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Ich schaute abwechselnd von Mikail zu meinem Vater. Ich nahm mir mein Mut und richtete mich. "E-Er hat mich oft geschlagen Baba. Er hat mich beleidigt und.. und.." "Was und jetzt sag!" Ich blieb stehen und atmete tief aus. Ich schloss meine Augen und wie in sekundenschnelle blendete sich alles, was geschehen war vor meinen Augen. Ich öffnete meine Augen und schaute zu meinem Vater. "E-Er hat mich v-ver-vergewaltigt." Mein Vater war geschockt und hielt sich sein Mund mit seiner Hand zu. Ich sah Enttäuschung und Trauer in seinen Augen. Ich schaute zu Mikail, der gerade seine Hände zu Fäusten geballt hatte. Eine Ader aus seinem Hals konnte man deutlich erkennen. Natürlich war er wütend auf mich, aber es reicht wirklich. Mein Vater umarmte mich und weinte. Mir kamen die Tränen auch hoch. "I-Ich war schwanger Baba. I-Ich wusste das nicht. Erst als er mich Mal in meinem B-Bauch geboxt hatte, merkte ich den Schmerz dort und das B-Blut. An dem Tag hatte ich eh einen Termin und dort hat sich das halt festgestellt, dass das B-Baby in meinem Bauch g-gestorben ist." Wir lösten uns aus der Umarmung und mein Vater nahm mein Gesicht in seine Hände. "Was bin ich nur für ein Vater? Ich konnte nicht auf dich aufpassen-" "Nein Baba. Du bist ein perfekter Vater. Bitte sag sowas nicht." Er schüttelte sein Kopf und senkte seine Blicke auf den Boden hin. "Baba? Du bist mein einziger Prinz, mein einziger König. Meine Mama war meine wertvollste Krone auf meinem Kopf. Was hätte ich ohne euch gemacht? Ich weiß ich bin nicht perfekt, aber ehrlich keiner kann perfekt sein. Doch ihr seid für mich die perfektesten Eltern. Es gibt viele Menschen dort draußen, die nicht ihre Kinder erziehen können. Ich bin Allah dankbar, dass ich dich habe und Mama hatte. Was passiert ist, ist passiert. Es ist meine Schuld." Er umarmte mich nochmal sehr feste. Als er sich von mir löste, ging er auf Mikail zu und gab ihm eine Backpfeife. Ich weitete meine Augen und hielt mein Mund mit meiner Hand zu. Nein! Was wenn Mikail ihm was antut? "Baba sen naptin?", (Papa was hast du gemacht?) füsterte ich schon fast. "Was denkst du, wer du bist? Entführst meine Tochter und denkst das du alles mit ihr machen kannst?" Mikail wurde sauer, was ich merkte und ich stellte mich vor mein Vater hin. "Baba nein bitte! Mikail tu meinem Vater nichts an. Wenn dann mir!"

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Ich lag in meinem Bett und weinte. Mikail hatte mein Vater aus dem Haus geschmissen. Was mache ich jetzt ohne ihm? Kaum war er hier, geht er schon. Mikail hat mich auch geschlagen, wobei ich einen Handabdruck auf meiner Wange habe. Ich verkroch mich noch mehr in die Decke und schlief später auch ein.

Ich stand auf und merkte, dass Mikail neben mir schlief. Durch Reflex schaute ich mich an und war erleichtert, dass ich angezogen war. Wer weiß, was er gemacht hätte. Ich richtete mich, sodass ich saß und ich  schaute langsam zu ihm. Seine Haare waren durcheinander und sein Mund war leicht offen, was total süß aussah. Was rede ich da schon wieder? Ich schüttelte mein Kopf und stand auf. Ich ging ins Bad und führte meine Morgenroutine. Dann kam ich ins Zimmer und holte mir paar Sachen raus. "Zieh ein weißes Kleid an. Wir werden heute standesamtlich heiraten." Abrupt wendete ich mich zu ihm und schaute ihn geschockt an. "W-Was hast d-du da gesagt?" "Wir werden heute heiraten!" Mir kamen die Tränen hoch. "Niemals. Ich werde dich nicht heiraten. Das kannst du mir nicht antun." Er stand auf und kam langsam auf mich zu. "Du wirst mich heiraten, ob du es willst oder nicht. Jetzt mach dich fertig wir haben noch zwei Stunden." Er ging aus dem Zimmer und ich ließ mich auf den Boden fallen. Mir kamen die Tränen hoch. Ich bin am Ende mit meinem Leben.

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Wir saßen dort und gaben unser Ja Wort. Ich glaube, dass war das schwierigste Moment in meinem Leben, was ich tun musste. Ich hatte immer geträumt, wie eine Prinzessin zu heiraten. Mikail war sehr fröhlich, ich hingegen deprimiert. Er gab mir einen Kuss auf meine Stirn und die Frau gab mir den Trauschein. Er streckte mir die Hand und ich schaute nur darauf. Ich hielt an meinem langen Kleid, um nicht zu stolpern und ohne seine Hand anzunehmen, ging ich vor. Als ich draußen war, kniff ich mich nicht zu weinen. Mikail kam sofort hinterher und packte mich am Arm. "Was sollte das gerade?" Ich verdrehte meine Augen und schaute weg. "Schau mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede." Ich schaute ungewollt ihn an. Seine Augen waren voller Wut. "Du gehörst nur mir Mira. Das kann ich dir jede Sekunde sagen, damit du das einprägst. Wir sind verheiratet. Jetzt kannst du auch nichts mehr machen. Pass auf was du machst Mira." Ich war einfach nur baff. Was denkt er nur? Was für ein Kopfkino hat er? "Pes ja gerçekten pes. Senin değismeye niyetin yok, ben bunu anladım. Ya bi insan bukadar mı kötü olabilir ya? Hiç mi vicdanın yok senin? Bir insanin kalbini kırmak umursamıyor bile seni. Rahat bırak artık beni, gerçekten yeter!" (Ich gebe wirklich auf. Du willst dich nicht verändern, habe es eingesehen. Wie kann ein Mensch so böse sein? Hast du kein Gewissen? Wenn du Herzen brichst, dass juckt dich nicht mal. Lass mich endlich in Ruhe es reicht wirklich!) Mit Tränen in den Augen lief ich mit den hohen Schuhen davon und stieg hinten ins Auto ein. Als Mikail kam, fuhren wir los. Während der Fahrt sprach keiner von uns.

Als wir ankamen, ging ich sofort ins Schlafzimmer und schloss mich ein. Ich glitt die Tür runter und ließ meine Tränen freien lauf. Ich habe das alles nicht verdient. Was für eine Sünde habe ich begangen, damit ich das hier leiden muss? Ich fühlte nur noch Trauer, Hass, Aggressionen und Schmerz. Ich stand auf und zog mich um. Das Kleid schmiss ich mit Wut in die Ecke des Zimmers und legte mich danach ins Bett hin. Ich machte mir g
Gedanken, ob Mikail mich anfassen würde, weil wir verheiratet sind. Ich bekam Angst und fing an zu zittern. Ich schüttelte mein Kopf, um nicht darüber zu denken, aber es klappte nicht. Ich stand auf und öffnete das Fenster, um frische Luft zu schnappen. Ich lehnte mich an die Fensterbank und betrachtete die grüne. Es waren nur Bäume zu sehen, sonst nichts. Und man hörte das Zwitschern der Vögel. Ich schloss meine Augen und hörte es mir an, da es mich beruhigte. Plötzlich wurde ich zurückgezogen und ich spürte sofort hinter mir die Wand. Abrupt schaute ich zu der Person und war verwirrt. Seine Hand stützte er auf der Wand ab und der andere war auf meiner Taille. Mikail war mir sehr nah, was mir wiederum sehr unangenehm war und mich einschüchtern ließ. Was hat er vor?

Wie findet ihr meine Geschichte bis jetzt?

Habt ihr Verbesserungsvorschläge oder Ideen, die ich in der Geschichte aufbauen kann? ❤

An alle Mütter: Happy Mothersday ❤💐🎈

Mein Entführer *Wird Überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt