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Wir standen auf und er wusch mich. Ich wollte das alles eigentlich gar nicht, aber ließ es aus unerklärlichen Gründen zu. Als wir fertig waren, zog ich mich im Bad an und ging danach ins Schlafzimmer, wo auch Mikail war. Er nahm ein Handtuch und trocknete meine Haare. Ich kämmte diese und flechtete sie danach. Als ich fertig war, ging ich nach unten in die Küche, um etwas zu trinken und bekam auf dem Weg sofort Tränen. Ich bekam Unterleibschmerzen und ich verkrümmte mich. Das alles verdiene ich nicht. Ich will endlich mal frei Leben und alles so wollen, was und wie ich es will. Das ist einfach nur ungerecht.

Als ich in der Küche ankam, schüttete ich Wasser in ein Glas und trank es aus. Danach nahm ich noch Schmerztabletten und ging in den Garten. Ich legte mich auf die Liege hin und schaute mir den Himmel an. Es waren sehr viele Sterne zu sehen. Automatisch musste ich denken, dass ich als Kind gerne mit meiner Mutter Sternen beobachtet habe.
"Schau mal Mama es sind sehr viele Sterne wieder da." "Ja mein Kind. Sehr schön, nicht wahr?" Ich nickte und schaute mir den Sternenhimmel an. "Schau mal dahin mein Engel. Da ist dein Sternzeichen. Skorpion." Ich schaute mir es an und lächelte. "Woher weißt du es Mama?" "Das hatte ich mal in der Schule gelernt, lernst du bestimmt auch noch. Und Schau mal da hin. Da ist mein Sternzeichen. Zwillinge." Ich lächelte ihr wieder zu und schaute es mir an. "Mama ich stelle mir immer vor, dass ich von Stern zu Stern springe und mir einen Wunsch erfüllen lasse. Wie bei den Sternschnuppen." Sie lachte und legte ihren Arm um meine Schulter. "Und gehen sie in Erfüllung?" Traurig schüttelte ich mein Kopf. "Sei nicht traurig. Vielleicht ist es nicht der richtige Zeitpunkt. Irgendwann gehen sie bestimmt in Erfüllung."
Mir fiel eine Träne runter. Wie sehr ich die alte Zeit vermisst habe. Und erst meine Mutter. Ich konnte mich nicht von ihr verabschieden. Alles wegen Mikail. Alles seinetwegen. Er hat mein Leben zerstört, tut aber als, ob nichts wäre. Alles ist für ihn normal.

Ich betrachtete das Sternenbild vor mir und weinte. "Annecim. Canım benim. Benim için sakın üzülme. Ben seni hep sevicem. Bazı insanlar sadece araya girdi. Ama öteki dünyada hep seninle olucam." (Mama. Mein Ein und Alles. Sei nicht traurig für mich. Ich werde dich immer lieben. Manche Leute sind dazwischen gekommen, aber im Jenseits werde ich immer bei dir sein.) Ich wischte mir die Tränen weg und schaute weiterhin zu den Sternen. Mit Tränen in den Augen schloss ich sie und fing an "Sen yarim idun" zu singen. Das war das Lieblingslied meiner Mutter. Sie hat dieses Lied gesungen, wenn sie traurig war oder sehr glücklich. Und das meistens Abends oder Nachts. Ich verkrampfte mich wieder, weil ich immer noch die Schmerzen hatte. Mir fiel eine Träne runter und ich weinte. Es ist alles einfach zu viel.

Ich hörte die Vögel zwitschern und öffnete meine Augen. Ich war wohl auf der Liege eingeschlafen. Mit Schmerzen stand ich auf und ging in die Küche. Ich nahm mir eine Schmerztablette und schluckte es mit einem Glas Wasser. Danach ging ich wieder zur Liege und legte mich hin. Plötzlich hörte ich Schreie von Mikail. Er schrie nach mir, bis er später bei mir ankam. "Oh man ich dachte schon, dir ist was passiert. Wo warst du verdammt?" Ich sagte nichts und legte mich hin. "Alles gut bei dir?" Ich sagte wieder nichts und schaute gerade aus. Mikail packte an meinen Haaren, sodass ich gezwungen war in seine Augen zu schauen. "Antworte mir gefälligst!" "Was für eine Antwort verdienst du huh? Du siehst doch, wo ich bin, was fragst du noch?" Er schaute mich gereizt an und ließ seine Hand aus meinen Haaren los. "H-Hast du Schmerzen?" Ne ich tu nur so. Ich schaute ihn belustigt an. War das sein ernst, dass er das noch fragt? "Erst vergewaltigst du mich und fragst unverschämt, ob ich Schmerzen habe? Ganz ehrlich was für ein Mensch bist du?" Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf und danach an seinem Bart. "Tut mir leid Mira ich-" "Nein Mikail. Ich höre immer das gleiche. Letztendlich wirst du es wieder machen. Hör auf damit und lass mich endlich in Ruhe!" Mit Schmerzen stand ich auf. Durch den Schmerz lief ich langsam und verkrümmt. Als ich fast runter fiel, hielt mich Mikail auf, aber ich schlug seine Hand von mir weg und ging in die Küche.

2 Monate später

Ich lag gerade im Bett und weinte. Wir waren gerade mit Mikail beim Arzt und es hat sich festgestellt, dass ich schwanger bin. In den letzten Tagen musste ich mich oft brechen und mir war schwindelig. Den Kontakt mit Mikail versuchte ich so gut wie möglich zu vermeiden. Auch wenn das Baby durch Vergewaltigung entstanden ist, akzeptiere ich es. Es ist ein Leben und wenn ich es abtreiben lassen würde, würde es Mord sein. Das kann ich einem kleinen Engel nicht antun. Ich strich mit meiner Hand mein Bauch und weinte weiter. "Das alles verdienen wir nicht.", sagte ich brüchig und verkroch mich unter die Decke.

Ich stand auf und merkte, dass es schon Abend war. Die Uhr zeigte auf 21:20 Uhr. Ich stand auf und ging erstmal ins Bad, um meine Blase zu leeren. Danach ging ich langsam in die Küche und wühlte die Schränke, was ich alles so essen könnte. Ich holte Nutella raus und wühlte noch im Kühlschrank rum, bis ich die Sauergürkchen sah und sie auch nicht fehlen sollten. Ich nahm die Sauergürkchen aus der Dose und aß sie mit Nutella auf. Hatte ich aber einen großen Hunger. Ich aß die ganzen Gürkchen auf und stellte die Dose weg. Die Nutella packte ich auch weg. Ich hörte Schritte und ahnte an Mikail, bis ein anderer vor mir stand. "Wer bist du?", fragte ich brüchig und ängstlich. Der Junge vor mir grinste und schaute mich von oben nach unten an, was unangenehm war. "Mikail? Deine Frau hast du aber gut ausgewählt!", sagte er und dann kam auch Mikail. Er schaute emotionslos zu uns und kam auf mich zu. "Was machst du hier?" hauchte er in mein Ohr, was mir eine Gänsehaut verbreitete. "I-Ich hatte Hunger." Mikail lächelte und nahm meine Hände in seine. Eigentlich hätte ich sie längst weggeschlagen, aber da dieser Typ hier war, tat ich eine auf Ehefrau und ließ ich es sein. "Wer ist das?", fragte ich zu Mikail, der erst zu diesen Typ und danach zu mir schaute. "Kerem Öz. Er ist mein bester Freund." Tzh er hat Freunde? Wow! Ich nickte und senkte mein Kopf. "Kerem? Wenn ich dich einmal neben Mira sehe, bring ich dich um" "Haha Bruder wie eifersüchtig bist du? Fast wie ein Mädchen." Ich musste auch lachen. Das Stimmt. Er ist noch eifersüchtiger als ich. Aber seine Aussage stimmt. Er würde diesen Kerem wirklich umbringen, wenn er mich einmal berühren würde. "Mikail kann ich was fragen?" Er schaute mich fürsorglich an und nickte. "Du meintest ja, jemand ist hinter mir her und will mich von dir wegnehmen. Wer ist das?" Er wechselte seine Miene und wurde ernst, was wiederum ängstlich aussah. "Wenn ich es dir sage, würdest du mir nicht glauben." "Kenne ich diese Person oder was?" Er nickte und ich bekam irgendwie Angst. Eine Person, die ich kenne, will mich von Mikail wegnehmen. Also weiß dieser Person, dass ich hier bin. Und wieso geht diese Person nicht zu Polizei, damit ich gefunden werde und Mikail dann festgenommen wird? Irgendetwas ist da schief, aber wir werden es bestimmt noch erfahren.

Was denkt ihr? Wer ist wohl hinter Mira her?

Wie ist der Kerem wohl? Mögt ihr ihn?

Wie fandet ihr diesen Kapitel?

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Mein Entführer *Wird Überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt