4. Kapitel

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5. Kapitel || "Sagt mir. Was führt euch in mein bescheidenes Heim?"

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Victoria

"Hier bin ich." flüsterte eine dunkle gefährlich klingende Stimme.

Ich verkrampfte mich ruckartig. Scheiße. Ich war darauf nicht eingestellt. Ganz und gar nicht. Erst jetzt bemerkte ich wie wenig ich darauf vorbereitet war. Wie viel Angst ich eigentlich hatte. Wie naiv war ich eigentlich? Ein raues hämisches Lachen drang in mein Ohr, was mir einen unangenehmen Schauer über den Rücken laufen ließ. Das Blut in meinen Adern schien zu gefrieren und mein Herz hämmerte unnormal schnell gegen meine Brust. Ich nahm leise Schritte wahr. Meine Augen starrten geradewegs auf die vor mir liegende Tür. Kalte Finger strichen über meinen Arm, weswegen ich stark zusammenzuckte und mich aus meiner Schockstarre löste. Mein Kopf schnellte zur Seite und ich blickte in dunkle Augen. Durch das fehlende Licht im Raum konnte ich die Farbe nicht erkennen. Eine Stimme in meinen Kopf schrie ich sollte wegrennen, doch keine Faser meines Körpers bewegte sich von der Stelle. Mein Blick ruhte auf den Jungen Mann. Seine Schmalen Lippen verzogen sich zu einem Grinsen, als er mitbekam wie ich ihn von oben bis unten musterte. Er trug einen schwarzen Mantel, in dessen Taschen er seine Hände vergrub, die gerade noch über meinen Arm gestrichen hatten. Darunter war er mit einem weißen Hemd und einer schwarzen Weste gekleidet. Eine schwarze Hose aus Leinenstoff schmiegte sich an seine Beine und die braunen Lederschuhe waren vorne schon etwas abgenutzt. Meine Augen wanderten zurück zu seinem Gesicht und ich schaute starr in seine Augen. Er kam einen Schritt auf mich zu und blieb dann stehen.

"Sagt mir. Was führt euch in mein bescheidenes Heim?" fragte er und sein böses Grinsen, ließ mich schwer Schlucken. Seine Stimme klang bitter und kalt und passte überhaupt nicht zu seinem Äußeren geschweige denn seinem Gesichtsausdruck. Ich war nicht in der Lage etwas zu sagen. Mein Hals fühlte sich ausgetrocknet an und es war plötzlich so als hätte ich das Sprechen verlernt. Ich wusste er erwartete eine Antwort, doch es kam kein Wort über meine Lippen. Er verschränkte seine Arme nun hinter dem Rücken und lief nachdenklich um mich herum, was mich ziemlich nervös machte.

Plötzlich wurde ich von hinten gepackt und in Sekundenschnelle an die Wand geschmettert. Ich krümmte mich und sackte zu Boden. Ein schmerzerfülltes Keuchen entwich mir und ich presste die Augen fest zusammen. Ich spürte eine kalte Hand um meinen Hals, die mich mit Leichtigkeit hochdrückte und an die Wand presste. Die Holzspäne bohrten sich schmerzhaft in meinen Rücken. Meine Kehle war wie zugeschnürt und ich versuchte etwas Luft zu bekommen. Seine Fingernägel bohrten sich in meinen Hals, weswegen ich meine Hände hob und versuchte seinen Griff zu lockern. Ich zappelte mit Händen und Füßen und versuchte mich zu wehren, was seinen Griff nur noch stärker werden ließ.

"Was fällt euch ein ohne Erlaubnis mein Eigentum zu betreten?" schrie er mir ins Gesicht. Ich wimmerte auf und Tränen bahnten sich den Weg über meine Wangen. Ich versuchte zu schluchzen, doch alles was zu hören war, war ein röcheln meinerseits. Ich spürte wie sich Blut in meinem Hals sammelte und würgte es wieder herunter. Meine Angstzustände konnte man gar nicht beschreiben. In meinem Körper zog sich alles zusammen.

"Antwortet mir!" kreischte der junge Mann mit einer so schrillen Stimme, dass ich das Gesicht verzog. Ich versuchte etwas zu sagen, aber das Blut, welches sich mit meinem Speichel mischte hinderte mich daran. Ein krächzen entfloh mir und ich merkte wie warme Flüssigkeit über meinen Mundwinkel nach unten lief. Den Reiz zu erbrechen musste ich stark unter Kontrolle halten, da es nicht von Vorteil wäre meinem Gegenüber erbrochenes ins Gesicht zu spucken. Ich schaute ihn flehend an, als ich merkte wie mein Körper langsam schwächer wurde und meine Glieder angingen schlaffer zu werden.

Ich wurde losgelassen und fiel unsanft auf den Boden. Ich versuchte hektisch Luft zu holen und stützte mich mit einer Hand an der Wand ab. Mir wurde augenblicklich schlecht und ich übergab mich. Hauptsächlich Blut spuckte ich aus. Ich selbst war angeekelt von diesem Anblick und kroch von der Stelle weg. Der eiserne Geruch des Blutes erfüllte den Raum. Ich hielt mir den Bauch und wischte mit meinem Ärmel heute schon zum zweiten mal über meinen Mund um die Reste abzukriegen. Ein ekelerregender Geschmack breitete sich in meinem Mund aus und ich verzog das Gesicht. Der Junge Mann stand einfach da und lächelte mich an. Ich runzelte die Stirn als ich meinem Blick hob und seinen Gesichtsausdruck begutachtete. Es war als hätte mich gerade eine völlig andere Person attackiert. Er wirkte so friedlich, als könnte er niemandem etwas zu leide tun, doch ich wusste das dies ganz bestimmt nicht der Fall war. Wer war er?

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Hi ihr :)

Heute mal ein etwas kürzeres Kapitel :) Ich hoffe es stört nicht :3

Viel Spaß beim lesen c:

Votes und Kommis wären lieb :*

Lots of Love

Demon. || l.p.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt