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Nina
*Flashback*

Fest umklammert hielt ich den Karton und lief durch die Straßen von Sofia. Immer auf der Hut, dass jemand kommen und sie mir wegnehmen könnte. Ich wusste, dass ich sie nicht behalten konnte. Das wäre zu gefährlich für sie, das wissen Anjo, mein Mann, und ich. Einen Ehebund zu schließen war schon riskant, da er ein Vampir und ich eine Nymphe war, doch ein Kind zu bekommen, das war verboten. Es war ein Halbblut. Da es aber nicht zur Hälfte Vampir sein kann, war es zur Hälfte Mensch, was bedeutete, dass es keinerlei Kräfte bekommen wird, denn selbst ich habe kaum welche.

Viele Wesen hassten das was ich bin. Dämonen nannten uns sogar Black Widow, weil die Meisten von uns die Männer von denen ihre Kinder stammen, töten. Doch ich nicht. Ich liebe Anjo und er liebt mich. Doch ein Halbblut aufzuziehen war verboten, da die Dämonen, die mächtigste Gruppe der übernatürlichen Wesen, uns weder trauten, noch begeistert davon waren, dass wir uns mit anderen Wesen 'paarten'. Sie missachteten uns.

Das pracktische an der Ehe mit einem Vampir: Er war genauso unsterblich wie ich. Ab dem 21. Lebensjahr alterten Nymphen nicht mehr. Ob es bei meiner Tochter so seien würde wusste ich nicht. Aber ich würde sie auch nie ganz aufwachsen sehen, denn ich musste sie weggeben. Sie würde sicher und behütet aufwachsen. Das war auch der einzige Grund, weshalb sie keinen bulgarischen Vornamen besaß. 

Von weitem sah ich ein Pärchen, welches verliebt durch die Stadt schlenderte und sofort wusste ich: Sie wären die Richtigen. Ich ging zu ihnen und begrüßte sie freundlich auf Englisch. Natürlich konnte ich diese Sprache fließend, denn ich lebte einige Jahre London. Sie waren ebenfalls sehr freundlich und gewannen immer mehr an Sympathie.

»Also, ich werde nicht groß drum herum reden: Ich brauche sie. Sie müssen sich um meine Tochter kümmern«, sagte ich, denn ich musste schnell auf den Punkt kommen. Die Frau lachte auf.

»Für wie lange denn?«, fragte sie. »Für immer«, sagte ich. Doch dann gingen sie einfach weiter. Ich seufzte, doch ich wollte die beiden dafür, also folgte ich ihnen. Innerlich betete ich dafür, dass sie schlussendlich doch ja sagen würden.

Im Hotel folgte ich ihnen bis zur Zimmertür, dann klopfte ich. Es dauerte nicht lange, da öffnete die Frau die Tür und sah mich verwundert und geschockt an. Ich sagte nichts und ging einfach hinein. Vorsichtig stellte ich den Karton mit meinem Baby drinnen auf einen Tisch.

»Als ich das vorhin sagte meinte ich es ernst. Ich bin eine Nymphe und mein Kind soll sicher aufwachsen. Ich zeige ihnen was ich meine«, sagte ich und packte den Arm der Frau, um ihr somit durch Bildern alles zu zeigen. Das selbe tat ich bei dem Mann. Ich zeigte ihnen auch, dass die Dämonen mich töten wollten. Und meine Tochter. Dann nahm ich sie aus dem Karton heraus. Sie quängelte leicht, aber nicht sehr. Ich lächelte sie an und sah dann zu den beiden.

»Sie ist zur Hälfte eine Nymphe, denn mein Mann ist ein Vampir. Bitte, ich flehe sie an, nehmen sie sie mit und passen sie auf sie auf. Schenken sie ihr Liebe und Zuneigung. Denn sie verdient ein glückliches, und vorallem langes, Leben«, sagte ich. Die zwei sahen sich an und nickten schließlich.

Nachdem alles geklärt war begleiteten Anjo und ich sie zum Flughafen. Ich nahm Melody noch ein letztes Mal auf den Arm und flüsterte. »Обичам те.« (Ich liebe dich.)

Dann gab ich sie der Frau, welche mich dann anlächelte und mir einen Zettel übergab bevor alle drei ins Flugzeug gingen. Auf dem Zettel stand eine Adresse. Damit ich sie immer besuchen kann, stand drunter. Ich lächelte. Anjo nahm mich in den Arm.

»Irgendwann werden wir sie wieder sehen«, flüsterte er mir auf bulgarisch ins Ohr. Ich nickte nur und küsste ihn kurz. Ja, irgendwann.
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Immer wieder besuchten wir sie. Doch eines Tages stürmte jemand in unser Hotelzimmer. Ich schluckte, denn sofort wurde mir klar, dass wir aufgefallen sind. Es waren Soldaten von Luzifer. Sie schleppten meinen Mann und mich in die Unterwelt und nun stand ich vor Luzifer.

»Hallo Liebes. Ich gebe dir eine Chance, um wenigstens dein Leben zu retten«, sagte er höflich, Dämonen eben. Meins? Ein Leben ohne Anjo wäre für mich kein Leben, denoch fragte ich, wie ich es denn retten könnte.

»Nun, dein Mann wird sterbem, aber wenn du uns sagst wo deine Tochter ist, verschonen wir dich«, entgegnete er. Anjo würde also sterben. Dämonen denken wir seien selbstsüchtig und könnten keine Liebe empfinden, doch da lag er falsch. Wir konnten es, nur musste es der Richtige sein. Und unsere Kinder liebten wir so, oder so. Wer tat das auch nicht?

Ich sah ihn an. »Ich würde gerne sagen 'Fahr zur Hölle', aber da bist du schon, also sage ich es mal so: Du wirst es nie erfahren, verstanden? Niemals. Nicht alle Dämonen werden dein Spiel noch lange mitspielen. Ich habe gehört ein neuer Thronfolger sei geboren worden. Ich hoffe er wird nicht so herzlos wie der jetzige König«, sagte ich. In meiner Stimme triefte der pure Hass. Wie konnte man bei Luzifer auch anders empfinden? Ich hatte nichts gegen Dämonen, nur gegen Luzifer, den König und die Art wie sie regierten. Als seien sie die besten Wesen. Das sind und bleiben die Engel auch, wenn ich noch nie einen gesehen habe.

»Schmeißt sie in den Kerker. Dort wird sie die nächsten tausend Jahre verbringen. Jeden Tag nur Wasser und Brot. Mal schauen wie lange sie das durchhält.«

*Flashback Ende*

Bis jetzt habe ich es 17 Jahre durchgehalten Luzifer, dachte ich. Und den Rest werde ich auch durchhalten. Ich durfte die Hinrichtung von meinem Mann miterleben und danach wieder in den Kerker. Jeden Monat kam er einmal vorbei. Das eine Mal für diesen Monat schien heute zu sein, denn nun stand er hier.

»Ich habe sie gefunden«, sagte er und grinste arrogant. »Wen?«, fragte ich misstrauisch und ein ungutes Gefühl machte sich in meiner Magengegend breit. 

»Deine Tochter, wen sonst? Melody. Ein schöner Name. Der Thronfolger hatte sich in sie verliebt, doch jetzt wo er weiß was sie ist, will er sie töten und glaube mir, das wird er.« Ich sprang auf. Würde ich nicht an Ketten hängen, würde ich ihn umbringen. 

»Ich wette du hast dem Jungen gesagt, sie sei eine Nymphe.« »Nymphe, Halbblut. Ist für mich das gleiche. Ihr seid abscheulich und das weiß er«, entgegnete er und ich setzte mich. Er hatte sie gefunden. Er hatte sie wirklich gefunden. Nach all den Jahren wurde meine schlimmste Angst wahr.

»Denkst du wirklich er wird es über sein Herz bringen sie zu töten?«, hackte ich nach.

»Ja, das denke ich wirklich, denn Justin kann grausam sein, wie du weißt. Du erinnerst dich doch sicher daran wie er dich vor drei Monaten gefoltert hat, richtig? Stell dir vor, das Gleiche steht nun deiner Tochter bevor, nur dass sie sterben wird.«

Ja, ich wollte unbedingt 'zeigen' wie es Melodys leiblicher Mutter geht. Denn ich keine Ahnung...irgendwie wollte ich euch wissen lassen, dass sie noch lebt und dass ihr ihren Charakter einmal kennenlernt. :D
Also das an der Seite ist sie. In der FF heißt sie Nina Ivanova und ihr könnt sie euch so wie auf dem Bild vom Aussehen her vorstellen. Das auf dem Bild ist Dakota Johnson und sagt was ihr wollt, meiner Meinung nach ist sie wunderschön. :)

Demonic || j.b ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt