Das Leben findet einen Weg - After we had a 2nd Date

Eingetaucht

Der dunkelhaarige Teenager schob gelangweilt den Kaugummi im zahnspangenbewährten Mund hin und her.
Ihre glatte Stirn zierte ein gemustertes Schmuck-Bindi und sie tippte fortwährend auf ihrem IPhone, ohne einmal aufzusehen.
"Das ist Mr. Masrani, er interessiert sich für unsere Arbeit...", sagte der Commander und wies auf den Mann im schwarzen Anzug neben der Göre.
Owen nickte dem Inder zur Begrüßung kurz zu.
Masrani wandte sich zu dem tippenden Mädchen herum, brabbelte irgendetwas in seiner seltsam klingenden Muttersprache, woraufhin sie die dunklen Augen verdrehte und daddelnd die Treppe herunter schlurfte.
Aus dem Augenwinkel konnte Owen sehen, wie sie in eine Limousine stieg, mit der sie offensichtlich hergekommen waren.
"Lt.Grady betreut diese Tümmler hier..." erklärte der Commander und sein Daumen wies auf das Becken.
Nicht weiter auf die ungewollte Vorführung seiner Arbeit achtend, zog Owen den Reißverschluss seines Neopren - Suits zu und glitt ins Wasser.
Als er wieder auftauchte, verriet das typische Quietschen von Hubo, dass er bereit war, für seine Aufgabe.
"Wir haben Zaungäste....", flüsterte Owen dem dunkelgrauen Meeressäuger zu, "...also mach was Tolles..." dann lachte er und tätschelte ihm zwinkernd den glatten Rücken.
Er warf einen kurzen Blick zurück auf den Steg, auf dem der Inder immer noch stand, mit seiner Mappe unter dem dünnen Arm, und als Owen blinzelte, konnte er lesen, was in dicken schwarzen Buchstaben darauf gedruckt war:
InGEN
Jurassic World a Fusion to Future.

Das angenehme Gefühl eines wohlverdient weg plätschernden Schlafes, wich der ungemütlichen Realität des stechenden Schmerzes, wegen seiner lädierten Rippe.
Es war gelinde gesagt zum Kotzen:
Erst dauerte es gefühlte Ewigkeiten überhaupt eine Position zu finden, in der er zur Ruhe fand und wenn er aufwachte, fühlte es sich an, als sei er unter einen Bus geraten!
"Das wird eine Zeit brauchen Lt. Grady..." hatte der lustige, kleine Navy Arzt gesagt und ihm eine Blisterpackung in die Hand gedrückt.
"... machen sie langsam..."
"Oh jah, langsam ist ja total mein Ding..." murmelte Owen und rollte sich schwerfällig in dem viel zu leeren Doppelbett auf den Rücken und starrte minutenlang an die Decke.
Er versuchte mit seinen Gedanken zu seinem Traum zurück zu kehren, doch außer Masranis Mappe war in seinem Kopf nichts hängen geblieben.
Es war dieselbe Mappe, die man ihm eine ganze Zeit später, nach seiner Rückkehr aus Afghanistan vorgelegt hatte.
"...es ist ein Freizeitpark und wir glauben, dass ihre Fähigkeiten dort von großem Wert sein könnten...", hallten abstruserweise gerade JETZT in seinem Kopf die Worte wider, die er damals gehört hatte.
...und um wo zu sitzen?
Wieder HIER... wo alles angefangen hat!
Vielleicht wärst du doch besser Rockstar geworden!?
Vorsichtig hob er den Arm und langte nach seinem Handy auf dem Tischchen neben seinem Bett.
Ein Nachtschränkchen !
Gott wie entsetzlich ... ich muss das Teil unbedingt durch etwas ersetzen, dass weniger kitschig aussieht!
Er ließ den Bildschirm aufflippen und musste mal wieder über Claire grinsen, die im tatsächlich mit herausgestreckter Zunge vom Sperrbildschirm entgegen feixte und dabei ein völlig unclaireiges Kleidungsstück trug.
SEINE Lieblingsjacke, die sie ihm schon oft genug entwendet hatte.
Meist hatte sie ihm schon eine Nachricht im Messenger hinterlassen, bevor er überhaupt die Augen aufgeschlagen hatte, heute jedoch nicht und ihm wurde bewusst, dass er dieses Ritual, das sich in den letzten zwei Wochen eingeschlichen hatte, doch mehr brauchte als er sich eingestehen wollte.
Oft hatte er sich ihren Brief durchgelesen, den sie oben auf seine Klamottenkiste gepackt hatte:

Mein lieber Mr. Grady!

Ich bin in soetwas nicht besonders gut und es hat mir noch niemals etwas gebracht, meine Gedanken oder Gefühle nieder zu schreiben, weshalb das hier wohl das einzige Dokument seiner Art in Ihren Händen sein wird.

Wissen Sie eigentlich, wie es sich anfühlt ein Krankenzimmer zu betreten und NICHT das vorzufinden, was man erwartet?!

Ich will es nicht hoffen, denn sollte es doch so sein, gehört Ihnen dafür eine über den Pelz gebraten!
So hatte ich mir das ZUSAMMENBLEIBEN UM ZU ÜBERLEBEN nicht vorgestellt!
Mal ganz abgesehen von dem Schock, der mich in diesem Augenblick getroffen hat!
Es fällt mir schwer, mich an derartige Ungeplantheiten zu gewöhnen.
Sie wissen, wie sehr ich es liebe einen Plan für die Dinge zu haben.
Leider hat ein Zusammenleben mit Ihnen die Eigenschaft, dass etwas derartiges keinen Platz darin findet.
Ich weiß ebenso gerne was mich erwartet, wie Sie es lieben, sich in ein neues Abenteuer zu stürzen!