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Geschockt sah ich sie an. Das kann nicht ihr ernst sein, oder doch? Ich sah zu Justin und er sah ebenfalls nicht gerade...wie soll ich sagen..glücklich darüber aus. Wieso? Doch widersprechen konnte ich ihr jetzt schlecht, also nickte ich widerwillig.

Ohne Verabschiedung verließen wir das Haus und gingen in irgendeine Richtung. Ich verstehe nicht wie er sich hier auskennen kann. Für mich sieht das hier alles gleich aus. Aber gerade quälte mich etwas anderes: Ich musste, sollte mich von ihm fern halten, aber aus irgendeinem Grund habe ich das Gefühl, dass sich das sehr schwer gestalten wird. 

»Ich will es nicht«, platzte es aus mir herraus und dafür würde ich jetzt am liebsten im Erdboden versinken. Was um alles in der Welt hat mich dazu geritten soetwas zu sagen? Er ging einfach weiter, würdigte mich keines Blickes und antwortete auch nicht. Stattdessen liefen wir einfach zu einem Ort, dann packte er mich sanft am Arm und ich sah das Portal durch welches wir gingen und wieder in der Gasse landeten.

»Sie hat Recht«, sagte Justin dann und sah mich an. Ich wollte fragen womit, doch diese Frage beantwortete er selber. »Du hälst mich von meinen Pflichten als Dämon ab.« Ich sah auf den Boden, damit er nicht sehen konnte, dass mich das ein wenig verletzte.

Justin

Sie sah auf den Boden und somit konnte ich an ihrem Gesichtsausdruck nicht mehr ablesen, was sie gerade vielleicht fühlt. Ja, meine Mutter hat Recht und ich weiß, dass es für mich und für sie, besonders für sie, sicherer wäre, wenn ich mich von ihr fernhalten würde, doch ich kann es nicht, das weiß ich. 

»Das bedeutet aber nicht, dass ich mich von dir fernhalten werden, Melody Bennett«, ergänzte ich das, was ich eben gesagt hatte, noch. Sie sah überrascht nach oben und ich musste unwillkürlich lächeln.

»Aber sie hat doch gesagt, dass wenn ich es nicht mache sie mich...naja...du weißt schon«, sagte sie betrübt und auch ein wenig ängstlich. Das sie Angst hatte konnte ich ihr nicht verübeln. 

»Ich werde auf dich aufpassen und Mary auch«, antwortete ich. Das würde zwar bedeuten, dass ich wenigstens versuchen müsste mich mit Mary anzufreunden, aber da ich eh schon eine Regel breche ist der Rest ja auch egal.


»Denkst du sie wird es machen?«, fragte sie. Ich nickte. Dabei war ich mir sogar mehr als sicher. Mary mochte sie und es kam selten vor, dass sie jemanden mochte, jedenfalls sah es immer so aus, also wird sie Melody beschützen. Genauso wie meine Schwester Nathalie. Sie bricht gerne Regeln, jedenfalls einige. Außerdem mochte sie Melody ebenso. Wie konnte man sie auch nicht mögen? Sie ist hilfsbereit, meistens gut drauf, lustig und wunderschön. So dürfte ich eigentlich nicht denken, aber es würde keinen Sinn machen mir nicht einzugestehen, dass ich sie mochte und sie mir was bedeutete, denn es war so. 

»Du bist schon jetzt eine gute Freundin von ihr, also ja, sie wird es machen«, antwortete ich noch auf ihre Frage. Dann begannen wir zu ihr zu gehen.

Melody

Auf dem ganzen nach Hause Weg sprachen wir keinen Ton mehr miteinander. Ich wette morgen in der Schule bin ich Luft für ihn. Als wir an meiner Haustür ankamen öffnete ich diese.

»Kommst du noch mit rein, oder wollen wir morgen das Projekt beenden?«, fragte ich ihn. Er sah aus als würde er nachdenken.

»Morgen. Wir beenden es morgen«, antwortete er und ich nickte. Ich hoffte sehr, dass der morgige Tag sich in die Länge zieht. 

»Na dann bis Morgen«, sagte er und wollte gehen, doch bevor er dies machen konnte umarmte ich ihn.

»Bis morgen, Justin«, murmelte ich und löste mich lächelnd aus der Umarmung. Auch seine Lippen wurden von einem kleinen Lächeln umspielt. Dann ging er und ich betrat das Haus. Meine Mom saß mit Dad und Jaden im Wohnzimmer. Ich glaube sie spielten Wii oder so. Es gab immer soetwas wie ein Familientag in der Woche. Meistens legen wir ihn auf Donnerstag, also heute. Ich ging ins Wohnzimmer und schmunzelte als ich sah, dass Jaden sich im Tennis gegen meinen Dad versuchte. Er wird verlieren, das steht fest.

»Hey Mom«, sagte ich und sie sah zu mir und lächelte ebenso. "Hey Liebling. Machst du mit?", fragte sie und ich nickte.

»Aber erst gehe ich duschen.« Mit diesen Worten ging ich schnell in mein Zimmer und mit gemütlichen Sachen ins Bad, um zu duschen. Dannach zog ich mir meine graue Jogginghose und ein weißes T-Shirt an. Meine Haare ließ ich ungeföhnt über meine Schultern fallen und ging dann runter. 

»Wir bowlen jetzt«, sagte Jaden und man hörte, dass er Spaß hatte. Ich nahm meiner Mom den Kontroler ab und begann zu bowlen. HA ein Strike und das beim ersten Mal, dachte ich und grinste.

»So macht man das«, sagte ich neckend zu meinem Dad, der gerade nicht getroffen hatte.

»Das war nur Pech«, versuchte er sich rauszureden. Jaden und ich sagten zur gleichen Zeit 'Jaja' und begannen zu lachen.

»Ich gehe mal die Pizza machen«, sagte meine Mom nun und wir alle nickten nur, da wir zu konzentriert waren. Das würde noch ein lustiger Abend werden.
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Durch das Klingeln meines Weckers wurde ich wach und blinzelte. Dann schaltete ich ihn aus und begann mich zu strecken. Es war erst um sechs, also stand ich langsam auf und ging nach unten, um zu Frühstücken. Auf dem Weg nach unten band ich meine Haare zu einem Dutt zusammen. Unten angekommen ging ich in die Küche und nahm mir ein Brett, ein Messer, ein Brötchen und Nutella raus. Nein, ich esse keine Butter. Nachdem das Brötchen fertig geschmiert war begann ich es zu essen, oder jedenfalls wollte ich das, doch es klingelte. Wer kommt denn um halb sieben früh hier her? Da niemand zur Tür zu gehen schien, man bemerke, dass meine komplette Familie im Wohnzimmer irgendwelche Nachrichten guckt, auch Jaden, ging ich zur Tür und öffnete sie. Justin stand vor mir und sah einfach perfekt aus und ich? Ich hatte nichtmal Zähne geputzt!

»Hallo Mel«, sagte er und lächelte. Er hat mich Mel genannt, was mich lächeln lies. »Hey Jus«, begrüßte ich ihn ebenso und umarmte ihn kurz. 

»Ehm..möchtest du reinkommen?«, fragte ich und eigentlich war es eine dumme Frage, aber ich bin immernoch überrumpelt, dass er hier ist. Man kann sagen, dass ich auf eine positive Weise geschockt bin. Er nickte und für uns beide reichte das als Antwort, denn er kam rein und hinter ihm schloss ich die Tür. 

»Möchtest du auch etwas essen oder was trinken?«, fragte ich ihn, als er mir in die Küche folgte. Er schüttelte den Kopf. »Ich hab schon gegessen, aber danke.« Ich nickte und setzte mich. Er setzte sich auf den Platz rechts neben mir und gerade als ich wieder in mein Brötchen beißen wollte kam Jaden.

»Melly, kannst du mir noch etwas zu trinken eingießen?«, fragte er und sah mich mit einem zuckersüßen lächeln an. Ist heute wirklich jeder dagegen, dass ich dieses Brötchen hier esse? Ich nickte und wollte aufstehen, doch da stand Justin schon auf.

»Ich mach das schon, Mel«, sagte er lächelnd, nahm das Trinken auf das Jaden gezeigt hatte und goss es in seinen Becher. Jaden ging wieder ins Wohnzimmer und rief ihm noch ein 'Danke' zu, während Justin das Trinken hinstellte und sich wieder setzte. Endlich begann ich zu essen und das Brötchen schmeckte so verdammt lecker.

Nachdem ich damit fertig war gingen wir in mein Zimmer, oder eher ich, denn Justin wartete draußen während ich mich umzog. Heute entshied ich mich für ein weißes Sommekleid. Dann trug ich meinen Maskara auf und kämmte meine Haare und trug ein wenig Perfum auf. Danach öffnete ich meine Tür . Justin stand gegenüber von meiner Tür an der Wand gelehnt und tippte auf seinem Handy, bevor er aufsah. Ich biss mir auf die Unterlippe. Wieso muss er nur so verdammt heiß sein? 

Er lächelte und stieß sich von der Wand ab. »Können wir?«, fragte er. Ich nahm schnell meine Tasche.

»Klar«, antwortete ich und schon gingen wir runter. Bevor wir die Tür verließen, rief ich noch 'Bye Mom, Dad und Jaden'. Wir gingen in die Garage, da wir mit dem Auto fahren wollten. Bevor ich mich versah stieg Justin auf schon auf der Fahrrerseite ein. Seufzend lies ich mich auf dem Beifahrersitz nieder.

»Und du kannst wirklich Autofahren?«, hackte ich sicherheitshalber noch einmal nach. Er sah mich ernst an.

»Ich bin zwar ein Dämon aber Autofahren kann ich, Mel«, sagte er. Ich hatte keine andere Wahl als ihm zu glauben und ich musste zugeben, es stellte sich herraus, dass er ein echt guter Fahrer war. Im Auto machte ich das Radio an und begann zu einigen Songs mitzusingen, was Justin leicht amüsierte.

»Was?«, fragte ich lachend. Er schüttelte den Kopf.

»Nichts, nichts«, antwortete er grinsend. Da er weder sagte, dass ich scheiße singe noch, dass ich aufhören soll, sang ich weiter. Als wir am Hof ankamen stiegen wir aus und sahen uns kurz um. Ein paar waren draußen, ein paar wahrscheinlich drinnen, aber da es erst kurz vor halb acht war entschieden wir uns draußen zu bleiben. Sofort lief ich zur, noch leeren, Tischtennisplatte. Justin folgte mir ohne einen Ton zu sagen. Allerdings spürte ich auch die Blicke der anderen auf mir, was ziemlich unangenehm war. Jedenfalls für mich. An der Tischtennisplatte angekommen setzte ich mich drauf und Justin tat es mir gleich.

»Alle beobachten uns«, murmelte ich, da ich nicht zu laut sprechen wollte. Er grinste.

»Ist doch logisch. Ich sitze nicht alle Tage mit einem Menschen auf der Tischtennisplatte hier«, sagte er und das brachte mich leicht zum kichern, dann wurde ich wieder ernst.

»Wieso machst du das überhaupt?«, fragte ich nach einiger Zeit. Er zuckte die Schultern. 

»Weil ich es will«, war seine Antwort. Damit beschloss ich auch das Thema zu wechseln, denn ich sah eine verwirrte Mary und eine ebenso verwirrte Meck auf uns zulaufen. Als sie ankamen lächelte ich, sprang von der Platte und umarmte sie kurz.

»Hey«, sagte ich als ich mich wieder gelöst hatte und schenkte auch Meck ein Lächeln.

»Hi«, sagte Mary und beäugte Justin misstrauisch.

»Hallo Mary«, sagte Justin höflich, obwohl er nicht lächelte konnte man es aus seiner Stimme hören. 

Demonic || j.b ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt