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"Ich brauche dich Aşkım." flüsterte ich und blickte wieder hoch zu den Sternen.

2 Wochen später...
( Mira's Sicht)

Ich laufe auf einer Wiese, voll mit Blumen und Schmetterlingen. Die Sonne strahlt auf mich. Ich habe ein langes weißes Kleid an und meine Haare sind gewellt. Bei jedem wehen des Windes, fliegen meine Haare nach hinten. Das Wetter ist sehr schön sonnig und die zwitschern der Vögeln machen es angenehmer. Ich liege mich auf die Wiese hin und schließe meine Augen. Ich genieße das Wetter und nichts könnte schöner sein, doch mir fehlt etwas. Etwas von meinem Leib. Etwas, was mir gehört. Mein inneres fühlt sich leer an. Als ob ich etwas verloren habe. Ich öffne meine Augen und sehe nichts mehr. Es ist überall dunkel und finster. Kein Licht im Sicht. Ich will schreien, doch es geht nicht. Ich will weinen, doch das geht auch nicht. Ich blicke geradeaus ins Finsternis und sehe aufeinmal mein inneres. Mein kaputtes inneres. Mein verleztes Herz. Mein Geduld. Meine Liebe. Mein Sehensucht. Doch das meiste: Mein Trauer.

Mikail's Sicht

Ich habe die ganze Nacht lang durchgemacht. Ich habe kein einziges Auge zugedrückt bekommen. Ich habe auf die Sternen zugeguckt bis sie nicht mehr zu sehen waren. Ich nahm mein Handy zur Hand, die 06:30 Uhr zeigte. Ich ging ins Haus und ging ins Bad. Dort machte ich mich frisch und zog mir im Zimmer eine schwarze Jeans und einen grauen dünnen Pulli an. Ich sprühte mein Parfüm, was Mira liebte und zog meine schwarzen Nike's an. Ich schaute mich im Spiegel an aber war mit nichts zufrieden. Es fehlte etwas. Mira fehlte mir. Ihre Liebe fehlte mir. Ohne sie war ich ungesund. Meine Augenringe, die rot waren, traten zum Vorschein. Meine Augen rot und mein Haut, weiß wie eine Leiche. Ich nahm meine schwarze Lederjacke aus dem Schrank und ging nach unten. Alle anderen waren wach und als sie mich sahen, schauten sie mich an, als ob ich was am Gesicht hätte. "Ist was?" fragte ich monoton und alle schauten weg.

Mit Vollgas fuhr ich davon. Meine Gedanken waren nur bei Mira. Mein Liebling. Mein Atem. Seit zwei Wochen liegt sie im Koma und wacht nicht auf. Seit zwei Wochen schlafe ich kaum und sitze im Garten auf dem Hollywoodschaukel und schaue mir die Sterne an. Meine Gedanken schwirren nur um sie. Wie es ihr wohl geht, ob sie schmerzen hat, ob sie mich hört. Jeden verdammten Tag gehe ich zu ihr bis die Besucherzeit zu ende ist und rede mit ihr. Ich erzähle ihr von dies und das. Über mein Vergangenheit und über unsere Zukunft. Ich erzähle ihr meine Träume. Ich erzähle ihr unsere Kinder.

Mit einem hupen wurde ich in die Realität katapultiert. Ich sah die grüne Ampel und fuhr weiter.

Im Krankenhaus angekommen ging ich sofort in ihr Zimmer und setzte mich an die Bettkante hin. "Günaydın Aşkım. Bak ben geldim." (Guten morgen Schatz. Ich bin da) sagte ich und hielt ihr Hand, ehe ich ein Kuss auf ihr Handrücken platzierte. "Wie geht es dir Heute? Mir so najah. Ohne dich ist alles scheiße. Ich vermisse dich höllisch. Wann wachst du auf hm?" sagte ich und streichelte an ihren Haaren. "Unseren Kindern geht es super. Aber sie weinen öfters, weil sie dich auch vermissen. Du fehlst uns sehr." sagte ich und gab ihr einen Kuss auf ihre Wange.

Die Tür ging auf und ein Krankenschwester kam rein. Sie nahm Mira's Akte zur Hand und schrieb sich dort was auf. "Wie geht es ihr heute?" fragte ich. "Immernoch gleich." sagte sie und schrieb weiterhin etwas. Zum Schluss machte sie was noch an den Maschinen und verließ das Zimmer. Ich blickte zu Mira, die leblos lag. Ein stachen im Herzen tauchte auf. Ein Herzschmerz. Ich vermisse sie zu sehr. Ihr Leib ist hier doch ihre Seele wo anders. Plötzlich klingelte mein Handy, was ich dann aus meiner Hosentsche rausnahm und die Name von Annika laß. "Ich komme gleich wieder mein Atem. Annika ruft an." sagte ich und verließ das Zimmer.

Mira's Sicht

Lange war ich in dieser Dunkelheit gefangen, als ich Stimmen wahrnahm. Diese Stimme. Diese Stimme kam mir bekannt vor, doch irgendwie konnte ich nicht zuordnen von wem die Stimme war. Ich strengte mich an doch wusste nicht. Doch die Stimme war sehr angenehm. Als ob das mein fehlendes Teil wär. Ich fühlte mich im Schutz. "Ich vermisse dich höllisch. Wann wachst du auf hm?" hörte ich die Stimme sagen. Mich umhüllte ein Trauer. Ich wollte aufwachen, doch es ging nicht. Ich möchte ein Zeichen geben doch wiederum geht es nicht. Ich war viel zu schwach. Ich möchte schreien und sagen, dass ich lebe und aufwachen werde. Doch ich war viel zu schwach. "Unseren Kindern geht es super. Aber sie weinen öfters, weil sie dich auch vermissen. Du fehlst uns sehr." sagte wieder die Stimme. Ich habe Kinder? Wieviele? Zwei, Drei? Wer ist der Vater? Ich kann mich an nichts erinnern. Aber diese Stimme- mein inneres sagte mir, dass er mir gehört, doch war mir nicht so sicher. Ich möchte aufwachen und alles wissen. Ich strengte mich an und versuchte ein Zeichen zu geben. Doch es misserlungte mir. >Streng dich an. Es wird sich lohnen. Du wirst wach sein. Komm noch ein stückchen.< Sagte mir mein innseres. Ich sammelte mein letztes Kraft und versuchte ein Zeichen zu geben.

Mikail's Sicht

Ich beendete das Telefongespräch und machte mich auf dem Weg zu Mira's Zimmer. Als ich reinging hörte ich ein schnelles piepen. Ich eilte mich zu ihr und sah, dass Mira ihre Finger bewegte. Sie wacht auf! Ich drückte auf das rote Knopf, damit ein Krankenschwester kommt. Sekunden später wurde die Tür aufgerissen und drei Krankenschwester kamen rein. Ich musste raus, wieso auch immer. Ich setzte mich auf ein Stuhl und zappelte mit meinem Bein. Ich hoffe ihr geht es gut und sie erinnert sich an mich.

Wie fandet ihr das Kapitel?

Wie sind eure Ferien?

Spontane Frage: Frühling, Sommer Herbst oder Winter?
- Ich liebe den Frühling und Winter 😍💙

Mein Entführer *Wird Überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt