A/N: Verdammte Axt! Vielen lieben Dank für eure Resonanz, da macht das Schreiben direkt noch mehr Spaß und vertreibt wunderbar die Wartezeit auf #6. 💕😍
Ich hoffe es geht mit den Votes und Kommentaren so weiter und ein herzliches Hallo an die Neuen. 😊
🐒Stefans Sportklamotten sanken auf den Fliesenboden und er stellte sich unter den heißen, harten Wasserstrahl des Duschkopfs. Erst als das Wasser auf seinen muskulösen Körper prasselte, merkte er, wie entkräftet er eigentlich war. Ein paar Minuten stand er einfach nur unter der Dusche und ließ das Wasser auf seiner Haut die entspannende Wirkung entfalten und den Schweiß und Dreck des Tages abwaschen.
Er stieg aus der Dusche, trocknete sich ab und machte sich mit seinem Handtuch um die Hüften auf den Weg ins Schlafzimmer. Gerade als er in seine Boxershorts schlüpfte, betrat Karin mit einem großen Teller voller geschmierter Brote, Obst und Gemüse den Raum.
Ungläubig schaute er sie an: „Wer soll denn das bitte alles essen?"
„Du", sagte sie nur und wurde durch seinen knurrenden Magen in ihrer Antwort bestätigt. Stefan gab Frida, die in ihrer Wiege schlief noch einen Gute-Nacht-Kuss und strich ihr zärtlich über das Köpfchen, ehe sie sich zusammen ins Bett setzten. Karin legte still ihren Kopf auf seine Schulter, während Stefan ein Stück nach dem Anderen zu sich nahm. Erst jetzt bemerkte er, wie viel Hunger er wirklich hatte.
Nachdem er den letzten Bissen verspeist hatte, stellte er den Teller auf den Nachttisch rechts neben sich und rutschte im Bett nach unten, wobei er Karin in seine Arme zog. Sie positionierte ihren Kopf auf seiner nackten Brust und ihre Hand auf seinem Bauch. Mit ihren Fingerspitzen malte sie nicht vorhandene Linien und Kreise nach und lullte ihn infolgedessen immer tiefer in die Müdigkeit. Sie selbst versuchte damit nur ihre Nervosität zu überspielen, bis sie schließlich das Wort ergriff: „Du, Stefan."
Darauf folgte von ihm mit geschlossenen Augen nur ein unmerkliches „Mhm".
„Ich vermisse dich und Frida fehlt ihr Papa auch", sie stockte ihre Bewegung.
„Eine Sanierung eines Hauses nimmt nun mal viel Zeit in Anspruch", entgegnete er pampiger, als es eigentlich gemeint war.
„Das ist gar kein Vorwurf", erklärte sich Karin.
„Kam aber so rüber", erwiderte er gekränkt.
Um ihn zu besänftigen, setzte sie das Zeichnen fort: „Ich weiß, dass du bei allem immer 100 Prozent gibst und uns einfach nur ein schönes zu Hause machen möchtest. Exakt das liebe ich an dir, genau wie deine kindliche Energie, deine Leidenschaft und deine Kreativität. Aber ich möchte das nicht um jeden Preis, denn dafür ist mir unsere Familie viel zu wichtig."
Stefan drehte sich auf die Seite, sodass Karin von seinem Oberkörper rutschte und die beiden sich anschauen konnten.
„Wir haben jetzt Ende September und am liebsten würde ich mit euch Weihnachten bereits in unserem Haus feiern", besänftigend strich er ihr über die Wange.
„Aber Stefan, dafür ist doch noch viel zu viel zu tun. Mach dir doch nicht so viel Druck. Wenn es dauert, dann dauert es nun mal und ich habe auch überhaupt gar kein Problem damit, wenn wir erst später umziehen, so lange du die wichtigen Meilensteine von Frida nicht verpasst, sie wieder mehr von ihrem Papa hat und wir wieder mehr Zeit zusammen verbringen können."
„Karin, ich verstehe das, aber..."
Aufgebracht antwortete sie so schnell, dass sich ihre Worte fast überschlugen: „Was, aber? Es gibt kein aber, wenn unser Familienleben darunter leidet und auch keins, wenn du darunter leidest. Guck dich doch mal an. Du vergisst das Essen, schüttest nur Kaffee in dich rein, bist schnell gereizt und bereits morgens beim Aufstehen gestresst, gehst von der Schule direkt auf die Baustelle und hast überhaupt keine ruhige Minute mehr, geschweige denn genügend Schlaf. Du siehst einfach unglaublich müde aus. Wann hast du das letzte Mal acht Stunden am Stück geschlafen? Wir können froh sein, dass du im Moment nicht auch noch „nebenbei" ein paar Schülerprobleme lösen musst."
„Du bist süß, wenn du dich in etwas hineinsteigerst", er hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen und obwohl Karin seine Aufmerksamkeit genoss, unterbrach sie ihn energisch: „Stefan, du lenkst vom Thema ab. Ist dir überhaupt klar, was du dir und deiner Gesundheit antust? Das kann so einfach nicht weiter gehen."
Er legte seinen Zeigefinger auf ihre Lippen, um sie zum Schweigen zu bringen: „Psst, nicht so laut, sonst weckst du noch unsere kleine Mitbewohnerin. Wir brauchen noch zirka zwei bis drei Wochen, bis wir die äußeren Arbeiten am Haus abgeschlossen haben, die vor dem Winter fertig sein müssen."
„Das ist ein Ausblick, mit dem ich leben kann, wenn du mir etwas versprichst."
„Was denn?", fragte er neugierig.
„Wenn die äußeren Arbeiten abgeschlossen sind, kommst du nach der Schule erst nach Hause, damit wir gemeinsam Mittag essen können und du Frida zum Mittagsschlaf hinlegen kannst. Dienstags sind Frida und ich beim Babyschwimmen und der Krabbelgruppe und mittags nicht hier, da kannst du auch direkt zum Haus fahren. Die Zeit am Wochenende auf der Baustelle kann und möchte ich dir nicht nehmen, weil du dann die meiste Unterstützung von deinen Kumpels und die Zeit hast, aber ich würde mir wünschen, dass du dir manchmal ein bisschen Zeit für uns auch am Wochenende freischaufeln kannst. Versprochen?" Bittend guckte sie ihn an.
„Versprochen." Er gab ihr einen zweiten Kuss und umschloss dabei ihre Wangen mit seinen Händen: „Und danke."
„Wofür?", wunderte sie sich, während er ihr Gesicht mit seinen Händen immer noch nah an seinem hielt.
„Fürs Augen öffnen. Mir ist zwar schon selbst klar geworden, dass es so nicht weiter gehen kann und ich etwas ändern muss, aber ich brauchte wirklich nochmal deinen Anstoß dafür."
„Dafür ist Familie da", flüsterte sie, kuschelte sich enger an ihn, schlang ihre Arme um seinen Körper und beide schlossen müde die Augen.
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Ein perfekter Moment, den möchte man am liebsten einfrieren
Fanfikce„Manchmal gibt es so einen perfekten Moment, den möchte man am liebsten einfrieren." (Karin Noske, „Der Lehrer" - Staffel 5, Folge 7) Eine Sammlung von kleinen, perfekten Momenten aus dem Leben von Karin, Stefan und Frida mit dem Staffelfinale #5 de...