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Ich stand auf und ging ins Bad. Ich nahm mir ein langes Bad. Das Bad füllte ich mit Wasser und tat eine Shampoo mit Blaubeeren Duft. Woher weiß er das ich Blaubeeren liebe? Ich klatschte mir mit meiner Handinnenfläche auf die Stirn. Er ist ein Psychopath, der dich gestalkt hat. Natürlich weiß er das.

Nach einer Stunde verließ ich angezogen und mit geföhnten Haaren das Bad. Ich setzte mich auf mein Schminktisch und schaute mich an. Ich sah sehr kaputt und blass aus. Auf dem Tisch waren mehrere Produkte und ich cremte mich ein. Danach kämmte ich meine Haare und flechtete sie. Da ich noch nicht gefrühstückt hatte, entschied ich in die Küche zu gehen. Auf dem Weg zur Küche hörte ich Mikails Stimme und blieb stehen. Er war in seinem Arbeitszimmer und telefonierte. Da die Tür bisschen offen war, schaute ich zu ihm und hörte zu. "Ja fesselt sie und behaltet sie im Auge... Nein wenn nötig, schlagt ihr zu... Ich komme heute noch..." Er sagte nichts mehr, weil ich vor ihm stand. Ich bin in sein Zimmer rein gegangen und sah ihn mit hochgezogenen Augenbraue an. "M-Mira? Was machst du hier?" "Was machst du Mikail? Hör auf Menschen umzubringen!" Er wurde sauer, was ich merkte, aber das interessierte mich nicht. "Sie verdienen das Mira! Und seit wann kommandierst du? Benimm dich!" "Benimm du dich Mikail. Angeblich wolltest du dich nur für mich verändern, aber ich sehe gar nichts. Die Menschen machen Fehler aber aus Fehlern lernt man. Du musst die doch nicht dafür umbringen oder bestrafen?" Er schaute mir tief in die Augen. Ich konnte Reue sehen. Aber etwas anderes war noch an seinen Augen, was ich nicht definieren konnte. "Bitte Mikail hör auf damit. Allah sieht uns. Unser Prophet sagt: Wer einen Menschen tötet, tötet die ganze Menschheit. Bitte mach das nicht. Es ist nicht gut für dich. Du solltest deine Vergangenheit vergessen und auf deine Zukunft schauen. Du bist in deiner Vergangenheit versunken. Du musst da raus." Ich war den Tränen so nah. Dass was er macht, ist nicht normal. Wenn er sich nicht verändern kann, kann ich ihm doch helfen. Er hat so kein Leben. "Ich werde mitkommen Mikail. Bitte. Ich weiß du willst dich verändern also werde ich dir auch helfen." Er hatte Tränen in den Augen und schaute weg. Er stand auf und kam auf mich zu. Plötzlich umarmte er mich sehr feste. Er weinte. Ich war leicht verwirrt und erwiderte seine Umarmung. Er tat mir leid. "Psshht. Es wird alles gut Mikail. Glaub an dich. Du wirst das in sha Allah schaffen." Er löste sich von mir und schaute mich verheult an. "Wieso musst du so gutmütig und hilfsbereit sein? Egal was ich dir getan habe, willst du mir helfen. Ich verdiene das doch nicht." Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und versuchte ihn damit zu beruhigen. "Das alles hängt von deiner Vergangenheit ab. Wenn du es loslässt, gewinnst du. Verlass dich auf mich. Ich werde dir helfen nur für dein bestes Mikail. Du wirst mir dafür versprechen dich zu verändern." Er nickte und umarmte mich. Ich erwiderte seine Umarmung, weil er es brauchte.

Als wir uns lösten, ging ich in die Küche und sah einen fertigen Tisch. "Guten morgen Mira. Wie geht es dir?" Annika lächelte mich an und ich gab ihr einen Kuss auf die Wange. "Gut. Du hast dir ja sehr viel Mühe gegeben." "Das ist mein Job. Komm essen wir." Ich nickte und setzte mich ans Tisch. Als Mikail auch kam, aßen wir. Es war eine Stille, was ich unangenehm fand. Generell finde ich solche Stillen unangenehm. Als wir fertig waren, half ich Annika und wir setzten uns danach im Wohnzimmer hin und schauten fern, bis die Tür klingelte. Mikail ging es öffnen und jemand kam rein. Die Stimme kam mir sehr bekannt vor. Ich stand auf und ging zur Flur, bis ich mein Vater vor mir sah. "B-Baba?" Mit Tränen in den Augen blieb ich wie versteinert und schaute in seine Karamell-farbige Augen. Wir umarmten uns sehr feste und weinten. Ich bin so glücklich ihn wieder zu sehen. Er gab mir unzählige Küsse auf mein Kopf und meinen Wangen. Als wir uns lösten, schauten wir uns an. "Mein kleines ich habe dich ja so sehr vermisst." "Ich dich auch Baba.", sagte ich und konnte schwer realisieren, dass ich ihn wieder sehe.

Wir gingen alle ins Wohnzimmer und setzten uns hin. Mein Papa sah sehr ängstlich aus. "Baba hab keine Angst. Hier ist es sehr sicher. Annika passt auf uns auf.", sagte ich und er beruhigte sich etwas. Ich könnte schon ahnen, dass er wegen Mikail so ängstlich war. "Wie bist du hier hergekommen?", fragte ich ihn und er lächelte mich schwach an. "Mikail hat mir gesagt, dass ich hier wohnen soll. Ich habe meine Koffer gepackt und bin sofort gekommen." "Er hat dich nicht bedroht, oder?" "Nein nein. Er wollte es einfach so." Ich schaute zu Mikail, der sein Kopf gesenkt hatte. "Danke Mikail." Ich lächelte ihn schwach an und er hob sein Kopf und schaute direkt in meine Augen. Ah seine grünen Augen bringen mich um. Was laber ich da? Ich schüttelte mein Kopf und schaute weg. "Gerne.", sagte er und schaute mich weiterhin an, was ich merkte und spürte. "Ich muss los und was erledigen. Bis später." Er stand auf und ich ging hinter ihm her. "Mikail! Ich komme mit!" "Das ist zu gefährlich dort Mira." "Mikail ich habe gesagt ich komme mit! Willst du dich nicht verändern?" Er blieb still und schaute weg und danach in meine Augen. "Ok.", sagte er und ich zog mir sofort meine Schuhe und meine Jacke an, ehe wir wegfuhren weg.

Wir kamen in einem Lager an und stiegen aus. Es sah schon unheimlich aus. Wir gingen rein und ich sah insgesamt acht breite Männer, die Waffen hielten und zwei Leute, die angefesselt in der Mitte des Lagers saßen. Wir gingen zu ihnen und blieben danach stehen. "Diese zwei Leute haben ihre Tochter geschlagen, weil sie wohl zu nichts nutzt. Sie wird von ihnen gemobbt und beleidigt, Mira. Willst du übernehmen?" Wir schauten uns an und ich schluckte den Kloß runter, der in meinem Hals stecken lag. Was will er von mir? Das ich sie erschieße? "Was willst du?" "Nichts. Mach selbst deine Methode." Ich nickte unsicher und ging auf das Paar zu. "Wie heißt ihr?" "L-Lukas." Ich schaute zu der Frau, die weinte. "Marie." "Wie alt seid ihr?" "W-Wir beide sind 35." "Ihr seit 35. Was habt ihr alles von euren Eltern gelernt? Schimpfwörter? Schlägerei? Was seid ihr bitte für Eltern? Was geht in euren Köpfen vor?" Die Frau heulte noch mehr, was mich aufregte. Erst ihrer Tochter machen was man will und heulen, als ob man nichts gemacht hätte. "Ich erzähle euch mal eine Geschichte. Es war mal ein Junge. Er wurde als Kind geschlagen und gemobbt von ihren Eltern. Die Eltern sind gestorben, als diese zehn war. Die Tante hat ihn aufgezogen, bis er 18 wurde und er selbstständig wurde. Er gründete eine Firma. Aber nebenbei auch einen "Gang", aber was für eine? Er wollte Rache. Rache von den Leuten, die das gleiche bei ihm passiert war. Und stellt euch eure Kinder jetzt vor. Was wenn sie sich selbst umbringen wegen euch? Oder genau wie dieser Junge, eine Gang gründen und Menschen umbringen? Habt ihr euch mal Gedanken darüber gemacht?" Der Lukas nickte. Ihm war es bestimmt deutlich klar, dass es ein Fehler war. "Denkt nach, was ihr tut. Ihr würdet bestimmt nicht leben können, wenn ihre Tochter euretwegen Selbstmord begangen hätte. Oder?" Sie nickten und ich band ihre Fesseln ab. "Ich lasse euch frei. Aber! Wenn ich euch einmal sehe, dass ihr wieder so eine Aktion abzieht, dann habt ihr kein Entkommen. Mein Auge ist auf euch!" Sie nickten und rannten sofort raus. Ich war erleichtert und setzte mich auf ein Stuhl. Mikail kam auf mich zu und kniete sich vor mich hin. "Du hast meine Geschichte ihnen erzählt." "Ja habe ich. Das ist doch eine wahre "Geschichte". Sie sollten einen Einblick bekommen auf das was sie tun." Er lächelte und streichelte meine Wange und ich errötete sofort, was ich spürte.

Was denkt ihr von Mira's Verhalten? Was hättet ihr an ihrer Stelle gemacht?

Wird Mira's hilfe genügen um Mikail zu verändern?

Eure defomcyd ❤

Mein Entführer *Wird Überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt