Epilog

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Epilog
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Liam

Ein kluger Mann sagte einmal: "Es sind nicht die Vollkommenen, sondern die Unvollkommenen, welche der Liebe bedürfen. Wurde einem eine Wunde zugefügt, sei es durch die eigene oder die fremde Hand, dann sollte die Liebe herannahen und ihm Heilung schenken - aus welchem Grunde sonst existierte die Liebe?" Noch nie hatte ich verstanden, was er damit meinte. Konnte nicht nachvollziehen wie er darauf kam. Ich war nie dieser Ansicht gewesen, empfand es immer als Humbug und Spinnerei. Hatte nie gewusst, was Liebe ist, wie es sich anfühlte und ob ich dies überhaupt irgendwann empfinden könnte. Immer hatte ich gedacht nie wieder irgendetwas zu fühlen und dann kam Victoria. Lehrte mich meine gute Seite zum Vorschein zu bringen. Meine schlechten Angewohnheiten ließ sie verblassen umso länger sie in meiner Nähe war. Ohne es bewusst mitzubekommen, hatte sie diese bei mir von fremder Hand zugeführte Wunde geheilt. Stück für Stück. Bewusst wurde mir dies erst als sie plötzlich keinen Ton mehr von sich gab. Als ich Zeit hatte nachzudenken.

Meine Hände schmiegten sich an ihre Hüfte und ihre Arme verschränkten sich hinter meinem Nacken. Sanft wiegten wir zu den leisen Klaviertönen von Beethovens Mondscheinsonate hin und her, die aus dem Grammophon drang. Zwischen uns beiden herrschte eine angenehme Stille und ich nahm wahr wie sie ihren Kopf auf meiner Schulter ablegte. Mein Griff verstärkte sich etwas und ich zog sie automatisch näher. Ihr Atem traf auf meinen Hals, was mir einen leichten Schauer über den Rücken laufen ließ. Die Kerzen, welche im Raum brannten verbreiteten ein seichtes Licht, was dem dunklen Raum eine angenehme Atmosphäre gab. Wiche Lippen trafen kurz auf meinen Hals, was mich Lächeln ließ. Dies waren kleine Dinge, die mich glücklich machten, was ich früher nie für möglich gehalten hatte.

Sanft drückte ich ihr einen Kuss auf die Haare. Nie hatte ich gedacht so ein Glück zu haben. Langsam hob sie ihren Kopf und schaute mich lächelnd an ehe sie ihre Lippen auf die Meinen legte und wir einen nicht allzu langen Kuss austauschten. Als sie sich wieder von mir löste konnte ich trotz dessen ihren Atem gegen meinen spüren. Wie so oft musterte ich ihre faszinierenden Augen.

"Ich liebe dich" hauchte sie mir entgegen und mein kleines Lächeln wurde augenblicklich noch größer. Ich zog sie in eine Umarmung, drückte sie fest an mich, so als ob sie jeden Moment flüchten würde und ich sie nie wieder sehen würde. Ich hielt sie fest bei mir, so dass sie mich nicht verlassen konnte.

"Ich euch auch Victoria." flüsterte ich und schloss die Augen, wiegte uns weiterhin zu dem Takt der Musik

Diese Worte. Der Austausch deren. Das Geständnis was wir uns gegenseitig gaben brachte die pochenden Herzen, die in der kleinen Schatulle in den Kellergewölben lagen, dazu zu verschmelzen. So dass die beiden zu einem wurden. Zwei eigentliche Monster vereinigt in einem Herzen. Eines, dass für sie beide weiter schlug.

Demon. || l.p.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt