7. Kapitel

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7. Kapitel || "Ich denke ihr habt verstanden, dass ihr euch mir nicht widersetzen sollt. Nicht wahr?"
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Victoria

Ich traute mich nicht auch nur einen Mucks von mir zu geben. Ich hatte das ungute Gefühl, dass jede Klitzekleine Bewegung meinerseits, seine Wut zum überkochen bringen würde. Ich starrte nur ängstlich in seine Augen, die von Sekunde zu Sekunde dunkler wurden, bis ich schließlich in unendliches schwarz blickte. Wieder machte er einen schnellen Schritt auf mich zu. Ich versuchte still zu bleiben und seinem Blick stand zu halten, was nicht wirklich leicht war. Das tiefe Schwarz bohrte sich in meine Augen und ein ekelerregendes Gefühl machte sich in mir breit. Es schien, als könnte er mich kontrollieren, als hätte er die Kontrolle über meinen Körper, meine Handlungen, meine Gefühle. Es machte mir unglaubliche Angst, weswegen ich abrupt meinen Kopf senkte. Ein zorniges Schnauben seinerseits war zu hören. Ich begann zu zittern und mir war, als ob ich gleich hinfallen würde, da mich meine Beine nicht mehr tragen konnten, hätte seine große Hand nicht meinen rechten Oberarm gepackt. Ich zog scharf die Luft ein. Seine Hand war warm, im Gegensatz zu den anderen Malen als er mich berührt hatte. Es schien, als würde sie immer wärmer werden. Als ich meinen Blick auf seine Finger richtete, die sich schmerzvoll in meine Haut krallten. Ich bemerkte, wie seine Hand immer roter wurde und somit auch der Schmerz von mir. Nach kurzer Zeit schon, war es als würde seine Hand anfangen zu glühen. Als wäre sie um die fünfzig Grad heiß. Immer wieder schrie ich auf. Das brennen an der Stelle meines Armes wurde stärker und stärker. Es fühlte sich an, als stände mein Körper nur an dieser einen Stelle in Flammen. Zischende Geräusche waren zu hören. Mein gequält schmerzvoll verzogenes Gesicht richtete sich auf meinen Rechten Arm. Blasen bildeten sich unter seinen Fingern. Meine Haut fing an zu platzen und dampfen. Schreie über Schreie erfüllten das Haus. Noch nie hatte ich so unglaublichen Schmerz gespürt. Keine einzelne Sekunde meines bisherigen Lebens. Mittlerweile kniete ich auf dem knarrenden Holzboden, da meine Beine nachgegeben hatten. Ich hatte keinen Blick mehr in sein Gesicht gewagt. Ich hatte Angst, dass jetzige Gefühl würde dadurch noch schlimmer werden.

Als er mich los ließ, hörte es dennoch nicht auf zu brennen. Der Schmerz hielt an und ich hatte das Gefühl, seine Hand hätte meinen Arm nie verlassen. Als ich mich wieder traute die Augen aufzumachen und ihm mutig ins Gesicht zu sehen, war er wieder ganz normal. Seine braunen Augen strahlten die totale Ruhe aus und er hatte die Arme hinter seinem Rücken verschränkt. Mit einem schadenfrohen Lächeln schaute er auf mich herab. Meine Brust hob und senkte sich schnell und mein Herz schien mir fast aus der Brust zu springen. Das Krazen in meinem Hals war noch schlimmer geworden und meine fettigen Haare hingen mir im Gesicht. "Ich denke ihr habt verstanden, dass ihr euch mir nicht widersetzen sollt. Nicht wahr?" sprach er und ich nickte fast unmerklich. "Gut. Jetzt geht in euer Zimmer. Ich habe genug von euch." seine Stimme klang harsch und bestimmerisch, was mich auch einfach wieder nicken ließ. Ich versuchte mich langsam aufzurappeln, was die ersten male nicht sehr gut gelang. Als ich endlich auf wackelnden Beinen stand, machte ich mich, ohne ihn noch ein mal anzusehen auf dem Weg in das Folterzimmer. Warum tat er das? Ich fragte mich das immer wieder. War er so zornig auf mich, dass ich sein Haus betreten hatte? Wieso hatte er mich eigentlich nicht umgebracht so wie er es bei den anderen getan hatte? Und das wichtigste: Wie war sein Name? Die vielen Fragen die in meinem Kopf herumschwirrten, bereiteten mir Kopfschmerzen.

Als ich den düsteren Raum betrat, erwartete ich miesen Gestank und Riley, die zusammengeklappt und tot im elektrischen Stuhl saß, doch das war nicht der Fall. Riley war weg und auch der Geruch hatte etwas nachgelassen. Ich seufzte und schloss die Tür hinter mir, welche sich danach wie automatisch verriegelte. Ich zuckte kurz zurück und ließ dann die Schultern hängen. Mein Rücken glitt die hölzerne Wand hinunter, bis ich auf dem Boden saß. Meinen Kopf lehnte ich nach hinten und schloss die Augen. Immer wieder durchzuckte ein Schmerz meinen rechten Arm, weswegen ich jedes mal scharf die Luft einzog. Nach einiger Zeit, beschloss ich mir meine Verletzung anzusehen. Ich rutschte in eine Ecke des Raumes, wo etwas blasses Mondlicht  einen Fleck auf dem Boden beleuchtete. Wie ich bemerkt hatte, war dort ein winziges Loch in der Wand, durch das ich ab und zu am Tage hindurchgelugt hatte um das Tageslicht zu betrachten. Mein Blick heftete sich au meinen Arm. Eine große breite Brandstelle zierte meinen Oberarm. Als ich zart mit meinen Fingerspitzen darüber fuhr, zischte ich leise. Wieder durchzog ein schmerzvolles ziehen und stechen meinen Körper. Lange würde ich das hier nicht mehr aushalten, wenn er mir täglich solche Schmerzen zuführen würde. Ich legt mich auf die kalten Holzdielen und schloss die Augen. Ich war am Ende meiner Kräfte.

Am nächsten Tag wachte ich etwa um Mittag auf. Die Sonne schien sehr stark durch das winzige Loch in der Wand. Ich richtete mich auf, so das ich saß. Mein Blick schweifte durch den Raum und als ich die kleine Schüssel Wasser und das halbe Stück trockene Brot sah, machte sich Freude in mir breit. Schnell stand ich auf und rannte schon fast auf die andere Seite des Raumes. Ich kniete mich vor die Lebensmittel und nahm sofort das Brot in meine Hände. Ich biss ein Stück ab und kaute genüsslich darauf herum. Danach nahm ich einen Schluck Wasser und das Gefühl von Zufriedenheit durchfuhr meinen Magen. Noch einige Minuten saß ich da, bis es alle war. Erst dann bemerkte ich, dass es wohl besser gewesen wäre etwas übrig zu lassen. Wer wusste schon wann ich das nächste mal etwas bekommen würde oder ob es überhaupt ein nächstes mal gab.

Im Schneidersitz sitzend, starrte ich auf die Staub der glitzern in dem winzigen Sonnenstrahl tanzte. Er würe mich wieder hier verrotten lassen. Vielleicht dieses mal länger oder gar bis zum Tod? Meine Gedankengänge wurden unterbrochen, als ich Stimmen wahrnahm. Dieses mal kamen sie nicht aus meinem Kopf. Nein. Sie kamen von draußen. Von außerhalb des Hauses. Ich spürte wie ein kleiner funken Hoffnung in mir aufflammte. Ich krabbelte über dem Boden zu dem Loch in der Wand und schaute hindurch, um einen Blick auf die Personen zu erhaschen, die sich draußen herum trieben. Erst konnte ich niemanden erkennen, doch dann erschienen zwei Gestalten. Ein Mädchen mit blonden gelockten Haaren und ein Junge mit schwarzen verwuschelten Haaren. Er trug eine Videokamera bei sich. "Los beeile dich mal. Wir wollen heute noch da rein." beschwerte sich das Mädchen. Ich riss geschockt die Augen auf. Oh Nein. Das konnten sie nicht machen. Sie würden sich selbst umbringen. Er würde sie töten. So wie er es mit meinen Freunden getan hatte. So wie er es mit mir tun würde.

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Hey ihr Süßen :)

Ich bin euch unendlich dankbar :D Die Geschichte hat schon 1.100 reads und ich bin echt supeeeeer geflasht *0* Ihr seit einfach unglaublich :*

Votes und Kommis bitteeee ^^

Hab euch lieb <3

Elli :3

Demon. || l.p.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt