"Velkommen!"
Prangte auf dem kühlen, hellblauen Schild über dem Eingang des Centers während das warme, orangefarbene in spanisch seinen Gruß "Bienvenido" entgegen schmetterte.
North Viking Transit Center - !
"Die Wikinger Eisenbahn! Owen Ich komme mit der Wikinger Eisenbahn, Mommy hat gesagt, bevor es die Eisenbahn gab, sind echte Wikinger mit dem Schiff daher gefahren!"
Es war, als quietschte Roses' zuckersüßes Stimmchen immer noch aus dem Hörer.
"Ich kann auf gar keinen Fall ohne sie kommen..." hatte Ambers wohlige Stimme danach gesagt, "nicht ohne Rose und nicht ohne Ava, das würden sie mir nie verzeihen! Zur Abwechslung muss ich ja auch mal keine Rücksicht drauf nehmen, dass ihr Onkel irgendwie kaputt ist und sie deswegen von dir fernhalten!", Amber hatte gelacht, und Owen ebenfalls. "...ja ich vermiss sie auch, die kleinen Kröten!"
"Sie wollen sie unbedingt sehen! Gracie und Kyle werden sich gedulden, bis ihr nach Minnesota kommen könnt... " dann gab es eine lange Pause, bevor sie nochmal Luft geholt hatte um zu sagen:"... und nicht nur WIR wollen sie unbedingt sehen..."
Owen parkte das Fahrzeug und starrte auf die Eingangshalle, die nach und nach die Reisenden ausspuckte.
Als die nächste Fähre anlegte, stieg er aus und sah zuerst Rose mit ihrem kleinen, grünen Tinkerbell Rucksack auf dem Rücken durch den gläsernen Korridor laufen.
Sie hatte ihn entdeckt, bevor die Anderen überhaupt die Rolltreppe hochfuhren.
Er konnte sehen, dass sie einen Schrei ausstieß und los rannte, als sei der Teufel hinter ihr her.
Ihre blonden Kringellöckchen wirbelten wild um ihren Kopf herum und sie stürmte, ungeachtet der Menschen die ihr im Weg waren, auf ihn zu und umschiffte dabei wieselflink die Mitreisenden.
Owen konnte Ambers Kopf am Ende des Ganges auftauchen sehen und es war ganz offensichtlich, dass sie nach ihr rief um sie aufzuhalten, doch in diesem Moment war Rosie auch schon durch die Tür.
"OWEN! OWEEEN!!!" sie sprang ihm wie ein menschlicher Gummiball in den Arm und drückte ihn so fest an sich, dass es ihm für einen Augenblick die Luft zum Atmen nahm.
"Hey ... hey..." sagte er und befreite sich ein wenig aus ihrem Würgegriff.
"Sind sie so winzig, winzig, wie auf dem Foto, dass du uns geschickt hast?! "
"Ja ..." nuschelte er und hielt ihre rechte Hand fest, die unentwegt über seinen Drei - Tage - Bart fuhr.
Rose hörte ihm gar nicht zu, sondern brabbelte weiter: "Wo ist Claire?"
"Sie ist zu Hause...Kleines.."
"Zeigst du mir die Delfine? Kennen sie auch schon die Delfine? Schwimmst du mit ihnen da? Babys können schon schwimmen, das hat Ava mir gesagt. Es ist ein Reflix, oder sowas!" plapperte sie weiter, ohne eigentlich eine Ahnung davon zu haben, wovon sie sprach.
Ihr Geschnatter war in diesem Augenblick wie Musik in seinen Ohren, außerdem konnte er nicht aufhören sie anzugrinsen und tat es auch nicht, als seine schimpfende Schwester herbei gerannt kam.
"Rose Mary Fleet! Was fällt dir ein, einfach so wegzulaufen!?!" schimpfte sie los und zerrte Rose aus seinem Arm und blickte sie streng an, "... du darfst nicht einfach weglaufen!"
Doch dann galt ihre ganze Aufmerksamkeit ihrem Bruder, endlos scheinende Sekunden blickte sie ihn an, um ihn dann ihrer mittleren Tochter gleich an sich zu drücken, während in ihren Augen Tränen zu schimmern begannen.
Seine Umarmung war ungeahnt fest und er drückte sie ein bisschen zu lange an sich, als es sonst seine Art war.
Ein wenig stutzig darüber strich sie über seinen breiten Rücken.
"Ist alles okay?" nuschelte sie aus der Rührseligkeit ihres Wiedersehen, auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, in den Kragen seiner schwarzen Workerjacke.
Amber war überrascht, dass er sie immer noch nicht los ließ als er antwortete: "Alles okay...", und dass seine Stimme brüchig klang.
"Owen?" Sie drängte ihn aus ihrem Umarmung und sah ihn an.
Er wischte sich rasch mit den Handballen über seine Augen und Amber kniff die ihren zu engen Schlitzen zusammen.
"Geht es dir gut?", jetzt legte sie vorsichtig ihre Handfläche an seine Wange.
Er nickte stumm und schluckte, dann lachte er kurz und schien verlegen, " ja alles okay..."
Amber zwinkerte wissend und machte dann eine bepflichtende Geste, "...was war das gerade....?", ihre Stimme klang neckend, ohne jedoch garstig zu sein, so wie es nur eine große Schwester vermochte.
"Nichts...", grummelte er und blickte sich um, " hast du kein Gepäck? Wo ist Ava?"
"Das waren Tränen...Grady Tränen!" entlarvte sie ihn," so selten wie die einer Meerjungfrau... was ist los? Haben sie dich geknackt deine kleinen Zwerge?"
Sie klang über ihre Erkenntnis mehr als zufrieden.
"Das schaffen sie alle... IMMER!" betonte sie.
Ein breites Lächeln zog sich über Ambers Gesicht und sie streichelte seinen Arm.
Owen grinste schief und fuhr sich sicherheitshalber noch mal über das Gesicht, um alle Spuren seines Gefühlsausbruchs zu verwischen.
"Es tut gut euch zu sehen..." schien er jetzt seine Stimme wiedergefunden zu haben und hielt Ausschau nach Ava, die nun endlich auch auf der Bildfläche erschien und ihm ebenso in den Arm sprang, jedoch auf ihre zaghafte, anmutige Ava - Weise: Leise, leicht und elfenartig.
Während er die Achtjährige nach der Begrüßungszeremonie wieder auf dem Boden absetzte und aufsah, blickte er genau in das Gesicht seines Vaters, dass wie aus dem Nichts über ihm erschienen war.
Als sich seine Mutter hinter ihm durchdrängelte, um ihm schließlich auch noch wie eine Ertrinkende um den Hals zu fallen, tröpfelte in sein Bewusstsein, dass es tatsächlich Ambers Ernst gewesen war, als sie Andeutungen gemacht hatte, Matthew und Lindsay würden mitkommen.
Bis zu diesem Augenblick hatte Owen nicht so Recht daran glauben wollen.
Doch irgendwie fühlte es sich auch gut an IHRE Gesichter zu sehen, musste er feststellen,als seine Mutter das, Seine mit Lippenstiftküssen übersäte.
Als sie sich am Abend in ihre Gästeunterkunft auf der Base zurückzogen, war es trotzdem eine Erholung.
Ambers Anwesenheit und die der Mädchen war ebenso angenehm, wie die seiner Eltern anstrengend gewesen war.
Aber es war besser gelaufen, als er es befürchtet hatte.
"Sie sind stolz auf euch...", sagte Amber und machte sich daran, den Abendbrot Tisch abzuräumen,als sei es eine Selbstverständlichkeit, für die Claire sie bewunderte.
"Ich habe meine Mom selten so ehrfürchtig erlebt...", lachte sie und strich sanft über ihren Arm.
"Ja..", meinte Claire und lachte spöttisch, "... sprachlos auch ..."
"Sie sind wundervolle Großeltern...", meinte Amber voller Wärme in der Stimme, " und ich denke, sie sind inzwischen davon überzeugt, dass die Dinge gut so sind, wie sie jetzt sind... Sie sind eben vielleicht ein bisschen stur..." dann zwinkerte sie.
Und Claire musste leise Kichern.
Sie grub die Zähne in die Unterlippe: "Das haben sie sehr prägnant vererbt..." meinte sie mit einem Kopfnicken zu Owen, der im Wohnzimmer seiner ältesten Nichte Hedy in den Arm legte und dann selbst Derek hoch nahm.
"Wir bringen die Herrschaften ins Bett...", ließ er die beiden Frauen im Vorbeigehen wissen und Ava hielt voller Stolz den Säugling, was Owen mit Argusaugen betrachtete.
Man konnte ihm ansehen, dass er einerseits Ava nicht ihre stolze Verantwortung absprechen wollte, jedoch gleichzeitig besorgt war, dass sie es schaffen würde den Säugling zu halten.
"Allerdings ist das besser gelaufen, als der Besuch von meiner Mutter vorletzte Woche." stöhnte Claire und erinnerte sich an das Auftauchen von Tabatha Dearing kurz nach Katherines Abreise.
Sie war froh gewesen, dass sie keine nähere Unterhaltung mehr mit ihr hatte führen müssen, nachdem sie am Abend der Geburt der Zwillinge in ihrem Krankenzimmer gewesen war.
Es war einfach zu skurril und wenn sie in der Nacht aufstand, um sich um die Kinder zu kümmern.
Es verging nicht selten ein Augenblick, in dem sie Owen minutenlang nicht nur ansah, weil sie es natürlich gern tat, sondern weil es ihr nicht aus dem Kopf ging, was Katherine über die Lippen gekommen war, beim Verlassen ihres Zimmers an genau diesem Abend.
Seelenruhig schlief er, wie gewohnt und verbreitete genau damit dieses Gefühl von Geborgenheit das sie nach wie vor so dringend benötigte, um zu wissen, dass alles an seinem richtigen Platz war.
Claire hätte fragen können, was Katherine damit sagen wollte, doch es war gut, als sie das Zimmer einfach verlassen hatte und sie alleine mit ihrem Glück zurückgeblieben war.
In Persona dreier Menschen, die es geschafft hatten, Claire Dearing derat auf den Kopf zu stellen, wie sie es niemals für möglich gehalten hätte.
Es war sonderbar, dass sich seitdem auch die zeternde Claire sehr zurückhaltend benahm und sie stattdessen immer öfter ermutigte, sich all dem hinzugeben.
"Sie findet es unmöglich, dass ich hier bin... auf einer Base...", sagte sie nach einer Weile des Nachdenkens, "Es ist nicht ihre Vorstellung davon, wie man Kinder großzuziehen hat.!"
"Dann kann sie ja froh sein, dass es nicht ihre sind." gab Amber schnippisch zur Antwort und fügte hinzu: "Naja, wenn man meinem Bruder glauben will, dann ist ihr persönlicher Drillstil doch genau dass, was ihr hier eigentlich gefallen müsste."
Owen war noch nicht ganz die Treppe herunter gekommen, als Amber ihn an der letzten Stufe aufhielt.
Sie war so blitzartig aus der Küche und ihrem Gespräch verschwunden, dass Claire für einen kurzen Moment wie gebannt auf den leeren Fleck in der Küche starrte, an dem Amber gestanden hatte.
"Du schaffst das doch alleine, oder?" hörte sie Amber hastig fragen und in ihren Augen funkelte es unternehmungslustig.
"Was?" fragte Owen stutzig und kam nun die letzte Stufe herunter.
"Du hast doch heute nichts mehr vor... meine ich...?" drängte seine Schwester nach.
Owen hob die Hände und ließ sie wieder sinken.
"Ich seh nicht danach aus...oder?"
Dann wandte sich Amber an Claire.
" Wir gehen aus...." informierte Amber sie und Claire blickte sie erstaunt an.
"Was?! Aber ich..." stammelte sie los und immer noch einigermaßen verwundert, ließ sie sich widerwillig von Amber zur Küche hinausdrängen.
"Kein Aber ..." unterbrach Owens Schwester sie und klopfte im Vorbeigehen ihrem Bruder die Schulter und schob Claire die Treppe nun hinauf.
"Wir ziehen uns was an, und gehen was Essen, oder Trinken. Du musst runter vom Planeten Mom..."
In Sam Adams Brewhouse nutzte man den lauen Spätsommerabend auf der Base zum draußen sitzen.
Aus den Boxen plätscherte leise Musik und in der Luft lag der Geruch von Gegrilltem.
Es fühlte sich für Claire tatsächlich an, als hätte sie ein stickiges Raumschiff verlassen, dessen einziger Passagier sie selbst gewesen war.
Der Platz auf der Terrasse, in der Nähe des Einganges, von wo aus man den Parkplatz gut im Blick hatte, war zwar nicht ganz so intim wie es sich Claire fürs Erste vielleicht gewünscht hätte, jedoch nochmal am realen Leben teilzunehmen fühlte sich gut an.
Schon lange hatte sie ein Essen nicht mehr so genossen, wie die einfache Portion Chicken Wings aus dem Angebot.
Es kam ihr nahezu Gourmet haft vor.
"Dein Bruder und ich sind echt miserable Köche...", meinte sie und steckte sich das letzte Wedges aus dem Beilagenkörbchen in den Mund. Es ist nett, dass dieser Laden auch liefert, doch es hier zu essen, kommt mir gerade vor, als hätte ich ein fünf Sterne Menü." lachte Clarie, während Amber an ihrem Bierhumpen nippte.
Er schien riesig in ihren Händen, und dass obwohl Ambers Hände nicht wirklich von zierlicher Natur waren.
"Das ist normal. Wenn man nach drei Wochen nicht mal aus dem Babytrott heraus kommt, frisst dich der Mutterplanet irgendwann auf! Glaub mir. Vielleicht solltet ihr lernen wie man kocht..."lachte Amber schließlich und blickte zum Eingang auf die Terrasse, die eine Gruppe von Soldaten in Arbeitsuniformen ausspruckte.
Sie lärmten und waren offensichtlich guter Laune und ein bisschen angeheitert.
Einige von ihnen gesellten sich ich zu einer Gruppe Frauen, die weiter entfernt saßen.
Der Rest nahm an ihrem Nachbartisch platz.
"Ich bin ja froh, dass es wenigstens EINE Sache gibt in der er genauso mies ist wie ich..." meinte Claire resigniert lächelnd und nahm ihr Handy aus der Handtasche.
Sie flippte den Messenger auf und bestarrte ihre eigne Nachricht:
"Ist alles okay...?" bis jetzt hatte diese Frage Owen weder beantwortet, noch gelesen und eine nie zuvor gekannte Unruhe machte sich breit.
Was wenn etwas mit Derek und Hedy nicht in Ordnung war?
Vielleicht konnte er genau aus diesem Grund nicht antworten?
Vielleicht hat einer von ihnen gespuckt und erstickt nun daran, weil Owen nicht aufgepasst hat?
-Claire!! Er ist ihr Vater, meinst du nicht er hat ein durchaus berechtigtes Interesse daran, dass sie am Leben bleiben?-
Derek schläft seit ein paar Tagen nicht mehr so gut ein.
Er wird mich sicher vermissen, er wird nicht verstehen warum ich weg bin... und Hedy...
"Hey...." Ambers Hand legte sich auf ihr Handydisplay und bedeckte damit auch gleichzeitig ihre Grübelei.
"Es ist alles in Ordnung."
Claire blickte sie an.
"Ich sollte anrufen..." murmelte sie und gerade als sie begann zu tippen, wurde sie von einem lauten Grölen des Nachbartischs unterbrochen.
Claire wandte kurz den den Kopf zu der lauter werdenden Geräuschkullisse und sah, dass Jemand vom Tisch, an dem die anderen Frauen gesessen hatten, aufgestanden war und mit einem der Mädels tanzte.
Die Musik wurde ebenfalls lauter und es gesellten sich noch weitere tanzende Paare dazu.
Was vom Nebentisch mit lautstarker Begeisterung bejubelt wurde.
"Soll ich nach einem ruhigeren Tisch fragen...?", meinte Amber und blickte auf die Tanzenden.
Claire blickte wieder zurück auf ihr Handy.
"Vielleicht sollten wir gehen. Owen meldet sich nicht..."
Jetzt beugte sich Amber weit zu ihr nach vorn und teilte ihr so behutsam wie möglich mit: "... weil er sich gut um eure Kinder kümmert... deswegen hat er keine Zeit Claire! Vergiss nicht, ich habe Meine auch bei ihm gelassen und es macht mir nicht das Geringste aus! Im Gegenteil. Vielleicht sieht die Wohnung danach nicht mehr aus wie du sie verlassen hast, aber den Kindern geht es bestens!", dann zwinkerte sie und versuchte so unbehelligt wie möglich zurück in ihren Sitz zu gleiten:"... bei Kyle, möchte ich öfter mal nachfragen..."
Clarie verzog das Gesicht zu einem schiefen Grinsen und sie wusste, dass es nicht so überzeugend war, wie es hätte sein sollen.
Dann steckte sie das Handy in ihre Handtasche und erhob sich von ihrem Platz.
"Ich geh mal auf die Toilette." verkündete sie.
Amber pflückte ihr die Handtasche wissend aus der Hand.
"Ich nehm die so lange...", sie grinste breit und noch bevor Claire den Mund öffnen konnte um zu protestieren, verschwand sie mit einem Mal ganz plötzlich aus Ambers Blickfeld.
Einer der Soldatengruppe vom Tisch nebenan hatte sie so urplötzlich gepackt und zu den Tanzenden gezerrt, dass es für Claire kaum eine Möglichkeit gab, Widerstand zu leisten.
Er wirbelte sie einige Male schwindelerregend herum und sie drehte sich zum Takt der Musik wie eine Puppe herum.
Von den ungestümen Händen des Fremden gezogen, dessen Aftershave nach Moschus und Meer duftete und der seine schwarzen Haare waren mit reichlich Gel in Form gebracht hatte, wusste Claire gar nicht, ob sie sich wehren, oder mitmachen sollte.
Er hatte ein ungestümes, offenes Lächeln, doch gerade als seine Hand an ihren Hintern rutschte und sich Claire genug gesammelt hatte, um seinem übermütigen Tun forsch Einhalt zu gebieten, wirbelte er sie zurück auf ihren Platz, drückte ihr einen feuchten Schmatzer auf die Wange und hielt nun Amber frech, offen seine Hand hin.
Diese wehrte vehement ab.
"Ohhh neinneinnein..." meinte sie und winkte mit dem Ringfinger ihrer linken Hand, an dem ihr Ehering aufblinkte.
Dann stand sie auf , zog Claire erneut von ihrem Platz und drängte den Soldaten fest vor seine breite Brust, "Schätzchen, du solltest über deinen Alkoholkonsum nachdenken..., " meinte sie und schob Claire zum inneren Gastraum, des Brauhauses" .. und ich glaube wir schauen jetzt doch mal nach den Kindern..."
Es brannte kein Licht im Haus, als Amber und Claire das Auto vor der Garageneinfahrt parkten.
"Siehst du sie sind alle brav im Bett." meinte Amber vorsichtig und begutachtete das Haus als sie ausstieg.
" Oder..."murmelte Claire
"Ksccchhht!" fauchte Amber zurück, "nichts ODER...du wirst es sehen..."lautete ihre Prophezeiung und folgte Claire zur Haustür, die diese rasch aufschloss.
Es war so ruhig, dass Claire das Gefühl hatte, das Haus würde in der Stille atmen.
Der Wasserhahn in der Küche tropfte mit einem leisen Plitsch in ein Glas das in der Spüle stand.
"Alles in Ordnung..." meinte Amber halblaut und streifte sich die Schuhe von den Füßen und zog ihre Jeansjacke aus.
Die beruhigende Wirkung die Amber Claire vermitteln wollte, übertrug sich jedoch nicht wirklich auf Claires Gemüt.
"Und wo IST Owen? Er geht eigentlich nie so früh ins Bett..."
Eine unterschwellige Angst stieg in ihr auf.
Sie war diffus und eigentlich rationell nicht vorhanden, doch etwas in ihr musste sofort nach den Kindern sehen.
Ihr war immer noch leicht schwindelig von dem Herumgewirbel im Sam Adams und seltsamerweise schlich sich ausgerechnet jetzt in ihren Kopf, dass Owen nie mit ihr getanzt hatte.
So wie sie es an dem einen Abend beim Jurassic World Empfang hatte beobachten müssen.
Der Abend ihres allerersten Kusses.
Es war, als spürte sie seine Lippen in diesem Augenblick auf ihren wie damals, als er sie an sich gezogen und seine Kleidung durchnässt hatte, mit dem Drink, den er zuvor aus versehen über ihr ausgeleert hatte.
Es hatte sich so gut angefühlt und ihr Kopf hatte es so falsch gemacht, dass sie ihn tatsächlich von sich gestoßen hatte.
Du warst so dumm Kontrollfreak!
Er ist ein so unglaublich guter Küsser! Und du hast ihn wirklich weggeschubst!!!
Los...Geh nachsehen wo er steckt... der Reptiliendompteur.
Wer weiß, wer weiß...
Amber zuckte die Achseln, "Das ist doch euer Haus... es wird wohl nicht so viele Orte geben wo er sein kann.." stöhnte sie.
Immer zwei Stufen auf einmal nehmend ging Claire die Treppe nach oben und öffnete hastig die Tür zu ihrem Schlafzimmer.
Es verpasste ihr einen kleinen Stich ins Herz, als ihre Augen erfassten, was sich ihr darbot.
Owen lag auf dem Bett an jeder Seite eines der Mädchen und alle Drei schliefen tief und fest.
Die Zwillinge lagen ebenfalls schlummernd in ihrer Wiege am Fenster, so wie jeden Abend. Dort wo sie hingehörten.
Zwei Winzlinge in einem Bettchen.
Wenn sie größer sind, dann können sie alleine schlafen. Doch jetzt brauchen sie sich...noch. Es war beruhigend, dass der Arzt ihr genau das gesagt hatte, wonach ihr Mutterinstinkt verlangte.
Ein erleichterndes Gefühl breitete augenblicklich in ihr aus.
Meine Güte Claire... Du überraschst mich jeden Tag seit das mit den Kindern passiert ist.
Als hätte man es dir nicht vorher schon oft genug gesagt, dass alles okay ist.
Erst jetzt war Amber ihr gefolgt und drängte sich neben sie in den Türrahmen.
Sie blickte auf den stumm flimmernden Fernseher.
"Die Eiskönigin," stellte Amber seufzend beim Anblick des stummen Abspanns fest, "...es gibt für einen Erwachsenen kein besseres Einschlafprogramm," kicherte sie.
Claire lachte leise.
"Hilfst du mir, die Mädchen in unser Zimmer zu bringen? Ich habe dir doch gesagt, dass alles in Ordnung ist."
Sie schlich auf die Seite, auf der Ihre große Tochter im Arm ihres Onkels gekuschelt lag um das Bett herum.
Ava hatte die Fernbedienung wie den heiligen Gral fest umklammert und ihre kleine Hand ruhte auf Owens Oberschenkel.
Amber zog die Fernbedienung aus den klammernden Kinderhänden, um den Fernseher auszuschalten.
Dabei summte sie scherzend einen der Filmsongs, der darauf schließen ließ, dass Amber "Die Eiskönigin" schon mehrfach hatte ansehen müssen:"Ich lass' los, lass' jetzt los...Die Kraft, sie ist grenzenlos... Komm schon Ava...."
Claire bemühte sich, nicht laut loszulachen, um das schöne Bild nicht zu zerstören.
Amber kicherte unterdrückt und schaffte es Ava zum Aufstehen zu bewegen.
Sie drängelte ihre Achtjährige im Halbschlaf vor sich her, und schafftes es, sie irgendwie in ihr Zimmer zu bugsieren
Claire folgte dem Tross mit Rose im Arm.
Als Claire aus dem Bad kam, um sich schließlich an der Kinder statt, zu Owen in ihr gemeinsames Bett zu kuscheln, lag dieser allerdings nicht mehr so ruhig da wie noch vor einer viertel Stunde.
Schlagartig schossen ihr erneut Katherines Worte in den Kopf.
Passierte es gerade jetzt?
DAS was sie gesagt hatte?
Von dem sie bisher noch dachte, es handle sich vielleicht um eine sonderbares Phantom....
Oder nur um ein dämliches Katherine - Graham - Hirngespinst?
"Blue!" rief Owen undeutlich und es war in die Stille ungewohnt laut.
Prompt folgte vom Babybett ein leises Wimmern.
"Nein... Blueeee...!" und in diesem Augenblick fuhr Owen kerzengerade aus dem Schlaf hoch, während die Babys aufgeschreckt anfingen zu weinen.
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Das Leben findet einen Weg - After we had a 2nd Date
FanficTo be continued - ...again....Endlich ein normales Leben nach Jurassic World. So wie es sich Clarie immer gewünscht hat.Endlich Zeit, um einander kennen zu lernen und etwas Neues zu beginnen...Fernab von Dschungel und Dinoschuppen hat bereits etwas...