Karin rollte sich auf Stefans nackten Körper, der halb von seiner Decke verhüllt war. Ihre Hände platzierte sie auf seiner Brust und sie grinste ihn glücklich an, was er nur zu gern zurückgab. Seine Hände vergruben sich in ihren blonden Haaren und er zog sie an sein Gesicht, um zärtlich an ihrer Unterlippe zu knabbern, nur um sie kurz darauf in einen leidenschaftlichen Kuss zu verwickeln. Seine Finger wanderten über ihre Haut und sie löste ihre vom Küssen geschwollenen Lippen, um mit diesen über seine Wange, Hals und Brust immer weiter nach unten zu küssen. Stefan genoss ihre Berührung und schloss dabei seine Augen, bis Karin plötzlich etwas Kaltes auf seine Brust legte.
„Zeit fürs Geschenke auspacken, Geburtstagskind", forderte sie ihn auf, nachdem er seine Augen wieder geöffnet hatte.
„Aber ich habe heute doch schon ein Geschenk ausgepackt", lachte er und drehte sich, sodass er Karin sanft unter sich begrub und das kleine Päckchen zwischen die Decken taumelte. Seine Lippen wurden wie ein Magnet von ihren angezogen und er küsste sie fordernd.
„Stefan", murmelte sie in den Kuss hinein, um ihn zu unterbrechen, obwohl sie sich über seine Aufmerksamkeit sehr freute. Sie suchte blind mit einer Hand nach dem Paket und als sie es fand, drückte sie es ihm in die Hand.
„Also gut", gab er sich gespielt geschlagen, setzte sich im Schneidersitz im Bett auf und platzierte das Geschenk vor sich auf der Matratze. Sie beobachtete gebannt Stefans Finger, die erst vorsichtig die hellblaue Schleife lösten und dann den Deckel von der dunkelblauen Schachtel zogen. Als er in die Box hineinschaute, sah er ein blaues Paar Chucks in Miniformat. Ohne wirklich zu realisieren, was er da gerade ausgepackt hatte, schob er die Schühchen zur Seite und lehnte sich über Karin, um dort weiter zu machen, wo er vorher unterbrochen wurde und küsste sie wieder leidenschaftlich, während seine Hände zärtlich über ihren nackten Körper streichelten.
„Willst du gar nichts dazu sagen?", wurde er jedoch von Karin unterbrochen, die ihn etwas traurig anschaute und den Kuss löste.
„Wieso sollte ich? Sind doch nur Schuhe", erwiderte er verwirrt.
„Weil das Schuhe sind, die viel zu klein für die Menschen sind, die in diesem Haus leben, zumindest im Moment."
Irritiert blickte er sie an, denn er stand gehörig auf der Leitung.
„Ich schiebe das jetzt einfach mal darauf, dass dein Blut sich gerade nicht in deinem Kopf befindet, sondern in deinen unteren Körperregionen", lachte sie. „Also für die ganz Dummen unter uns, damit meine ich dich, du Depp." Gespielt böse tippte sie gegen seine Brust. „Frida, du und ich werden in unserem wunderbaren Haus bald nicht mehr allein sein, Papa."
Ihm klappte die Kinnlade runter und er schaute sie überrascht an: „Wirklich?"
Sie nickte wortlos und in ihren Augen bildeten sich kleine Freudentränen. Er nahm ihr Gesicht in seine beiden Hände und positionierte es dicht vor seinem. Ihm fehlten die Worte: „Wow. Oh man, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll."
Nach den über zwei Jahren, in denen sie vergeblich versuchten, ein weiteres Baby zu bekommen, hatte er sich inzwischen damit abgefunden, dass Jonas und Frida seine einzigen Kinder bleiben würden. Klar wäre ein zweites Baby mit Karin wunderschön, aber ihre Akribie hatte ihn zwischenzeitlich wirklich zur Verzweiflung gebracht und ihre Traurigkeit nach jedem negativen Schwangerschaftstest zerquetschte ihm immer wieder aufs Neue das Herz. Irgendwann hatte er die Hoffnung aufgegeben, einfach nur jeden einzelnen Moment mit seiner Familie genossen und auch Karins Gedanken kreisten nicht mehr nur noch um ihren Babywunsch.
Aber wahrscheinlich war genau dies der Schlüssel zum Glück. Keine quälenden Gedanken mehr, nur noch ganz viel Liebe.
Sanft strich seine Nase gegen ihre und auf seinen Lippen breitete sich das unverkennbare Vollmerlächeln aus. „Wieso hast du denn nichts gesagt?"
„Kleine Geburtstagsüberraschung", freute sie sich.
„Hast du schon ein Bild von unserem kleinen Vollmer?", fragte er sie nun sichtlich aufgeregt, legte seine Handinnenfläche auf ihren Bauch und streichelten diesen behutsam.
Sie schüttelte den Kopf: „Ich hatte schon ein paar Tage die Vermutung und nachdem die drei Tests aus der Apotheke positiv waren, war ich am Donnerstag beim Frauenarzt und die Blutuntersuchung haben die Tests bestätigt. Aber einen Ultraschall habe ich noch nicht gemacht, weil ich dich dabei haben möchte. Wir haben am Dienstag den Termin. Es war ganz schön schwierig die letzten Tage mit den Neuigkeiten nicht herauszuplatzen und meine Freude vor dir geheim zu halten, besonders gestern morgen, als du angefangen hast die Einkäufe auszupacken, da hatte ich nämlich die Schuhe ganz unten versteckt."
„Und ich war schon vollkommen verwirrt, warum du mir den Korb aus der Hand gerissen und zu Frida zum Spielen geschickt hast."
Er gab ihr mit einem Schmunzeln einen knappen Kuss und wandte seine Aufmerksamkeit anschließend ihrem Bauch zu, auf den er sanft seine Lippen legte. Leise hauchte er gegen ihre Haut: „Hallo kleines Baby, hier ist dein Papa. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr wir uns auf dich freuen und wie lange wir gewartet haben."
Stefans liebevolle Art und seine Freude über ihren Nachwuchs löste eine Gänsehaut bei ihr aus und sie versenkte ihre Hände in seinen durchgewuschelten Haaren, um seinen Kopf zu sich nach oben zu ziehen.
„Ich bin so glücklich, dass es doch noch geklappt hat."
Zärtlich und voller Liebe küsste er Karin, während seine Finger über ihren Körper tanzten.
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Ein perfekter Moment, den möchte man am liebsten einfrieren
Fanfic„Manchmal gibt es so einen perfekten Moment, den möchte man am liebsten einfrieren." (Karin Noske, „Der Lehrer" - Staffel 5, Folge 7) Eine Sammlung von kleinen, perfekten Momenten aus dem Leben von Karin, Stefan und Frida mit dem Staffelfinale #5 de...