28. Kapitel

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28. Kapitel || "So helft ihr mir mein Herz wieder zu bekommen."
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Victoria
Die Augen immer noch geschlossen lag ich da. Mein Kopf war immer noch auf Liam´s Brust platziert. Sie hob und senkte sich gleichmäßig und sein regelmäßiger Atem entspannte mich. Es war früh am Morgen, was ich an dem Vogelgezwitscher von außerhalb hörte. Meine Hand lag wie gestern Nacht in seiner und sein Daumen zog weiterhin unsichtbare Kreise auf meiner Haut. Ich fragte mich ob er geschlafen hatte oder die ganze Nacht wach gewesen war. Als ich aufgewacht war, musste ich zugeben, dass ich überrascht war. Ich dachte er würde warten bis ich schlafen würde und würde dann gehen, doch so war es nicht und um ehrlich zu sein gefiel es mir. Es war ein schönes Gefühl in den Armen von jemandem aufzuwachen. Doch innerlich hatte ich Angst. Angst davor ihm jetzt nach dieser Nacht in seine Augen zu schauen und festzustellen, dass er wütend war und mir etwas tun würde. Es war absurd so etwas zu denken, wo er mich gerade im Arm hielt. Aber man durfte mich trotz dessen nicht verurteilen. Ich hatte das recht Angst zu haben nach dem was ich alles hier erlebt hatte.

"Mir ist bewusst das ihr wach seid." sprach er plötzlich leise und ich zuckte etwas zusammen. Meine Augen öffneten sich langsam und ich zog peinlich berührt meine Hand aus seiner, bevor ich mich von ihm entfernen wollte, doch es ging nicht. er hielt mich fest. Drückte mich mit seinem Arm näher an sich und ich hörte wie er leise begann zu lachen. "Ihr braucht euch nicht zu schämen. Ich bin euch nicht böse oder etwas in der Art." machte er mir klar und seine Worte erleichterten mich ehrlich gesagt. Ich hätte es zwar nicht erwartet, dass er so etwas sagte, jedoch war ich mehr als froh darüber.

Wieder wurde es still. Ich bewegte mich nicht. Atmete leise. Ich wollte nichts Falsches machen um seine wie es aus sah gute Laune zu verderben. Doch mit der Zeit wurde mir die Stille unangenehm und ich wollte gerade etwas sagen, als er seine Frage schon ausgesprochen hatte. "Wie habt ihr geschlafen meine Liebe?" Ich schloss meinen Mund und überlegte kurz. Wie ich geschlafen hatte? Gut. Sehr gut um genau zu sein, aber das wollte ich nicht so vor ihm zugeben. Schließlich wusste ich, dass dies an ihm lag. Die ganze Zeit wo ich hier gefangen war, hatte ich einen unruhigen Schlaf gehabt. War manchmal aus Albträumen um ihn aufgewacht und nun, wo ich in seinen Armen schlief, wurde ich Nachts nicht ein einziges mal wach. Woran dies lag wusste ich nicht. Es war mir ein Rätsel und es war dermaßen absurd, dass ich fast verzweifelte. Es war zum verrückt werden. "Ganz okay." murmelte ich und presste meine trockenen Lippen aufeinander.

Plötzlich wurde ich herum gerissen und nun lag ich da. Mit dem Rücken auf der Matratze. Er lehnte über mir. Hatte sich rechts und links von meinem Kopf mit seinen Händen abgestützt und grinste mich an. Ich schluckte und mein Körper versteifte sich. Er beugte seinen Kopf immer weiter herunter, schaute mir dabei tief in die Augen und ich atmete gespannt aus, als er mit seiner Wange meine Streifte und danach sein kühler Atem auf mein Ohr traf und sich Gänsehaut auf meiner Haut bildete. Es war immer wieder erstaunlich was er für eine Wirkung auf mich hatte. Nur diesmal im positiven Sinne. "Lügt mich nicht an." hauchte er und meine Augen weiteten sich ein wenig. Auch mein Atem verschnellerte sich. Sein Gesicht erschien wieder in meinem Blickfeld und seine braunen Augen fixierten meine. Mein Mund fühlte sich trocken an und ich war nicht in der Lage zu sprechen. Ich versuchte etwas zu sagen, jedoch gelang es mir nicht. Seinerseits kam ein amüsiertes Lachen. "Hat es euch die Sprache verschlagen?" Er klang belustigt und würde ich ihn nicht so anstarren, bekäm er jetzt einen bösen Blick von mir zu sehen. Wieder bewegte ich mich nicht und er lachte erneut. Ich wusste nicht warum ich so plötzlich nicht mehr reden konnte, doch musste ich mir eingestehen, dass es wohl an seiner Nähe lag. Gott sollte ihn verfluchen. Warum passierten mir immer solche Dinge? So etwas, dass kein anderer schaffte. Ich war wohl dazu geboren. Es regte mich innerlich auf. Immer war ich die, die in komische Situationen gelangte oder der schlimme Sachen passierten.

"Dürfte ich etwas testen?" kam nun die Frage von ihm. Verwirrt runzelte ich die Stirn. Er lächelte mich an, wartete auf meine Antwort. Was wollte er ´testen´? Mir schwebte da so ein Gedanke im Kopf herum, aber es war eher eine Spinnerei und da er so etwas eh nicht machen würde nickte ich zögerlich. Erst schaute er mich nur an. Und das sehr lang. Es war so als war er sich unsicher ob er es tun sollte. Das hatte ich auch noch nie erlebt. Ich lag einfach nur da. Starrte ihn an und wartete darauf das irgendwas passierte. Ich hatte das Gefühl, dass wir nun schon geschlagene zwanzig Minuten hier lagen. Uns gegenseitig anstarrend und schweigend. Nur das singen der Vögel und das Rauschen der Bäume von draußen hörte man. Gerade wollte ich nachfragen, was nun passieren würde, als ich unterbrochen wurde.

Seine Lippen legten sich auf meine. Meine Augen weiteten sich erst und ich war überwältigt von der Situation, doch als er begann seine rauen kalten Lippen gegen meine zu bewegen, flatterten wie automatisch meine Augen zu und ich erwiderte. Die Spannung verflog aus meinem Körper und ich genoss das Gefühl. Liam´s eine Hand wanderte zu meiner Hüfte und blieb dort liegen. Als seine Zunge über meine Unterlippe strich, öffnete ich unsicher meinen Mund. Zögerlich hob ich meine Arme und verschränkte sie hinter seinem Nacken, nur um ihn noch ein Stück an mich zu drücken. Seine Zunge fuhr in meinen Mund und wir kämpften um die Dominanz, welche er gewann. Dieses atemberaubende Gefühl dass sich in mir breit machte, nahm Besitz von meinem Körper und ich gab mich ganz seinen Berührungen hin. Ich wusste nicht ob er die Augen geöffnet hatte oder wieso er das tat, doch in diesem Moment war mir das egal. Ich dachte einfach über nichts nach und ließ es geschehen.

Der Druck auf meiner Hüfte verstärkte sich ein wenig und kurz darauf fuhr seine Hand hinunter zu meiner Kniekehle. Mit einem kleinen Ruck schob er mich etwas weiter nach hinten, so dass ich nun an die Wand gelehnt war und er zwischen meinen angewinkelten Beinen kniete. Die Hand, mit der er sich gerade noch abgestützt hatte, hielt mich im Nacken fest und der Druck auf unseren Lippen verstärkte sich ein wenig. Mein Herz pochte immer schneller und ich hatte das Gefühl es würde gleich aus meiner Brust springen. Noch nie in meinem Leben hatte ich so ein starkes Gefühl empfunden. Es war unbeschreiblich. Einfach überwältigend.

Nach langer Zeit löste ich mich keuchend, da mir die Luft ausgegangen war. Ich lehnte meinen Kopf an die Wand und atmete schwer. Mein Blick lag auf Liam. Auch er war außer Atem und beobachtet mich nur. Ich beschloss nichts zu sagen. Er musste wissen was er tut. Schließlich war er derjenige der es ´testen´wollte. Erwartungsvoll starrte ich ihn an, während ich versuchte meine Atmung in den Griff zu bekommen. Meine Lippen fühlten sich geschwollen an und mein Herz pochte langsam wieder im normalen Takt.

Wieder schweigen. Er schaute mich nur an und ich ihn, nicht fähg irgendetwas zu sagen oder zu tun. Es dauerte nicht lange und ein breites Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Kein Grinsen. Ein Lächeln. Es überraschte mich ehrlich gesagt ein wenig, doch ich schwieg weiter. Ein wenig nervös wandte ich den Blick von ihm ab und zog das Leinenhemd über meine angewinkelten Knie. Meine Finger spielten ungeduldig mit dem Saum, während sich sein Blick nicht von mit löste.

"So helft ihr mir mein Herz wieder zu bekommen."sprach seine Stimme. Schnell hob ich wieder den Kopf und beäugte ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen. Nun war ich vollkommen verwirrt.

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Hey meine Lieben :*

Konntet ihr es euch gut vorstellen was ich beschrieben habe? :) Seid nicht allzu verwirrt von der letzten Aussage Liams. Es klärt sich alles im nächsten Kapitel :D Wer aber denkt er weiß wie Liam es meint, kann es ruhig sagen :D

Votes und Kommis sind immer erwünscht meine Knuffelpuffs :D (Sorry das musste raus ^^)

Ich liebe euch <3

Elli :3

Demon. || l.p.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt