. Die Schleife stellte für mich kein Problem mehr da, denn das unkontrollierte Zucken war so gut wie weg. Es war hin und wieder nur noch eine kleine ruckartige Bewegung, welche jedoch kaum auffiel.

Immer wieder wiederholte ich Jasons Worte, als ich nach draußen ging. Ich schaffe das, ich werde neue Leute kennen lernen. Aiden rief mir noch was hinter her, als ich das Haus verließ, doch ich hörte ihm nicht wirklich zu. Denn durch die Erinnerungen erinnerte ich mich daran, dass ich nie ja zu ihm gesagt hatte. Diese ganze Beziehung war eine reinste Lüge, aufgebaut von Aidens Wahnvorstellungen. Wir waren ein Tag verlobt und er erzählt mir jeden Abend, wie wir die perfekte Liebesgeschichte haben.

Der warme Sommerwind streifte meine Arme und meine Beine, was sich für einen Moment fremd anfühlte. Denn normalerweise verdeckte ich alles an meinem Körper. Ich zog nur lange Sachen an, in der Angst wie andere reagieren und vorallem die Angst vor mir. Denn ich sah mich als fremde an. Ich hatte vergessen wer ich war, denn ich konnte mich kaum noch erinnern. Hätte ich Jason nicht in der Praxis getroffen, wäre ich wahrscheinlich jetzt noch nicht so weit. Es ist gut alleine zu sein, doch manche Sache schafft man alleine einfach nicht. Man braucht eine Person, die einen auch mal anschreit wenn man sich sturr stellt. Ich meine ich bin bald 30, ich sollte endlich anfangen was zu verändern und mein Leben zu leben.

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