15. Kapitel

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15. Kapitel || "Was tut ihr hier?"

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Victoria

Ein schmorender Geruch umgab mich. Angewidert rümpfte ich die Nase und grummelte verschlafen. Ich war gerade erst aufgewacht. Ich wusste nicht wie lange ich geschlafen hatte, aber das erste mal seit ich in diesem Haus gefangen war, hatte ich richtig schlafen können. Meine rechte Gesichtshälfte wurde wärmer, was mich wunderte. Es wurde langsam immer heißer. Zischend öffnete ich die Augen und schaute nach rechts. Braune Augen sahen mich durchdringend und wütend an. Erschrocken zuckte ich zurück. Erst jetzt bemerkte ich, dass Liam eine Kerze unter meine Haare hielt, die anfingen sich immer weiter zu verkürzen. Mit einem entsetzten Schrei zuckte ich zurück und zog meine Haare weg. Ungläubig sah ich ihn mit großen Augen an. Hatte er sie nicht mehr alle? Okay. Diese Frage erübrigte sich. Meine Laune änderte sich und ein Schwall von Wut kam über mich, doch ich kontrollierte es um ihn nicht anzufallen, was für mich schlechte Konsequenzen haben würde.  Er stellte die flackernde Kerze auf den Nachttisch. Meine Reaktion ignorierend stand er auf. "Fahrt mit eurer Arbeit fort. Ihr habt euch genug ausgeruht." sprach er kalt und verließ dann den Raum. Ich schluckte und erhob mich langsam. Mein Blick schweifte ein mal in dem Zimmer umher. Rikki war verschwunden und die Vorhänge wedelten leicht durch sanfte Windzügen, welche durch die Ritzen der Festerläden kamen. Es musste mitten in der Nacht sein, da es stockdunkel war und ich fast nichts erkennen konnte. Bedacht lief ich auf dem Gang, wo die Lampen leuchteten. Wieder standen Putzotensilien auf dem Holzboden. Seufzend fuhr ich mir durch die Haare und betrat dann das erste Zimmer. Ich wunderte mich, das ich nicht todmüde war.

Wieder war ich mit einem weiteren Schlafzimmer fertig. Im Haus herrschte eine bedrückende Stille. Kein Zeichen von Rikki oder Liam. Der nächste Raum war abgeschlossen, was mich wunderte. Nicht mal Liam´s Zimmer war verriegelt gewesen. Mit gerunzelter Stirn ruckelte ich an dem Türknauf. Ich wurde neugierig und suchte nach dem Schlüssel. Auf Zehenspitzen stehend, fuhr ich mit meiner Hand auf dem Türrahmen oben entlang, bis ich etwas kaltes eisernes zwischen meinen Fingern spürte. "Bingo." murmelte ich und betrachtete den Schlüssel in meiner Hand. Er war alt und verrostet. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch steckte ich ihn ins Schloss und drehte solange, bis ein leises ´klick´ zu hören war. Ich drückte die Tür langsam auf, die ein lautes knarzen von sich gab. Kurz blieb ich stehen um zu hören, ob jemand kommen würde, doch es blieb weiterhin still. Dann betrat ich leise die kleine Kammer. Es war nicht sonderlich groß. Ausschließlich drei lange hohe Regale standen hier. Zwei rechts und links an der Wand und ein drittes in der Mitte. Es gab keine Fenster und auch eine Lampe oder ähnliches fehlte. Ich konnte nichts erkennen und ging näher heran. Überall standen Einmachgläser in den verschiedensten Größen und Formen. Vorsichtig nahm ich eines der Gläser in die Hand. Es befand sich eine Flüssigkeit darin und irgendetwas schwamm hin und her. Ich verengte meine Augen zu Schlitzen um zu erkennen was es war. Zitternd atmete ich aus. Es waren zwei Runde Kugeln, die ich erkennen konnte. So weit ich es sah waren sie weiß. Ich ging ein bisschen weiter zur Tür, da dort das Licht des Flures hereinfiel. Im Licht stehend betrachtete ich erneut die in der Flüssigkeit schwimmenden Kugeln. 

Als ich erkannte was sich in dem durchsichtigen Behältnis befand, begann ich panisch zu zittern und unterdrückte einen entsetzten Schrei. Das Glas fiel mir aus der Hand, da diese angefangen hatten zu schwitzen. Es sprang auseinander und die Scherben, sowie Flüssigkeit verteilte sich auf dem Boden und auf meinen Schuhen und Hosenbeinen. Tränen vor Schock  kamen aus meinen Augenwinkeln und ich hielt mir die Hand vor den Mund um meine unkontrollierbaren Schluchzer zu dämpfen. Die zwei weißen Kugeln, die jeweils beide einen von sattem grün ausgefüllten Kreis beinhalteten. Augen. Wie konnte man so etwas krankes und grausames machen? Toten Menschen die Augen herausschneiden. Wenn diese überhaupt tot gewesen sind. Starr blickte ich auf die zwei Augen und gig einen Schritt zurück, was mich gegen ein Regal stoßen ließ. Um nicht um zufallen, klammerte ich mich an einen der verrosteten Regale.

Wieder spukten Fragen über Fragen in meinem Kopf herum. Doch die wichtigste beschäftigte mich am meisten. War das Liam? Behielt er die Augen der Menschen die er umgebracht hatte, um sie zu sammeln? Sich an dem Anblick zu erfreuen, damit er immer weder daran erinnert wird was er unmenschliches getan hatte?

"Was tut ihr hier?" riss mich eine wütende tiefe Stimme aus den Gedanken. Mein Blick wanderte zur Tür, wo Liam stand. Er war am ganzen Körper angespannt und ich sah wie seine Augen wieder diese schwarze Farbe annahmen. Ich schluckte schwer und versuchte etwas zu sagen, doch meine Kehle schien wie ausgetrocknet. Er kam ein paar Schritte auf mich zu. ich drückte meinen Rücken immer mehr in das kalte Metall hinter mir und meine Finger umklammerten die verrosteten Stangen. Panisch schaute ich ihn an und achtete auf jede seiner Bewegungen. Seine Hand schnellte hervor und schneller als ich schauen konnte, hatte er meine Hand so verdreht, das ein schmerzhaftes Knacken zu hören war. Vor Schmerz schrie ich auf und wieder liefen die salzigen Tränen über mein Gesicht. "Ihr habt hier nichts zu suchen." schrie er mich an. Seine Stimme schien ein Echo zu haben, da ich das Gefühl hatte es noch Sekunden danach zu hören. Mit zusammengekniffenen Augen versuchte ich eine Antwort aus mir heraus zu bekommen. "Es...t...tut...mi...mir...leid." Zu meiner Verwunderung lockerte er seinen Griff und seine Augen nahmen wieder eine normale Farbe an. Ich ging schnell einen Schritt von ihm weg.

"Was bist du?" fragte ich ihn vor Angst zitternd. Eine höhnisches Grinsen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Er ging einen Schritt auf mich zu, was mich dazu brachte zurück zu stolpern. Ich fiel hin. Er kam wieder näher. Ich versuchte panisch, nach hinten auszuweichen, doch mein Rücken knallte gegen eine kalte Wand.

Seine Schritte hallten in dem ganzen Haus wieder. Als er vor mir stand beugte er sich herunter. Ich kniff die Augen zusammen, da ich erwartete, dass er mir weh tat. "Ich pflege zu sagen, dass ich nicht von eurer Spezies bin. Nicht mehr. Ich war durchaus einmal ein Mensch, aber nun. Ich weiß selbst nicht was genau ich bin. Sucht euch etwas aus meine Liebe." war das einzige was er sagte. Ich blinzelte, doch nichts war zu sehen. Er war verschwunden.

Mein Atem ging schnell, meine Hände begannen fürchterlich zu schwitzen und ich rieb sie an meiner Hose ab.

Meine Panik stieg. Nicht nur, dass ich nicht wusste was er war, bereitete mir Angst, sondern auch, dass nicht einmal er selbst es wusste. Es machte ihn noch bedrohlicher, da man davon ausgehen konnte das er niemand war, mit dem man Spaßen sollte. Seine Ausstrahlung zeigte schon, wie gefährlich er war.

Tränen bildeten wieder sich in meinen Augen. Ich schloss sie und lehnte meinen Kopf an die Wand. Hätte ich bloß nie dieses Haus betreten.

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Hiii meine Süßen :*

Ich hoffe das Kapitel ist gut :) Ich persönlich bin nicht so zufrieden. :/

Votes und Kommis bitte *_______*

Ich lieeeeebe euch :* Fast 7000 reads *0*

Elli :3

Demon. || l.p.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt