Das Leben findet einen Weg - After we had a 2nd Date

Kochkünste

"Paul, haben sie den Flug gebucht?" Claire fühlte sich aufgeregt wie ein kleines Kind als sie ihre Aktentasche zuklappte.
Der letzte Tag .
Sie beglückwünschte sich dazu, dass sie es tatsächlich immer noch drauf hatte, die Dinge derart ans Laufen zu bekommen, dass sie es sich leisten konnte, ein Unternehmen ohne ihre Anwesenheit für sich arbeiten zu lassen.
Mehr als einmal hatte Anamika diese Fähigkeit mehr als bestaunt.
Endlich würde sie den Flug nach Bremerton nehmen und ihn wiedersehen.
Endlich, endlich wieder sein Gesicht sehen, seine Stimme nicht nur durch ein Telefon hören, durchschlafen und -
Endlich wieder von ihm berührt werden! 

Sie vermisste es, von ihm geküsst zu werden bis die Schmetterlinge Samba tanzten und seine Hände auf ihrer Haut zu fühlen.

Manchmal möchte man wirklich den Kopf über dich schütteln Claire Dearing.
Wenn dein albernes, kleines Teenagerherz wegen solcher Dinge in deinem Leib herumspringt, als seist du sechzehn Jahre alt

 - Aber, deine Vernunft muss wohl irgendwo auf einer dieser Inseln zurückgeblieben sein!

-Reptiliendompteur! -
Die innere Claire war ganz schön lasch geworden mit ihren ansonsten harten Äußerungen.
Vielleicht war sie nicht in Form. 

Oder derart aus derselben geraden, weil es für sie sowieso keine andere Möglichkeit gab.

Es fühlt sich so herrlich an, ein normales Leben zu führen!
-Aber....! -
Nichts ABER!

"Ihre Tickets liegen am Flughafen für sie bereit Mrs. Dearing." unterbrach Paul ihre Gedanken und tippte auf seinem Smartphone.

Auch wenn Anamika ganz offensichtlich eine Schwäche für den schlaksigen Paul hatte, so machte er seine Sache tatsächlich gut.
"Sie machen ihren Job hervorragend...", lobte sie deshalb und zwinkerte ihm höflich zu.
"Mr. Grady denkt das vermutlich nicht unbedingt...", gab er zurück und fuhr sich durch die halblangen, schwarzen Haare.
Er erinnerte sich, an das Telefonat welches er entgegennahm, als seine neue Chefin die Rufumleitung eingeschaltet hatte:

"Scherze?...Ich ehmm", klang es unsicher aus dem Apparat.

"Mrs Dearing ist in einer Besprechung..." gemäß ihrer Anweisung keine Anrufe durchzustellen, hörte er dem Anrufer weiter beim Stammeln zu und malte mit einem Kugelschreiber wirre Kreise auf seine Schreibtischunterlage.

"... was sie nicht sagen... Ich... also...WAS haben sie überhaupt an ihrem privaten Handy verloren!?"

"Wenn sie es genau wissen wollen, es ist eine Rufumleitung. Ihr Privathandy gibt Mrs.Dearing wohl kaum aus der aus der Hand...aber wie ich schon sagte, wenn sie mir nicht bald mitteilen, was sie wünschen, werde ich das Gespräch beenden!"

"Er hatte wahrscheinlich Bedenken, dass sie ihre Befugnisse überschreiten." meinte Claire und musste grinsen.
Sie konnte sich gut Owens Gesicht vorstellen, als er Paul an der Strippe gehabt hatte.

Geschieht ihm Recht! Er hat einfach nicht mehr geantwortet.
-Aber doch nicht mit Absicht -!
Lass mich! Das ist doch unwichtig!

Paul lächelte müde.
"Wie sie meinen..." brummelte er in seinen nicht vorhandenen Bart.
In seiner Vorstellung war Mr. Grady keineswegs so nett, dass er seinen Boss auch nur im geringsten verdient hätte und auch seine reale, äußerliche Erscheinung passte so garnicht zu dem Bild, dass er in seinem Kopf von ihm angefertigt hatte. 

Zumindest nicht das, was er im Internet recherchiert hatte.

Es war schließlich so, dass Paul sich vorher lange genug mit Zuhilfenahme sozialer Medien über seine zukünftiges Arbeitsumfeld informiert hatte, auch wenn er Anamika Masrani wirklich gut leiden mochte.
Paul Hudson ging lieber selbst gerne auf Nummer sicher!
Was sollte man also von einem Soldaten erwarten?
Blinder, unreflektierter Gehorsam... auf mehr waren die doch nicht getrimmt!
Aber was ging ihn das an?
Er hatte sich diesen Cretin schließlich nicht angelacht.
Das hier war sein Job, er war froh dass er ihn bekommen hatte und es war schön zu sehen, wie glücklich es sie machte endlich zu ihm fahren zu können.