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Sie schien überrascht zu sein, aber das wäre ich auch wenn ich sie wäre. Meck ebenso. Ich sah das Justin sie auch gerne begrüßen wollte.

»Tut mir leid ich habe deinen Namen vergessen«, sagte er entschuldigend zu Meck. Es war gespielt, aber dennoch war ich ihm dankbar, dass er es wenigstens versuchte. 

»Meck...ein Geist. Seit wann redest du mit Geistern oder Vampiren?«, fragte sie und auch sie war misstrauisch. Verständlicher Weise. 

»Und seit wann hängst du bei einem Menschen rum?« Diese Frage kam von Mary. »Seit heute. Habt ihr damit ein Problem?« »Ja!«, sagte Meck. »Sie ist ein Mensch und sie könnte sterben nur weil du einen Adrenalinkick brauchst.« Justin schnaubte, sah zu mir, schüttelte mit dem Kopf, um mir zu zeigen, dass es nicht daran liegt und sah wieder zu Meck.

»Sie wird nicht sterben«, versicherte er ihr. »Ich werde auf sie aufpassen. Aber ich brauche deine Hilfe, Mary.« Diese sah ihn jetzt geschockt an. »Wieso denn das?«, fragte sie. Ich ergriff das Wort.

»Seine Mutter mag mich nicht sonderlich«, gab ich zu. »Sie hat gedroht mich umzubringen, wenn ich mich nicht von ihm vernhalte.« »Ich stimme seiner Mom zu. Du solltest dich wirklich von ihm vernhalten«, sagte Meck. Ich setzte mich wieder auf die Tischtennisplatte neben Justin. 

»Werde ich aber nicht«, entgegnete ich. Mary schien gerade etwas einzufallen.

»Wo hast du seine Mutter getroffen?«, fragte sie und scheinbar hatte sie eine Vorahnung. »In der Unterwelt.«

»SPINNST DU SIE DA MIT RUNTER ZU NEHMEN? SIE HÄTTE TOT SEIN KÖNNEN ODER SCHLIMMER!«, schrie sie Justin an. Dieser sah sie uninteressiert an. »Ich weiß, dass es dumm war, aber sie lebt doch noch, oder?«, sagte er, zu meiner Überraschung, ruhig.

»Komm mal mit«, flüsterte Meck mir zu und da Justin und Mary noch diskutierten ging ich ihr hinterher. Wir blieben an einer Bank stehen.

»Bitte halte dich von ihm fern. Bitte«, flehte sie mich an. Ich seufzte. »Meck ich mag ihn. Er würde mir nichts tun und er hat mir versprochen, dass er mich beschützen wird.« Sie fuhr sich durch ihre Haare und sah verzweifelt aus.

»Dämonen sind egoistisch, Melody. So wurden sie geboren und egal was er sagt, er würde nicht für dich sterben«, sagte sie. Ich wusste, dass sie egoistisch sind und ich würde nie verlangen, dass er für mich stirbt. Niemals. Das würde ich von niemandem verlangen.

»Das würde ich nie von ihm verlangen Meck. Ich weiß wie gefährlich das ist und es ist mir egal«, antwortete ich und ging einfach wiedr zurück. Meck folgte mir wortlos. Mary und Justin saßen auf der Tischtennisplatte und redeten. Normal. Wir kamen dort an.

»Okay was habe ich verpasst?«, fragte ich und zog eine Augenbraue hoch. Mary lachte. »Nicht viel nur wir zwei sind einer Meinung«, antwortete Mary. Das überraschte mich, um ehrlich zu sein.

»Wobei seit ihr einer Meinung?«, hackte ich nach. Justin sah mich an und lächelte. »Wir sind beide der Meinung, dass du beschützt werden solltest und wir werden es tun«, sagte er. »Also seid ihr jetzt sowas wie Freunde?« Beide sahen sich an und antworteten gleichzeitig. »NEIN!« Ich musste lachen. 

Zusammen gingen wir vier in den Unterricht. Justin und ich setzten uns in die vorletzte Reihe, Mary und Meck vor uns und hinter uns Nathalie und John. Auch mit den beiden hat Justin gesprochen. Nathalie war total begeistert, wieso auch immer, und John eher misstrauisch. Aber naja. 

»Was haben wir jetzt eigentlich?«, fragte ich Justin. Dieser schien nachzudenken. »Ehm...Schule«, antwortete er grinsend und auch ich musste grinsen. 

»Haha ich lach mich tot, Justin.« »Mathe«, antwortete Mary auf meine Frage und hatte sich umgedreht. Oh man, wir hätten schwänzen sollen. Ich legte meinen Kopf auf den Tisch.

»Weckt mich wenn Mathe vorbei ist«, sagte ich und schloss die Augen. Doch als ich hörte, dass die Lehrerin den Raum betrat sah ich doch wieder nach vorne. Wie sehr ich dieses Fach doch hasse.

Justin

Während dem Matheunterricht musste ich die ganze Zeit immer wieder zu Melody sehen. Was hat sie nur an sich? Sie ist wunderschön, keine Frage. Außerdem ist sie klug, sie hat keine Angst vor mir und sie vertraut mir. Ich schüttelte leicht den Kopf. Ich sollte aufhören auf diese Weise über sie zu denken. Sie ist ein Mensch, Justin. Ein Mensch. Ein Mensch der dir wichtig ist, sagte eine Stimme in meinem Kopf. 

In der Mittagspause standen wir zum Essen an und sobald wir das hatten gingen wir zu einem Tisch, an dem auch Madison und Faith saßen. Klasse zwei Werwölfe. Ich setzte mich neben Melody und Mary ebenso. Meck lies sich neben Mary nieder und Nathalie und John saßen den beiden gegenüber. Nathalie saß genau neben Madison.

»Komm wir gehen, Maddi«, sagte Faith zu Madison und beide wollten aufstehen. »Wartet«, sagten Melody und ich gleichzeitig. Ihnen erklärte ich das gleiche wie John, Nathalie und Mary und schließlich blieben sie doch sitzen. Für alle mag es vielleicht von außen so aussehen als wären wir Freunde, sind wir aber nicht. Genau das ist der Plan. Sie sollen es denken.

»Wenn das klappen soll müssen wir Nachmittag auch etwas zusammen unternehmen«, gab Meck von sich und ich seufzte. »Ich weiß.« Wir redeten darüber was wir zusammen machen konnten, ohne das wir etwas zusammen machen und kamen zu dem Entschluss an den Strand zu gehen. Dort gibt es schattiges Plätzchen für Mary. 
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Ich betrat das Haus nachdem Mel aufgeschlossen hatte. Die anderen würden wir um fünf am Strand treffen also hatten wir noch Zeit.

»Hast du Hunger?«, fragte sie mich. Ich schüttelte den Kopf und sie nickte. Sie schnappte sich einen Apfel und wir gingen in ihr Zimmer. Sofort setzte ich mich auf ihr Bett.

»Sieht man dich eigentlich auf Bildern?«, fragte sie vorsichtig. Ich begann zu lachen. War das ihr ernst? »Natürlich sieht man mich auf Bildern. Ich bin kein Vampir und selbst das ist ein Mythos, denn auch die sieht man auf Bildern. Wieso fragst du?« Ich sah sie an und sie sah auf den Boden. Es schien als würde sie leicht rot werden was mich grinsen lies.

»Willst du ein Bild von mir machen, oder was?«, fragte ich. Langsam nickte sie. »Naja nicht nur von dir. Von uns beiden. Für die Wand«, gab sie zu. Ich winkte sie zu mir. »Komm her.« Sie tat es und setzte sich neben mich. Dann nahm sie ihr Handy raus und machte die Innenkamera an. Wir machten drei, vier Bilder und auf dem letzten küsste ich sie auf die Wange. Ich weiß nicht wieso, ich habe es einfach getan. Sie lächelte und steckte ihr Handy weg. 

»Danke«, sagte sie, weiterhin lächelnd, und küsste meine Wange kurz. »Gerngeschehen. Aber ich kriege auch eins«, entgegnete ich und lächelte auch. Sie nickte und biss dann in ihren Apfel. Die ganze Zeit konnte ich nicht aufhören sie anzusehen. Ich wusste nicht was mit mir los war. Nie hätte ich gedacht, dass mir ein Mensch jemals wichtig sein könnte und jetzt? 

»Ist was?«, fragte sie kichernd und ich schüttelte den Kopf. »Wieso siehst du mich dann so an?« »Darf ich denn nicht?«, fragte ich sie. Sie wurde rot und sah nach unten. 

»Doch, doch«, antwortete sie. Sanft hob ich mit meinen Fingern ihren Kopf und lächelte sie an. Dann passierte etwas mit dem ich nie gerechnet hätte das es passieren würde. Sie beugte sich langsam nach vorne und legte schließlich ihre Lippen auf meine.

Demonic || j.b ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt