A/N: Ich wünsche euch wunderbare Feiertage, genießt die Zeit mit euren Liebsten und umarmt euch! ❤️
🐒Gedämpfte Weihnachtsmusik tauchte ihr Haus in eine weihnachtliche Stimmung, als Stefan sich mit seinem Oberkörper an die Wohnzimmertür lehnte, die Arme vor seiner Brust verschränkte und seine 21 Monate alte Tochter gespannt beobachtete, die an der Scheibe der Terrassentür kniete und gebannt nach draußen starrte. Über ihr baumelte der weiße Hängeleuchter in Sternform, den Karin vor wenigen Tagen freudig vom Einkaufen mitgebracht und aufgehängt hatte. Der Rest ihrer großen Fensterfront links von der Terrassentür war von ihrem großen, grünen Weihnachtsbaum belegt, der zwar schon geschmückt, aber die Lichterkette noch nicht angeschaltet war. Diesen besonderen Moment bewahrten sie sich für den heutigen Nachmittag zur Bescherung auf.
Frida drückte ihr Näschen platt und hinterließ mit ihren kleinen Patschehändchen unzählige Fingerabdrücke an der durchsichtigen Scheibe, während sie fasziniert und neugierig mit offenem Mund die Schneeflöckchen beobachtete, die vom Himmel herabfielen und sich auf dem Boden sammelten. Heute Morgen waren sie zu einer schneebedeckten Stadt aufgewacht und seit über einer halben Stunde klebte das blonde Mädchen förmlich an der Fensterscheibe. Ihr Hasi lag verlassen neben ihr und ihr kleines Händchen löste sich von der Scheibe, um sich schläfrig mit ihrem Fäustchen ihr Äuglein und anschließend das Öhrchen zu reiben, während der Ärmel ihres geringelten Shirts nach unten rutschte.
„Kleiner Schneeengel, es wird Zeit für dein Mittagsschläfchen", holte Stefan sie aus ihrer Träumerei, während er neben ihr in die Hocke ging.
„Nein, Frida Schnee", forderte sie dickköpfig und richtete ihren kleinen Zeigefinger, der dabei leicht an die Scheibe stieß, nach draußen.
„Wenn du ausgeschlafen hast, gehen wir zusammen mit Mama in den Schnee, versprochen. Aber jetzt bist du doch schon ganz müde, komm ich bringe dich in dein Bett."
Ohne Widerstand hob Stefan seine Tochter auf seinen Arm, die sich mit Hasi an seine Brust kuschelte und er drückte ihr einen liebevollen Kuss auf die Haare. Auf dem Weg nach oben trafen sie auf Karin, die gerade aus der Küche kam. Fridas Augen waren bereits klitzeklein und sie lächelte müde, als sie ihre Mutter erblickte.
„Schlaf schön, Frida. Ich hab dich lieb", liebevoll strich sie über ihr Köpfchen und gab ihr ein Küsschen.
„Mami lieb", winkte Frida mit ihrem Händchen, was Karin erwiderte und den beiden nachschaute, wie sie die Treppe nach oben stiegen.
Stefan wickelte seine Tochter, die dies ruhig über sich ergehen ließ und dabei schon fast schlief, und zog ihr die Schlafsachen an. Anschließend nahm er Frida wieder auf seinen Arm und setzte sich in den Schaukelstuhl, um mit ihr auf dem Schoß noch ein paar ruhige Minuten zu kuscheln. Ihre Wange lag auf seiner Brust und er griff behutsam nach ihrer Hand, um ihren Daumen aus ihrem Mund zu ziehen. Durch diese Berührung öffneten sich ihre Äuglein wieder und er strich ihr über den Handrücken. „Schlaf weiter", murmelte er in ihr Haar, in das er einen Kuss drückte. Ihre kleinen Fingerchen krallten sich in den Stoff seines dunkelblauen Shirts, ihre Augen fielen wieder zu und er verlor sich in der Betrachtung seines kleinen Mädchens, die er bedingungslos liebte.
Seit dem Tod seines Vaters hatte Stefan nie wieder unbeschwert Weihnachten gefeiert, nicht mit seinen Großeltern und nachdem er ausgezogen war, schon gar nicht. Letztes Jahr waren sie vollkommen im Umzugsstress und die festliche Stimmung war in ihrer viel zu kleinen Wohnung auf Grund der fehlenden weihnachtlichen Dekoration und der ganzen Kartons nicht aufgekommen. Dies war auch Charlotte bei einem Besuch einige Tage vor den Feiertagen aufgefallen, weshalb sie kurzerhand alle zu sich eingeladen hatte.
Dieses Jahr war es das erste Mal, dass er mit seiner eigenen Familie in ihrem Haus feierte und er freute sich schon unheimlich auf Fridas funkelnden Augen und ihre Freude, wenn sie heute Nachmittag ihre Geschenke auspackte. Heiligabend würden sie ausschließlich zu dritt verbringen und am morgigen Tag hatten sie ihre Familien zu Kaffee und Kuchen eingeladen.
Frida war inzwischen durch das geruhsame Schaukeln des Stuhls auf seinem Arm endgültig eingeschlummert, ihr Brustkorb bewegte sich gleichmäßig und er erhob sich langsam. Er legte sie behutsam in ihr Gitterbettchen und gab ihr einen sachten Kuss, während er die Decke sorgsam über ihren kleine Körper zog und ihr Hasi in den Arm legte. Er knipste ihr lauschiges Nachtlicht an und schloss leise die Tür hinter sich, um ins Gästezimmer zu gehen, wo Karin und er in den letzten Wochen die Geschenke ihrer Tochter aufbewahrten. Sein Blick fiel gedankenverloren auf Fridas Wiege, die seitdem sie ihr Gitterbett bekommen hatte, darauf wartete, dass ein weiteres Vollmer-Noske-Baby einzog, was bisher leider noch nicht geklappt hatte.
Stefan vertrieb den trüben Gedanken und begann damit die Geschenke nach unten zu tragen, um sie unter ihrem Weihnachtsbaum zu platzieren.
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Ein perfekter Moment, den möchte man am liebsten einfrieren
Fanfiction„Manchmal gibt es so einen perfekten Moment, den möchte man am liebsten einfrieren." (Karin Noske, „Der Lehrer" - Staffel 5, Folge 7) Eine Sammlung von kleinen, perfekten Momenten aus dem Leben von Karin, Stefan und Frida mit dem Staffelfinale #5 de...