-37-

7.6K 245 51
                                    

Mitten in der Nacht stand ich schweißgebadet auf. Ich hatte einen schrecklichen Alptraum. Ich ging auf mein Tisch zu und schüttete mir etwas Wasser in ein Glas und trank es gierig aus. Die Tränen stiegen mir hoch. Kerem taucht jetzt auch noch in meinen Träumen auf. Ich hatte gesehen, dass er mein Baby vor mich getötet hat und mich sofort danach vergewaltigt hat. Es war einfach nur schrecklich. Ich legte mich wieder hin und deckte mich bis zu meinem Hals zu und heulte leise unter der Decke. Es ist wie ein Teufelskreis. Jedes Mal, wenn ich denke, dass alles vorbei ist, tretet etwas Neues auf.

Als ich mich beruhigt hatte, stand ich auf und ging ins Bad. Dort wusch ich mir mein Gesicht und schaute mich im Spiegel an. Wieder fiel mir auf, wie dünn ich geworden bin und einer Leiche ähnele. Es ist wirklich deprimierend. Wer würde schon so aussehen wollen?

Ich ging wieder ins Zimmer und setzte mich ans Tisch. Mein Schlaf war weggepustet. Ich schaute auf die Uhr, die auf 04:28 Uhr zeigte. Ich seufzte und schaute aus dem Fenster. Es war leicht windig und es regnete. Träumend sah ich weiter, bis ein leichtes Klopfen an meiner Tür mich in die Realität schubste. Ich ging langsam zur Tür und öffnete sie langsam. Ich schaute hoch und sah ein weinendes Aylin. "Aylin?", flüsterte ich und sie weinte mehr. Ich nahm sie sofort in mein Zimmer und nahm sie in meine Arme. "Psshht. Alles ist gut.", sagte ich und streichelte an ihren Haaren. Als sie sich bisschen beruhigt hatte, setzten wir uns ans Tisch. Ich nahm ihre kleinen Hände in meine. "Was ist passiert? Komm erzähl.", forderte ich sie auf. "I-Ich hatte einen Alptraum. Es war s-so real.", sagte sie und war dem weinen wieder so nahe. "Es war nur ein Traum. Mach dir nicht so einen großen Kopf drum. Ich hatte auch gerade einen Alptraum. Ok, ich habe auch geweint, weil es auch wie real war. Aber ich denke nicht daran. Wenn du ständig daran denkst, wirst du deprimierender glaub mir." Sie nickte und schaute mich dabei an. "Und woher wusstest du, dass ich wach wäre?", lächelte ich sie an. "Keine Ahnung. Hier sind alle fast Nachts wach. Deswegen dachte ich, dass du auch nicht schläfst.", sagte sie und ich lächelte sie warm an. "Seit wann bist du hier?", fragte ich sie. "Seit einem Jahr.", sagte sie fast flüsternd. Sie senkte ihren Blick und war dem weinen wieder so nahe. "Hey? Versuch dein bestes um raus zu kommen. Hier wirst du kranker.", sagte ich bemitleidend und sie nickte nur. "Ich habe keinen. Wenn ich hier raus bin, muss ich wieder draußen auf der Straße leben." "Aylin du hast mich. Ich habe dich an mein Herz geschlossen. Du kannst bei mir leben. Mikail und ich können dir helfen.", sagte ich, doch sie schüttelte ihren Kopf. "Nein Mira, wirklich. Aber danke dafür. Ich möchte keine Hilfe von anderen. Dann weiß ich, dass sie Mitleid mit mir haben und deswegen das machen- " "Ich aber mache das nicht aus Mitleid. Aylin ich sehe dich als eine Freundin. Bitte tu mir den Gefallen. Du wirst wieder gesund und wirst bei mir leben. Dann werden wir wie Geschwister.", sagte ich lächelnd und sie lachte vor Freude. "Freundin.", sagte sie. "Dieses Wort höre ich seit langem wieder. Dieses Wort sage ich zu jemanden seit langem wieder.", sagte sie und hinterließ eine Freudenträne. Sie umarmte mich sehr feste und bedankte sich unzählig male.

"Hey Schatz.", sagte Mikail und umarmte mich. "Wie geht es dir?", fragte er mich und gab mir einen Kuss auf meine Stirn. "Wie üblich.", sagte ich nur. "Habe dir Schokolade mitgebracht", sagte er und meine Blicke huschten sofort zu ihm. Er grinste und hielt die Tafel an seiner Hand. "Omg.", flüsterte ich und innerlich schmatzte ich schon. "Ich gebe es dir unter einer Bedingung.", sagte er und grinste. "Und der wäre?", sagte ich genervt. "Ein Kuss." Ich weitete meine Augen. Wieso tut er mir das nur an? Jedes Mal will ich Abstand halten, doch er findet ein Weg und nähert sich noch mehr an mich. Ich seufzte und nickte. Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und nahm die Schokolade weg. "Hey! Auf dem Mund!", sagte er enttäuscht, aber ich lachte. "Zu spät Boss.", sagte ich und aß an der Schokolade. "Kriege ich, wenn schon ein Stück?", fragte er und ich schüttelte mein Kopf. Er versuchte ein Stück wegzunehmen, doch ich schlug ihm auf seine Hand. "Regel Nummer 1. Wenn Frauen essen und jemand ein Stück nehmen möchte, dann sind wir wie gefährliche Tiere, die ihre Beute keinem abgeben möchte. Merk dir das Mister.", sagte ich und er schüttelte lachend sein Kopf.

"Ich will raus von hier!", meckerte ich die ganze Zeit meine Psychologin an. "Jeder will raus von hier. Wir müssen erst diagnostizieren, dass es ihnen gut geht, dann können sie raus." "Mir geht es gut, wie oft noch. Ich habe das nur gemacht, um aus seinen Händen zu fliehen. Das würden sie an meiner Stelle auch tun ganz ehrlich.", gab ich meine Meinung. Sie schrieb irgendetwas auf und fragte mich ab. Als sie mit ihrer Plapperei fertig war, ging sie. "Man ey die regt mich so auf ne. Als ob sie das extra machen.", meckerte ich. "Tjah so ist das hier halt.", sagte Mikail und tippte weiter an seinem Handy. "Vallah bi çakarım şimdi sana birde duvardan yersin.", (Ich schwöre, ich gib dir eine, dann nimmst du auch ein Schlag von der Wand) sagte ich wütend.

2 wochen später

Mittlerweile bin ich endlich zu Hause. Die Psychologin hatte mich nach dem Gespräch, nach drei Tagen, entlassen. Aylin hatte sehr geweint, dass ich gehe. Doch sie hat mir versprochen sofort gesund zu werden und danach bei mir einzuziehen. Mikail war erst nicht dafür, doch ich habe ihn überredet.

Ich machte mit Annika den Mittagessen und wir unterhielten uns. Ich hatte sie unheimlich vermisst. Sie ist wie eine zweite Mutter für mich.

Als das Essen fertig war, deckten wir den Tisch und servierten das Essen. Ich rief nach Mikail und als er auch kam, fingen wir mit dem Essen an. Als wir fertig waren, räumten Annika und ich alles auf und machten auch den Abwasch. Plötzlich klingelte es an der Tür. Ich ging und öffnete es. Doch als ich diese Person vor mir sah, stockte mir der Atem.

Wie fandet ihr diesen Kapitel? Mir gefällt es irgendwie nicht. 😕


Was denkt ihr wer vor der Tür steht?

Spontane Frage: Was ist eure Lieblingsfarbe?
- Pastel Farben, Mint, Rosa, Weiß/Schwarz, Blau

Mein Entführer *Wird Überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt