6. Dann ist alles perfekt, genauso wie es dann ist, ist alles plötzlich perfekt

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A/N: Eure Kommentare sind sensationell, vielen Dank dafür! 💕
Die stillen Mitleser kommen hoffentlich auch mal aus ihren Löchern und machen sich mit Votes bemerkbar, denn ich bin wirklich neugierig, wer hier so liest. 😜
🐒

...knabberte sie sich ein Loch in den Kokon, zwängte sich nach draußen und war ein wunderschöner Schmetterling." (Die kleine Raupe Nimmersatt von Eric Carle)
Leise klappte Stefan das Kinderbuch zu und schaute auf Frida, die in ihrem gelben Schlafanzug an seine Brust geknuddelt war. Das elf Monate und zwei Wochen alte Mädchen war nach dem aufregenden Umzugstag bereits zum Beginn der Geschichte eingeschlafen. Stefan hatte dies zwar gemerkt, aber das Buch in Ruhe zu Ende gelesen. Es waren die ersten friedlichen Minuten des Tages mit seinen beiden Frauen und er kostete den Moment voll aus. Karin hatte sich für die Gute-Nacht-Geschichte neben Frida in die Leseecke gelegt. Diese war eine große Matratze mit diversen Decken und Kissen, die sie für Frida in der hinteren rechten Ecke ihres Zimmers unter der Dachschräge eingerichtet hatten.
Wortlos hob Stefan nun Frida, die ihren Hasi fest im Arm hielt, hoch und trug sie von der Leseecke in Richtung Gitterbett, welches in der hinteren linken Ecke stand. Karin folgte ihm und strich ihr behutsam über die Haare und murmelte ein „Gute Nacht, meine kleine Maus", während sie ihr einen liebevollen Kuss auf den Kopf drückte. Stefan tat es ihr gleich, legte sie sanft in ihr Bett und zog behutsam die Decke über Frida.
Einige kurze Augenblicke betrachteten die beiden, Stefan hatte Karin von hinten umarmt und sein Kinn auf ihrer Schulter abgelegt, verliebt die schlummernde Frida, ehe sie sich auf leisen Sohlen aus dem Zimmer schlichen. Stefan knipste noch das kleine Nachtlicht, das einen Sternenhimmel an die Decke zauberte, an und schloss die Kinderzimmertür hinter den beiden.
Nebeneinander machten sie sich auf den Weg nach unten.
„Es war wirklich die beste Idee von dir, dass wir Fridas Zimmer schon vor dem Umzug eingerichtet haben. So kann sie sich direkt daran gewöhnen, dass sie nun endlich ein eigenes, kleines Reich hat und ihre pure Freude zu sehen, als sie den ganzen Nachmittag jede einzelne Ecke ihres Zimmers erkundet hat, war großartig", schwärmte Karin vor lauter Freude.
„Manchmal hat ein Vollmer auch gute Ideen", lachte Stefan.
„Nicht nur manchmal, der Vollmer hat ziemlich häufig sehr gute Ideen."
Sie waren inzwischen im Erdgeschoss im Flur angekommen und Karin zog ihn in eine innige Umarmung.
„Am liebsten würde ich jetzt einfach mit dir ins Bett gehen, aber ich muss noch eine Ladung Wäsche starten und unsere Küche weiter einräumen", wisperte sie in seinen Hals.
„Ich möchte auch noch unseren Esszimmertisch und die Stühle im Wohnzimmer zusammen bauen, aber lass uns nicht mehr zu lange machen."
„Am Freitagnachmittag kommen übrigens Hannah und Alexander mit Ole und Marie und Leon mit Leonie, Verabredung zum Spielen für Frida mit ihren Freunden aus der Krabbelgruppe. Bist du da?", informierte sich Karin.
„Natürlich bin ich da, nur abends geht's zum Boxen."
„Ich hoffe nur, dass wir bis dahin alles fertig aufgebaut und eingeräumt haben."
„Das sind noch sechs Tage, also alles machbar."
Er gab ihr noch einen liebevollen Kuss und beide widmeten sich ihren Aufgaben.

„Tisch und Stühle stehen und ich habe noch schnell die Treppenschutzgitter für Frida angebaut, damit sie uns nicht die Treppe runter segelt, wenn sie bald auf Entdeckungstour geht", erklärte Stefan Karin, als er das Schlafzimmer betrat.
„Die Küche ist auch fertig", erwiderte sie, drehte sich dabei kurz zu ihm um und sortierte dann weiter Klamotten aus der Kiste in den Kleiderschrank. Ihre blonden Haare hatte sie zu einem Messy Bun gebunden und Stefan zog sich sein Langarmshirt über den Kopf und warf es auf seinen Stuhl, ebenso wie seine blaue Jogginghose. Er umarmte sie von hinten und ließ seine Hände unter ihr Shirt auf ihren Bauch wandern. Seine Daumen malten sanfte Kreise auf ihrer Haut und sie spürte seinen heißen Atem in ihrem Nacken. Die feinen Härchen, die sich aus ihrem Zopf gelöst hatten, kitzelten bei jeder Bewegung ihre Haut und in ihrem Bauch entfaltete sich eine wohlige Wärme auf Grund der zarten Berührungen seiner Lippen.
„Genug Arbeit für heute", verkündete er zwischen zwei Küssen an ihren Hals, als sie gerade das letzte T-Shirt in ihrer Hand etwas unordentlich und ungeduldig in den Schrank stopfte. Sie drehte sich in seinen Armen und er streifte ihren grauen Cardigan von den Schultern, der um ihre nackten Füße wie eine Pfütze zum Liegen kam. Nach und nach bekam dieser Gesellschaft von ihren restlichen Kleidungsstücken, die Stefan ihr gierig vom Körper zog.
Seine Finger vergruben sich in ihren Haaren und massierten einige Zeit zärtlich ihre Kopfhaut, während ihre Zungen miteinander spielten, seine Nase gegen ihre rieb und ihre nackte Haut aneinander klebte. Er löste ihr Haargummi, sodass ihre Haare locker auf ihre entblößten Schultern fielen. Sie grinste in den Kuss hinein, weil sie wusste, wie sehr er es liebte seine Finger in ihren Haaren zu vergraben und die Haarsträhnen zwischen diesen zu zwirbeln, was er nun auch tat.
Ihre Hände verschwanden unter dem Saum seiner Boxershorts und seine Lippen sanken auf ihre Schulter, an der er vorsichtig knabberte. Ihre Hände verselbstständigten sich in seiner Shorts und schoben diese gleichzeitig ungeduldig seine Beine hinunter, sodass er aus ihr hinaus steigen konnte. Karin führte ihn rücklings zum Bett und zusammen taumelten sie wild küssend aus einem Wirrwarr aus Armen, Beinen und nackter Haut auf dieses.
Sie drückte Stefan aufs Bett und schwang ihr Bein über ihn. Ihre Lippen fanden seine und ihre blonden Haare bildeten einen Vorhang, der die zwei von der Außenwelt abschnitt. Es gab nur noch sie und ihn. Karin und Stefan. Und die volle Hingabe an ihre Liebe, die sie in den intensiven Kuss legten.
Gierige Küsse wanderten von seinen Lippen über seinen Hals und die Brust bis sie an der feinen Narbe an seinem durchtrainierten Bauch stoppten. Zärtlich strich sie darüber und erinnerte sich an den Moment zurück, als sie von dem Zwischenfall mit dem Messer und dem dazugehörigen Krankenhausaufenthalt erfahren und welche Sorgen sie sich gemacht hatte. Eine Gänsehaut bildete sich auf ihrer Haut. Da sie ihren Gedanken nachhing, bemerkte sie gar nicht, dass sie ihre Zärtlichkeiten unterbrochen hatte und er ungeduldig wurde.
Er drehte die beiden ruckartig um, sodass er Karin sachte unter sich vergrub.
„Nicht mehr dran denken, es ist alles gut gegangen. Einen Vollmer wirft schließlich so schnell nichts aus der Bahn und schon gar nicht aus dem Leben."
Er steuerte zielstrebig ihre vom Küssen geschwollenen Lippen mit seinen an und sie trafen sich leidenschaftlich. Ihre Kommunikation fand in diesem Moment ausschließlich nonverbal statt, eine Verständigungen, die sie miteinander in den letzten Jahren perfektioniert hatten. Keiner der beiden wollte und konnte noch warten, weshalb ihre Bewegungen einzig und allein von ihren Gefühlen gelenkt wurden und ihr rapider Atem ihn immer weiter antrieb.

Ein perfekter Moment, den möchte man am liebsten einfrierenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt