Das Leben findet einen Weg - After we had a 2nd Date

Kitsap Bangor

 

"Es freut mich, dass sie hier sind Lt.Grady...", die freundliche Rezeptionistin schob den Papierstapel zusammen und lächelte ihn freundlich an. Dann holte sie aus einem Drucker hinter sich weitere Papiere.
Owen lächelte schief.
"Commander Beckinsale wird sich später bei ihnen melden. Er hat zu tun. Wir gehen erstmal ihr Haus ansehen. Ich denke, sie haben ja noch einiges vorzubereiten, bis ihre Frau nachkommt..." sinnierte sie weiter, kam hinter ihrem Rezeptionstresen hervor und nun fiel zum ersten Mal ein abschätziger Blick auf sein merkwürdig anmutendes Krokodil - T Shirt.
Jedoch war es nicht einer, jener abschätzigen Blicke, die ihn bisher wegen diesem Ding getroffen hatten.
Wie die Menschen in der Abflughalle von Cedar Rapids zum Beispiel, die ihre Wartezeit sowieso mit nichts Besserem zu verbringen hatten, als den Mitreisenden zuzusehen, die sich um sie herum befanden.
Allerdings war Owen sich nicht sicher gewesen, ob bloß ER es so empfand, als würden sie ihn anstarren.
Die dicke Frau mit den zusammengewachsenen Brauen jedenfalls, die sein Ticket entgegengenommen hatte, hinter dem Abflugschalter, hatte sich zumindest wortreich darüber gewundert, dass er nicht einmal Handgepäck dabei hatte.
Dabei ging es sie doch garnichts an!
Es war einfacher als Busfahren, sein wieder mal letztes Geld dafür auszugeben, um hierherzukommen.

In dem kleinen, stickigen Fashion - Mode- Laden von Miranda Gollap, wie die Inhaberin des Krokoshirtladens hieß, hatte er genau zwei Anrufe getätigt.
Einen mit der Naval Base - und diese Tatsache, stimmte Miranda äußerst milde und den zweiten Anruf bei Barry.
Der bis zu diesem Zeitpunkt der einzige Mitwisser dessen war, dass er sich allen ernstes heimlich nach Kitsap aufgemacht hatte, um sein Leben wieder zu sortieren.
Claire würde toben, dennoch war es ihm als der einzig mögliche Ausweg vorgekommen, um nicht wieder in dieser Endlosschleife zwischen Karens Dachkammer und der Oakwood Ranch gefangen zu sein.
Der Blick in die Augen des Metriacanthosaurus verfolgte ihn, sobald er die Seinen schloss. Er hatte ihn in seinen Träumen verfolgt und war zu denen von Blue und Delta geworden, als er an diesem Morgen aufgewacht war, in einem Krankenhaus ohne zu wissen, wie es dazu gekommen war.
SCHON WIEDER!
Das Letzte an das er sich erinnerte, war, dass Claires Schleimbolzen von einem Schulfreund eine Röntgenaufnahme seines Torsos angesehen, und ihn darüber informiert hatte, seine wiederholte Dinosaurerbegegnung, habe zu zu einem Rippenbruch geführt.

Der Commander am Telefon, war über Owens spontanen Entschluss richtiggehend erleichtert.
"Grady, ich hatte zunächst den Eindruck, sie sind sich noch nicht ganz sicher...", hatte er gelacht, "... ich werde alles veranlassen. Reisen sie allein an, oder...?"
"Vorerst...", hatte Owen genuschelt.
Ein bisschen schlecht war ihm schon geworden, bei dem Gedanken daran, was seine überstürzte Abreise in ihr auslösen würde.
Doch er redete sich erfolgreich ein, er würde zu ihrem Besten handeln.
Was wäre denn besser, als endlich ein strukturiertes, geregeltes Leben?
OHNE DINOSAURIER!
Dein kleiner Kontrollfreak wird dir dankbar sein!
Als er schließlich seinen besten Freund in seine Pläne eingeweiht hatte, fühlte er sich deutlich besser und so war es ihm als einzig richtige Lösung vorgekommen, die Flucht nach vorn zu nehmen, weshalb er nun hinter der adretten Dame in Uniform hinterher stiefelte und sich von ihr in einen Wagen lotsen ließ.
Ganz leise hallte in seinem Kopf wieder, was Barry zum Schluss zu ihm gesagt hatte:" Ich hoffe du hast nicht vergessen, dass Claire eine eigene Vorstellung von alledem haben könnte."
"Nein, das habe ich nicht...", hatte er gestöhnt, "... aber irgendwo muss man schließlich anfangen. Wünsch mir einfach Glück Barry..."
Er hatte gelacht: "Ja, das wirst du brauchen...."

"Wir freuen uns, dass sie sich nun doch früher zu uns aufgemacht haben Lt. Grady..." begann das fleißige uniformierte Helferbienchen einen Smalltalk und blickte ihn von der Seite an.
Owen hatte das Gefühl, als starre sie schon wieder auf das Shirt.
Außerdem fühlte es sich an, wie ein paar zu groß gewordene Schuhe, fortwährend mit einem Dienstgrad angesprochen zu werden.
Doch es war hier nicht üblich, mit einem saloppen Verweis auf die Nennung bei seinem Vornamen aufzuschlagen und genau in diesem Augenblick wurde ihm bewusst, warum er dem Ganzen eigentlich den Rücken gekehrt hatte.
Seit wann bist du eigentlich so unreflektiert?