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Endlich werde ich entlassen! Gestern habe ich mit Mikail sehr viel geredet, was auch gut war. Ich hatte endlich Antworten auf meine Fragen und Gedanken. Und gestern als ich auf die Toilette gehen wollte, habe ich mir mein Bein umgeknickt. Jetzt habe ich auch noch eine Schiene bekommen, was ja fehlte. Mikail war durchgehend bei mir. Mittlerweile stört es mich nicht. Ich weiß er hat vieles mit mir gemacht, aber eine kleine Stimme sagt in mir, dass er sich verändern kann. Oder bin ich zu naiv? Dieses funken habe ich auch in seinen Augen gesehen. Doch alles wird sich mit der Zeit zeigen.

Er hatte schon meine Sachen eingepackt und in dem Moment kam auch eine Krankenschwester und gab uns den Entlassungsbrief. Danach wollten wir auch gehen, aber Mikail blieb stehen und schaute mich besorgt an. "Ist was? Komm endlich ich will gehen." Er schaute immer noch so wie vorhin. Ich verdrehte meine Augen. "So geht das nicht weiter.", sagte er und befand mich in Sekunden auf seinen Armen. "Mik- Mikail nein." Es gab kein Entkommen. Ok, mit meinem Humpelbein wären wir in einer Stunde erst unten. Als wir unten ankamen, setzte er mich nach hinten ins Auto und legte dann die Handtasche neben mich hin. Er selbst setzte sich ans Lenkrad hin und wir fuhren nach Hause. Nach Hause. Das ich das auch noch sagen kann.

Als wir ankamen, trug er mich wieder und setzte mich im Wohnzimmer ab. Er holte meine Tasche aus dem Auto und kam auch rein. "Geht es dir gut? Ist es dir bequem auf dem Sofa? Brauchst du ein Kissen?" Ich schaute verwirrt zu ihm und irgendwie musste ich lachen, weil die Lage für mich neu war. "N-Nein alles ist gut." Er lächelte mich an. "Du lachst ja. Omg du lachst. Endlich." Mein Gesicht änderte sich abrupt. Es war mir sehr unangenehm. "Ich gehe auf mein Arbeitszimmer. Wenn du was brauchst, ruf nach mir. Ah und heute wird eine Haushälterin kommen." Mein Kopf war gesenkt und ich nickte nur. Als er ging, atmete ich laut aus. Seine Blicke auf mir sind so unangenehm. Seitdem er mich angefasst hat, ekel ich mich von mir selbst, obwohl es nicht Mal meine Schuld war. Als ich das dachte, bekam ich eine Gänsehaut und zitterte. Ich legte mich richtig hin und schlief später ein.

Durch schmerzen wurde ich wach und schaute auf die Uhr, die 15:25 Uhr zeigte. Ich setzte mich hin und streckte mich aus. Ich kann nicht jeden Tag sitzen oder liegen, davon sterbe ich vor langweile. Also stand ich auf und wollte in die Küche, um etwas zu Kochen. Als ich humpelnd ankam, sah ich eine ältere Frau am kochen, die mich sofort bemerkte. "Hallo Mira, ich bin die neue Haushälterin. Mein Name ist Annika Schulz. Du kannst mich gerne Anni nennen.", sagte sie herzlich. Ich lächelte sie an und streckte ihr meine Hand zur Begrüßung, was sie auch annahm. "Ich koche etwas, hast du hunger?" Ich nickte lächelnd und setzte mich auf ein Barhocker hin. Es war schon schwer, aber ich schaffte es. "Anni wie alt sind sie?" Schaut mich nicht so an. Als eine neue Haushälterin möchte ich sie kennenlernen und musste halt ein Thema öffnen, eher gesagt eine Frage stellen. Sie lächelte mich an und wendete sich wieder ans Essen. "Duze mich. Ist viel besser. Ich bin 49." Ich nickte und schaute ihr beim Kochen zu. "Könnte ich dir vielleicht helfen?" "Nein nein schon gut. Nur Salat könntest du machen. Aber bleib du nur sitzen. Ich lege dir schon die Sachen hier hin." Ich nickte lächelnd und wartete, bis sie alles vor mir gelegt hatte.

Als wir mit allem fertig waren, deckte Annika noch den Tisch und Mikail kam auch in dem Moment. "Habt ihr euch schon kennengelernt?" "Ja Herr Koral. Sie ist ein sehr nettes und hilfsbereites Mädchen. Sie hat mir mitgeholfen-" "Mira habe ich nicht gesagt das du dich ausruhen sollst?" Ich schaute ihn verwirrt an. "Gehts noch? Ich langweile mich zu Tode, ich kann doch nicht den ganzen Tag lang liegen bleiben? Und außerdem das war nur Salat. Keine angst ich habe keine Steine getragen." "Schon gut. Was zickst du so rum?" "Du hast mit dem zicken angefangen." Irgendwie wurde ich sauer und hielt mein Mund bevor noch was rauskam. Ich hasse es, wenn man mich herumkommandiert. Mira mach dies, Mira mach das...

Als wir fertig gegessen hatten, wurde mir irgendwie übel. Ich stand auf und humpelnd ging ich schnell aufs Klo. Hinter mir kam auch Mikail angerannt. Ich kotze mich in die Toilette voll. Ich hasse es. Mikail hielt meine Haare und ich merkte seine besorgten Blicke auf mir. "Geht es dir gut? Sollen wir zu einem Arzt?" Ich schüttelte mein Kopf und sagte, dass es mir gut geht. Doch dann übergab ich mich wieder. Mikail half mir aufzustehen und ich wusch mir mein Gesicht. Ich sah sehr blass aus, was er meinte. Oh nein nicht das ich krank werde. Ich wollte wieder gehen, doch Mikail hielt mich auf. "Sicher, dass es dir gut geht?" Ich befreite mich aus seinem Griff und verdrehte mir meine Augen. Humpelnd ging ich, ehe Mikail mich wieder auf sein Arm nahm. Mir wurde wieder übel. "Nein. Nein halt inne. Kotze ja nicht auf mich. Mira ich warne dich." Er wendete sich wieder aufs Klo und ging schnell rein, aber ich übergab mich auf ihm. Schon lustig. Eine kleine Rache. Er schaute sich an und ekelte sich. "Off Mira off." Ich entschuldigte mich bei ihm und lachte. "Ha ha sehr lustig." Er zog sich sein T-Shirt aus, wobei es mir wieder übel wurde. Es kam alles hoch wegen der Nacht. Doch er bemerkte das und schaute mich besorgt an. "Hoffentlich fühlst du dich jetzt bisschen, was ich fühle, als du an dem Tag meine Ehre genommen hast! Eklig ne?" Er schaute mich geschockt an, weil er mit dieser Aussage nicht gerechnet hatte. Letztendlich habe ich recht. Ich ging an ihm vorbei und ging ins Schlafzimmer. Meine Tränen kamen hoch und ich weinte wieder. Es ist sehr schwer damit zu leben. Wenn das noch passiert wäre, wenn ich bei meinen Eltern gelebt hätte, würde mich mein Vater schlagen und mich aus dem Haus werfen. Er würde sagen, dass ich eine Schande für die ganze Familie wäre. Oder wie sie anderen ins Gesicht schauen sollen. Ihm war es viel wichtiger, was die anderen darüber dachten. Da haben sie auch recht. Trotzdem vermisse ich sie sehr. Haben sie nach mir überhaupt gesucht? Vermissen die mich auch? Mit dem Gedanken holte ich mir Sachen aus dem Schrank und ging ins Bad. Dort nahm ich eine Dusche und wusch mich wieder stark, sodass meine Haut rot wurde. Seitdem er mich angefasst hatte, dusche ich jeden Tag und schrubbe mich, weil ich das beschmutzte Gefühl habe. Egal wie stark ich an mir reibe und versuche mich sauber zu kriegen, fühle ich mich dreckig.

Als ich fertig war, zog ich mich noch im Bad um und ging raus. Ich machte mir meine Schiene dran und ging ins Wohnzimmer, wo auch Annika war. "Oh du hast ja geduscht. Soll ich dir deine Haare flechten?" Ich nickte lächelnd und ging auf sie zu. Ich setzte mich vor sie hin und sie kämmte erst meine Haare. Danach flechtete sie es und erzählte mir was von ihr. Wie sie früher war, was sie alles in der Schule gemacht hat und vieles mehr. Ich mag Annika jetzt schon. Sie ist sehr nett und sympathisch. Endlich jemand, mit dem ich über alles reden kann. Wir redeten noch weiter, bis ich müde wurde und auf dem Sofa einschlief.

Könnt ihr mir Bücher oder Geschichten empfehlen die schon abgeschlossen sind und wirklich schön sind? Ich brauche was zum lesennnnn 😅
( @x_Elli_ "Der Bad Boy, mein Patient" habe ich gelesen und es war wirklich sehr schön 😍 Danke für die Empfehlung ❤ )

Mein Entführer *Wird Überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt