Demonic || j.b ✓

2

Sie zog mich ins Schulhaus. Das rothaarige Mädchen kam mit. Irgendwie war sie ganz schön blass. Ich meine blasser als alle Menschen die ich bis jetzt kannte. Schließlich blieben wir im Bioraum, wo wir auch als nächstes hatten, stehen.

»An diese Schule gehen keine normalen Menschen, Melody«, sagte sie. Das hätte ich mir denken können. Doch wie sie das meinte, wusste ich nicht. »Wie meinst du das?«, fragte ich neugierig. »Alle die hier auf diese Schule gehen, einschließlich der Lehrer, sind Wesen der Unterwelt«, erklärte sie. Ich lachte leicht. »Jetzt wirklich, wie meinst du das?«, fragte ich wieder. Wirklich, das war hundert Prozent nur ausgedacht. Sowas gibt es einfach nicht. 

»Es ist aber so«, sagte sie wieder. »Fein, wenn das so ist, was seit ihr dann, huh?« Die Rothaarige grinste. »Ich bin ein Geist«l, sagte sie. »Ich kann dich sehen. Geister sind unsichtbar!«, beharrte ich. Das kann einfach nicht stimmen. »Du hast dich heute in der ersten Stunde fast auf mich drauf gesetzt!«, grinste sie. »Wirklich?«, fragte ich geschockt. »Aber..aber wieso kann ich dich jetzt sehen?« Ich war geschockt, verwirrt und was weiß ich noch alles. »Du kannst mich sehen, weil ich das will. Und bevor du fragst, nein, ich kann dich nicht berühren.« »Okay. Das muss ich verdauen«, antwortete ich wahrheitsgemäß. Glauben tue ich es zwar noch nicht ganz, aber das würde erklären, warum es so aussah, als würde Mary Selbstgespräche führen. Da kam mir in den Sinn, dass ich immernoch nicht wusste, was Mary war. »Und du?«, fragte ich sie.

»Ich bin ein Vampir aber-«, jetzt musste ich loslachen. »Der war gut Mary. Das mit dem Geist kaufe ich euch vielleicht noch ab, aber Vampir? Niemals. Ihr seid verrückt!«, und mit diesem Satz wollte ich die Tür verlassen. Doch plötzlich, wie aus dem Nichts, stand Mary vor mir. Oh mein Gott. Ich wich sofort ein paar Schritte zurück. »T-tu mir nichts!«, stammelte ich ängstlich. Die Rothaarige grinste nur. »Du hast Angst vor Mary?« Sie begann zu lachen. »Sie würde keiner Fliege was zu Leide tun.«

Als die Pause zuende war, hatte Mary mir einiges erklärt. Erstens, die Rothaarige heißt Meck. Zweitens, die Gruppe am Waldrand sind Werwölfe, also sind Madison und Faith auch Werwölfe. Sie verwandeln sich nur an Vollmond. Drittens, die Gruppe im Schatten sind, so wie Mary, Vampire. Zwar können sie in die Sonne, aber sie empfinden es als unangenehm und fühlen sich im Schatten wohler. Viertens, die Gruppe an den Bänken sind Dämonen. Der Lockenkopf, der wie ich herrausgefunden habe John hieß und der dunkelblonde mit den vielen komischen Tattoos hieß Justin. Wofür die Tattoos sind weiß sie nicht. Sie weiß nur, dass dieser Justin wohl der Nachfolger irgendeines Königs sein soll. Und fünftens, ich soll mich von allen Wesen hier fernhalten. Achja und Geister gibt es hier auch, aber nur sehr sehr wenige. Das würde ich alles erstmal verdauen müssen.

Ich hatte sogar herrausgefunden, wer in meiner Klasse was ist. Mary, Brandon, Gabriella, Bryan und Tony sind Vampire. Faith, Madison und Layla sind Werwölfe. Meck und Hailey sind Geister. Und Justin, John, Louis, Zoey und Nathalie sind Dämonen. Und sie alle hassen sich. Ich fühl mich wirklich fehl am Platz. Diesmal setzten sich Mary und Meck vor mir. Justin und John kamen mal wieder zu spät. Doch diesmal waren nur noch zwei Plätze frei. Neben Nathalie und neben..mir! John ging schnell zu Nathalie und setzte sich. Toll. Super! Jetzt wird er sich wohl oder übel neben mich setzen müssen. Ich legte mein Gesicht in meine Hände. Ich will nach Hause, dachte ich. Einfach nur nach Hause und nie wieder hier her. An diesen gruseligen Ort.

Ich spürte wie sich der Stuhl neben mir bewegte, doch ich machte keine Anstallten Justin anzusehen. Erstens war er ja schließlich ein Dämon und zweitens,...ja eigentlich gab es kein Zweitens. Und ich konnte nicht leugnen, dass ich tierische Angst hatte! Der Lehrer teilte uns jeweils einen Partner für ein Projekt zu. Mary macht mit Meck. Und so ging es weiter bis nurnoch ich und....oh nein! Nein, nein, nein! »15 Uhr bei dir«, ertönte eine raue Stimme neben mir. Das einzige was ich tat war nicken.