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»Wie konntest du mir soetwas verschweigen?«, schrie ich sie an und sie zuckte zusammen. Doch bevor ich noch etwas machen konnte wurde ich von jemandem weggezogen und gegen die Wand gedrückt. Es war Jona, welche mich sauer anfauchte und ihre Zähne fletschte.

»Nur, weil du geschockt bist ist das kein Grund einen Vampir anzugreifen. Vergiss nicht, dass unter den Wesen Frieden herrscht. Du willst doch keinen Krieg anfangen, oder?«, fragte sie, als sie mich los lies und ihre Zähne einzog. Dann sah sie mich skeptisch an.

»Aber Vampire sind dazu verpflichtet eine Black Widow-« »Nymphe«, berichtigte und unterbrach mich Mary. Ich verdrehte die Augen. 

»Was auch immer. Ihr seid dazu verpflichtet den Dämonen bescheid zu geben, sobald sich eine Black Widow hier aufhält.« Meck kam dazu, doch sie schwieg. Da sie nicht fragte, wer eine Black Widow ist wusste sie es anscheinend auch. Das machte mich nur wütender und es viel mir schwer meine Wut zu kontrollieren.

»Ja, das sind wir wohl. Doch Luzifer ist klug genug, um es alleine herauszufinden, oder? Außerdem ist sie nur zur Hälfte eine Nymphe und ich bin mir mehr als sicher, dass sie davon nichts weiß«, erklärte Mary. Sie glaubte doch nicht ernsthaft was sie dort sagt, oder? Man kann nicht zur Hälfte Nymphe sein. Das ist unmöglich, denn wenn sich ein Mensch mit einer Nymphe paart bekommt die Nymphe ein Mädchen, welche gleichzeitig auch eine Nymphe ist und sobald das Kind da ist wird der Mann getötet.

»Das ist unmöglich und das wisst ihr selber. Wieso lügt ihr mich an?«, wollte ich wissen. »Das ist keine Lüge. Wenn eine Nymphe sich mit einem Vampir paart kommt ein Halbblut raus. Und dieses Halbblut ist halb menschlich, halb Nymphe. Du kannst es nachlesen, wenn du möchtest.«

»Aber dann müsste der Vater ein Vampir und tot sein, und die Mutter eine Nymphe, was aber nicht der Fall ist«, entgegnete ich sauer. »Und bevor ihr mir noch weitere Lügen auftischt werde ich sie jetzt umbringen!« Mit diesem Satz wollte ich gehen, doch Jona hielt mich fest.

»Genau das will Luzifer erreichen. Du hinterfragst die Dinge nicht einmal. Das macht euch Dämonen manipulierbar. Ihr fragt nicht nach. Was Luzifer oder dein Vater sagen ist Gesetz. Aber Melody wurde adoptiert und weiß nichts davon. Also woher sollte sie wissen, dass sie eine Nymphe ist?«, fragte sie und zog die Augenbrauen hoch.

»Durch ihre Fähigkeiten? Irgendwann müssen die doch auch erscheinen?« »Das ist der springende Punkt, Justin. Das Halbblut von Vampir und Nymphe hat nur eine Fähigkeit, wenn man diese überhaupt als eine bezeichnen kann: Sie sehen wunderschön aus«, sagte sie. 

»Das ist jedenfalls das, was man über sie weiß«, ergänzte Mary. »Trotzdem muss sie getötet werden, denn wir wissen nicht was passieren würde, wenn sie ein Kind bekommt«, entgegnete ich und ging. Ich hörte nur noch, wie Mary mir etwas hinterherrief.

»Ihr wisst nicht, was dabei rauskommen würde, weil ein Halbblut nie länger als zwei Jahre am Leben war!« Ich verdrehte die Augen. Egal was sie sagten, nichts würde mich davon abhalten Melody umzubringen. Rein garnichts! 

Melody
Am Strand war auch Madison und ihre Familie. Als ich meiner Mutter gesagt hatte, dass ich sie kenne sind wir zu ihnen gegangen und haben gequatscht. Meine und ihre Mom haben sich angefreunden und sie kamen noch mit zu uns. Madison hatte noch eine kleine Schwester die sich gut mit Jaden verstand, was mich freute.

Wir anderen spielten Wii. Madison und ich waren in einem Team. Meine und ihre Mom in einem und ihr und mein  Dad in dem letzten. Es war echt verdammt lustig und am Ende des Tages, als die Sonne begann unterzugehen grillten wir. Dann bekam Madison eine Nachricht und schluckte.

»Ich gehe kurz auf die Toilette«, sagte sie und stand auf. Doch ich bemerkte, dass dies nicht der Fall war, denn ich konnte die Toilettentür sehen. Sie blieb davor stehen.

»Ehm...ich muss auch mal. Ich warte vor der Toilette.« Dann stand ich auf und ging zu ihr. Geschockt sah sie mich an.

»Was ist los?«, flüsterte ich. Sie seufzte und zog mich mit in mein Zimmer. »Ich muss dir etwas sagen«, sagte sie und sah auf ihre Hände. Sie wirkte nervös. Was war denn los?

»Okay, immer raus damit«, sagte ich und lächelte. So schlimm konnte es doch nicht sein. Oder hatte es etwas mit Justin zu tun und sie durfte es mir eigentlich nicht sagen?

»Du...du wurdest mit zwei Monaten adoptiert«, sagte sie und sah weiterhin auf ihre Finger. »Haha, sehr witzig. Und jetzt das was du mir sagen wolltest?«, fragte ich in der Hoffnung, dass das nur ein Witz war.

»Das war mein voller ernst«, sagte sie. Geschockt sah ich auf ihr Handy, als sie mir ein Bild mit meiner Geburtsurkunde zeigte. Darauf war mein Babyfoto, welches auch bei uns im Wohnzimmer stand, und mein Geburtsdatum und mein voller Name. Melody Todorova Ivanova. Das ist ein bulgarischer Nachname. Heißt das, meine wahren Eltern kommen aus Bulgarien?

Nachdem alle gegangen waren und Jaden schlief ging ich zu meinen Eltern ins Wohnzimmer und stellte mich vor den Fernseher.

»Wann wolltet ihr mir sagen, dass ich adoptiert bin?«, wollte ich wissen und sah in die geschockten Gesichter der beiden.

»Wir...wenn du 18 bist. Aber lass es mich erklären«, flehte sie an. Dachte sie echt, dass ich nun sauer bin, oder sie hasse? Wenn ja, dann denkt sie falsch. Ich möchte einfach nur die Wahrheit wissen. Die zwei werden immer meine Eltern bleiben.

»Okay«, sagte ich und setzte mich neben sie.

»Damals verbrachten dein Vater und ich die Flitterwochen in Sofia, Bulgarien und begegneten einer Frau die uns anflehte ihr Kind mitzunehmen. Wir lehnten erst ab, doch sie folgte uns ins Hotel und hatte dich in einem Karton dabei. Da dein Vater Mitleid mit ihr hatte lies er sie alles erklären. Melody, Liebling in dieser Welt gibt es Wesen von denen du nie glauben würdest, dass es sie gibt«, begann sie zu erzählen.

»Das weiß ich, Mom. Vampire, Werwölfe, Dämonen und so weiter«, sagte ich. Sie nickte, nicht erstaunt darüber, dass ich davon bescheid wusste. Hatte sie mich vielleicht doch nicht ganz ausversehen auf diese Schule geschickt? Wollte sie vielleicht, dass ich davon erfuhr, um es mir später erklären zu können? Dann sprach sie weiter.

»Sie sagte, sie sei eine Nymphe, eines der meist gejagtesten Wesen der Welt und sie sagte auch, dass sie und ihr Mann, ein Vampir, auf der Flucht vor Dämonen seien, die ihr Kind, also dich töten wollten. Dann nahm sie dich aus dem Karton. Sie sagte, dass du zur Hälfte eine Nymphe seist und dass Dämonen Vorurteile Nymphen gegenüber haben. Dass sie dachten, Nymphen würden ihre Männer immer umbringen, unfähig zu lieben, und dass ihre Kinder schlimmer seien als der Teufel und deshalb getötet wurden. Wir sahen uns dich nocheinmal an und sagten schlussendlich, dass wir auf dich aufpassen würden. Zusammen mit dir flogen wir also zurück in die USA. Einer unserer Freunde war Arzt und erstellte uns eine gefälschte Geburtsurkunde. Somit hatten wir also eine Tochter.«

Mit großen Augen sah ich sie an. Ich bin eine was? Halb-Nymphe? Und was ist mit meiner leiblichen Mutter geschehen? Beides fragte ich.

»Wir haben sie das gleiche gefragt und sie sagte, dass du quasi ein Mensch bist. Keine übernatürlichen Fähigkeiten haben wirst. Und es ist ja auch so, oder?«, fragte sie. Ich nickte. 

»Deine leibliche Mutter hatte unsere Adresse und sie und ihr Mann, dein leiblicher Vater, kamen uns noch ein paar Mal besuchen, um zu sehen ob es dir gut geht. Sie haben dich wirklich geliebt und es viel ihnen schwer dich wegzugeben, doch sie taten es für deine Sicherheit. Doch dann kamen sie plötzlich nicht mehr. Entweder sind sie tot, oder sie wurden gefangen. Beides ist möglich und glaube mir, wir haben nachgeforscht, doch wir konnten nichts finden«, sagte nun mein Vater.

»Doch für uns bist du unsere Tochter. Wir haben dich von Anfang an geliebt, Melody«, sagte meine Mutter und hatte ein paar Tränen in den Augen. Ich umarmte sie und drückte sie fest an mich. Mir war es egal, dass ich zur Hälfte Nymphe bin, schließlich hatte ich ja keine übernatürlichen Kräfte mit denen ich klarkommen müsste, und mir war es auch egal, dass meine Eltern und ich nicht Blutsverwandt sind, denn trotz allem waren sie immer für mich da, wenn ich sie brauchte. Ich liebte sie und egal was passiert, sie würden immer meine Eltern bleiben. Und ich wusste auch, dass Justin das nie erfahren darf, denn scheinbar hassten Dämonen Nymphen sehr. Doch sie hatten auch Vorurteile, wenn ich Justin vielleicht alles erklären könnte – nein! Ich kenne ihn, er würde nichteinmal zuhören. Und Luzifer hätte einen Grund mehr mich umbringen zu lassen. Doch eine Frage quälte mich.

»Wie sah meine leibliche Mutter aus?«, wollte ich wissen und löste mich. Meine Mom lächelte. »Sie war wunderschön.« Dann stand sie auf und ging zu einer Schublade, wo sie ein Bild rausnahm. Dann kam sie wieder zu uns und reichte mir das Bild. Wow, sie war wirklich wunderschön. Ich musste lächeln.

»Und ihr Charakter?«, fragte ich und sah von dem Bild auf. »Sie war wunderschön, innen wie außen. Ich habe noch nie einen solch freundlichen und vertrauensvollen Menschen erlebt wie sie und ich wünschte du könntest sie kennenlernen«, sagte mein Vater und lächelte mich an. Irgendwie war ich froh darüber, sogar sehr.

»Darf ich das Bild behalten?« »Aber natürlich. Es ist ja schließlich deine Mutter«, sagte meine Mom. Ich lächelte, umarmte beide noch einmal fest und sagte ihnen dann gute Nacht. Gerade als ich hochgehen wollte klingelte es. Ich lief zur Tür und sah durch den Spion. Es war Justin. Was wollte er denn hier? Ich öffnete die Tür und sah ihn an.

»Hey Justin. Was ist los?«, wollte ich wissen. Denn grundlos war er nicht hier. Auf garkeinen Fall. 

Demonic || j.b ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt