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Eine Weile sah er mich an, dann sah er sich in dem Laden ein wenig um und seufzte schließlich ergeben.

»Nein...hab ich nicht«, sagte er und nahm mir das Kuscheltier aus der Hand. Dann liefen wir gemeinsam zur Kasse und er bezahlte es. Als wir die Mall verließen liefen wir an einen Ort, den ich nicht kannte. In dem Teil der Stadt war ich noch nie. Wir liefen in eine Gasse.

»Was machen wir hier?«, fragte ich ihn verwirrt, da ich nicht wusste, wesshalb wir hier sind. Er selber schien, als würde er aus Gedanken schrecken und, dass er scheinbar selbst nicht wahrgenommen hat, dass wir hier her gelaufen sind.

»Ich gehe zu meiner Schwester«, sagte er und das verwirrte mich nur nochmehr.

»Du gehst...zu deiner...wie denn bitte?«, fragte ich total verwirrt was ihn jedoch grinsen lies.

»Auch wenn du es nicht siehst, aber da ist ein Portal in der Mauer und das führt zur Unterwelt«, sagte er, doch ich sah ihn immernoch verwirrt an. Dann packte er mich vorsichtig am Arm und auf einmal sah ich es auch. Wow wie hat er das gemacht?

»Das ist...merkwürdig, angsteinflößend aber dennoch interessant«, sagte ich nach einer Weile und er musste kurz leise auflachen. 

Justin

Sie schien nicht nur geschockt und verwirrt, sondern auch neugierig zu sein. Neugierig darauf, was sie wohl sehen würde, wenn sie durch das Portal treten würde. Was ich jetzt machen werde würde ich früher oder später bereuen und falls mich jemand fragen sollte, wesshalb ich das mache, dann wüsste ich es selber nicht, aber dennoch fragte ich sie etwas.

»Willst du mit kommen?«, fragte ich höflich. Dennoch hoffte ich innerlich, dass sie nein sagen würde, doch es geschah nicht. Im Gegenteil, sie nickte. Ich atmete tief durch und zog sie mit durch das Portal, wohl bedacht darauf, sie nicht zu verletzten. Wesshalb, das weiß ich selber nicht. Dann kamen wir in der Unterwelt an.

»Ganz schön warm hier«, sagte sie nach einiger Zeit und sah sich um. »Und ganz schön felsig.« Natürlich. Sie hatte es sich anders vorgestellt. Es sieht hier fast aus wie in der Menschenwelt, nur ohne Bäume und Pflanzen und Häuser. Achja und der Himmel ist dunkelrot. Statt Häuser gibt es hier großen, dunkle Felsen in denen man wohnt. Außer der Teufel und meine Familie. Der Teufel wohnt in einem Schloss und ich in einer Höhle. Die zu beschreiben würde aber zu lange dauern.

Gemeinsam gingen wir zu dem Ort an dem meine Familie und ich wohnten. Von innen sah es eigentlich recht menschlich aus. Finde ich jedenfalls. Wir gingen zusamm in die Höle, Wohnung, was auch immer und vor uns tauchte Jaxon auf. Na super. Mein sehr dämonenhafter Bruder. Er sah uns an und blieb mit dem Blick an Melody hängen. Er konnte ihre Seele spüren, das sah ich, da sich seine Augen komplett schwarz färben. Ich spürte die Seele zwar auch, aber im Gegensatz zu Jaxon habe ich mich unter Kontrolle. Desshalb dürfen Dämonenkinder nicht in die Menschenwelt. Gerade als er Melody anspringen wollte, hielt Nathalie ihn fest und sah mich sauer an.

»Spinnst du einen Menschen mit hier her zu bringen? Auch wenn es Melody ist, du weißt, dass sich Jaxon und Jazzy nicht kontrollieren können!«, zischte sie und ich verdrehte die Augen. Dieser Gefahr war ich mir durchaus bewusst und sie sollte wissen, dass ich, wenn ich sie schon mit hier runter nehme, sie beschützen würde. Woher kam dieser Beschützerinstinkt eigentlich? Naja egal. Ich führte die etwas geschockte Melody ins Wohnzimmer, um kurz mit meiner Mutter sprechen zu können. Sie würde verständnisvoll sein. 

Melody

Ein kleiner Junge wollte mich gerade angreifen. Das würde ich erstmal verdauen müssen. Scheinbar hieß er Jaxon und ich glaube es ist sein Bruder. Jazzy ist dann wohl seine kleine Schwester und - oh Gott! Aufeinmal stand ein kleines blondhaariges Mädchen vor mir und sah mich an.

»Wer bist du?«, fragte sie.

»Melody...eine Freundin von Justin«, sagte ich nach einigem Überlegen. Ein wenig Angst hatte ich schon, schließlich hat sie sich ja angeblich nicht unter Kontrolle, doch so sah es für mich gerade nicht aus. Dann begann sie aufeinmal zu lächeln.

»Ich bin Justin's Schwester«, sagte sie ein wenig stolz. Das lies auch mich lächeln, dann fiel mir ein, dass sie ja Geburtstag hat.

»Alles Gute zum Geburtstag übrigens«, sagte ich und sie begann zu strahlen und umarmte mich oder eher meine Hüfte, denn sie war ja noch klein. Ich hockte mich hin, damit sie mich richtig umarmen konnte. Sie war niedlich. Dann löste sie sich und zog mich mit.

»Ich will dir was zeigen«, sagte sie. Wir liefen durch das Haus, oder wie auch immer, und kamen an einer Tür an durch die wir schließlich gingen und standen in einem typischen Mädchenzimmer.

»Mein Zimmer«, sagte sie wieder stolz und ich lächelte.

»Schönes Zimmer hast du. Sieht fast so aus wie das, das ich früher hatte«, antwortete ich und lächelte. Dann wurde ich quasi dazu verdonnert mit ihr Barbie zu spielen. Das Dämonen Barbies haben ist mir auch neu, aber egal.

Nach nur wenige Minuten wurden wir aber durch ein Klopfen an der Tür unterbrochen.

»Jazzy, bitte tu dem Mädchen nicht weh!«, sagte eine weibliche Stimme und Jazzy sah verwirrt zu mir hoch. Ich sah sie an und zuckte mit den Schultern.

»Warum sollte ich Melly wehtun?«, fragte sie. Sie legte ihre Barbie hin und ging zur Tür. Dann öffnete sie die Tür.

»Wir spielen nur«, fügte Jazzy hinzu und lächelte süß, was auch mich zum lächeln brachte. Justin sah mich an und begann dann auch leicht zu lächeln und deutete mir, dass ich mitkommen soll. Also lief ich ihm hinterher und wir landeten wieder im Wohnzimmer. Wir setzten uns auf die Couch und eine Frau, vielleicht Mitte 30, setzte sich neben Justin und nahm Jazzy auf den Schoß.

»Du bist also Melody?«, fragte sie. Ich nickte. Gerade als ich etwas erwiedern wollte, redete sie weiter.

»Ich bin Justin's Mutter und er hat seine Standpauke schon bekommen. Weißt du wie gefährlich es für dich werden kann, hier her zu kommen?« Darauf konnte ich nichts erwiedern. Natürlich musste sowas kommen. Was hatte ich erwartet? Das ich mit offenen Armen in der Unterwelt willkommen geheißen werde? 

»Ich möchte, dass du dich von meinem Sohn vernhältst. Du hälst ihn von seinen Pflichten als Dämon ab. Er wird dich jetzt wieder hier raus führen. Wenn du dich ihm dann auch nur einmal näherst, werde ich persönlich hochkommen und dich töten, verstanden?«

Demonic || j.b ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt