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»Was machst du hier?«, fragte ich ihn aus einer Mischung von geschockt und entsetzt. »Naja nachdem ich gestern so spät kam, hatte ich mich entschieden heute mal pünktlich zu sein.« Während er das sagte leckte er sich über die Lippe und musterte mich leicht. Er hatte Recht. Er war pünktlich. Fast hatte ich vergessen, dass ich nur im Handtuch vor ihm stand. Da er mich immernoch musterte, fiel mir etwas ein.

»Mach ein Foto Justin. Hält länger«, sagte ich grinsend und ging zu meinem Schrank, um mir ein paar Klamotten rauszuholen. Als ich mich wieder ihm zuwandte grinste er. »Das ist mein Spruch«, entgegnete er grinsend. 

»Tja. Jetzt nicht mehr. Komm drüber hinweg«, sagte ich, ebenfalls grinsend, und verschwand wieder im Badezimmer. Okay Mel, ganz ruhig. Zieh dich einfach an und sorg dafür, dass du nicht ganz so scheiße aussiehst, dachte ich und zog mich um. Dann löste ich das Handtuch um meinen Haaren und sah in den Spiegel. Großer Gott! Schnell kämmte ich meine Haare durch. Zum föhnen habe ich jetzt keine Zeit, also werde ich sie einfach lufttrocknen lassen. Aber dann habe ich morgen diese scheiß Naturlocken. Ach egal. Ich entschied mich aber noch dazu, ein wenig Maskara auf meine Wimpern zu machen. Dann atmete ich einmal tief durch und ging wieder in mein Zimmer, wo Justin mit seinem Handy auf dem Bett saß. Wahrscheinlich hatte er schon damit begonnen, im Internet zu gucken. Ich setzte mich zu ihm und er sah auf.

Justin

Ich spürte, dass sich jemand auf's Bett setzte. Natürlich war es Melody, wer auch sonst? Dennoch sah ich auf und wow. Sie war wunderschön. Und das habe ich noch nie zu einem Menschen gesagt. Okay wartet, ich habe es ja nicht gesagt, aber gedacht. Schnell sah ich wieder auf mein iPhone. Dennoch roch ich den Geruch ihres Shampoos bis hier. Es roch nach Erdbeere. Ich versuchte mich weiter auf die Projektarbeit zu konzentrieren, was auch gut klappte. Bis ihre Mutter reinkam.

»Mel? Könntest du zehn Minuten auf Jaden aufpassen? Ich muss einkaufen fahren«, fragte sie. Mel lächelte. »Klar Mom«, antwortete sie. Ihre Mutter nickte und verließ den Raum wieder. Sie klappte den Laptop zu. 

»Macht es dir etwas aus, wenn wir später arbeiten?«, fragte sie. Eigentlich schon. Ich hatte vor nicht lange hier zu bleiben. Doch wie sie mich ansah...ich weiß nicht. Es machte mich leicht...schwach. Oh nein Justin. Du wirst nicht wegen einem Menschen schwach!

»Es macht mir nichts aus«, antwortete ich dennoch ohne weiter zu überlegen. Innerlich seufzte ich. Sie nickte und lächelte wieder. »Du kannst auch hier bleiben und mir helfen.« Das wäre die Chance für mich, Jaden mitzunehmen also stimmte ich zu. Zusammen gingen wir runter ins Wohnzimmer, in dem Jaden auch schon saß und etwas malte. Süß war er schon, dass musste man ihm lassen. 

»Mel«, sagte er als er sie erblickte und seine Augen glitzerten leicht vor Freude. Ohne Zweifel liebte er seine Schwester sehr. »Hey Kleiner«, sagte sie und begann dann zu grinsen, denn sie hob ihn hoch und legte ihn auf die Couch wo sie begann ihn durchzukitzeln. Offenbar war er nicht besonders schwer. Okay, so sah er auch aus. Genauso wie sie. Jaden begann laut zu lachen.

»Melly...hör auf. Bitte«, flehte er sie an und lachte weiter. Melody lachte auch, hörte aber nicht auf. "Warum sollte ich denn?", fragte sie ihn neckend. Ich stand einfach nur da und beobachtete die zwei. Auch wenn ich dagegen ankämpfte musste ich unwillkürlich lächeln. Jazzy würde Jaden mögen, wenn sie ihn kennen würde. Vielleicht könnte ich Jaden ja mit zu mir nehmen und- halt Justin! Dieser Gedanke läuft in eine komplett falschen Richtung! Du sollst Jaden zu Luzifer bringen!

»Weil ich dich...lieb habe!«, presste Jaden zwischen seinen Lachern hervor. Schließlich gab sie nach, lachte aber dennoch leicht. »Was willst du zum Abendbrot?«, fragte sie ihn dann. »Pommes!«, rief er. Melody nickte. 

Demonic || j.b ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt