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AMALIA

„Oh mein Gott. Ich fasse es nicht. ALLAH sei Dank, dass du endlich da bist.", meine beste Freundin drückte mich an sich und wollte mich gar nicht erst loslassen. „Ich bin auch froh endlich hier zu sein. Ich habe dich sehr vermisst.", ich gab ihr einen Kuss auf die Wange und löste mich dann aus der Umarmung. „Dobro nam dosla (Herzlich willkommen)", kam es nun von Samedin. „Bolje vas nasla. (Antwort auf willkommen)", antwortete ich und auch er umarmte mich zur Begrüßung. „Komm zum Auto. Samedin nehme bitte ihre Koffer.", ich schüttelte meinen Kopf. „Ich kann die auch alleine nehmen. Geht ihr beiden ruhig vor, ich komme nach.", ich schob die Koffer auf dem Wagen, doch Samedin nahm ihm mir ab. „Ihr habt euch lange nicht gesehen. Ich schaffe das schon.", ich bedankte mich bei ihm und lief mit Nejla zum Wagen. „Wir haben noch einige Arbeit vor uns. Da du früher hier bist als geplant, ist es noch besser. Du dachtest wohl du kannst dein Kommen verheimlichen, aber du hast es der falschen erzählt.", wir lachten und setzten uns zusammen in den Wagen. „Wir fahren als erstes zum Saal ich habe da eine Überraschung für dich.", entgeistert blickte ich zu ihr. „Du weiß, dass ich Überraschungen nicht mag.", sie nickte. „Ja, das weiß ich. Aber diese wirst du lieben.", ich verdrehte meine Augen und schnallte mich an. Kurz darauf setzte sich auch Samedin in den Wagen und schon fuhren wir los. Ich erzählte ihnen von meinen Eindrücken, wie ich die Reise so fand und alles drum herum. „Und das schönste an der ganzen Reise, sind die Kleider, die in meinem Koffer sind.", schwärmte ich von unseren Kleidern und konnte es kaum abwarten meine beste Freundin in einem von den Kleidern zu sehen. Nach einer halben Stunde Fahrt waren wir am Saal angekommen. Während Samedin Parkte, liefen Nejla und ich schon mal rein. „Du, die komplette Dekoration machen du und ich nahezu alleine. Das heißt, dass du dich die nächsten Tage voll und ganz mir und der Verlobung widmen musst.", ich lachte über sie. „Natürlich mache ich das. Die Verlobung soll doch ein voller Erfolg werden.", sie öffnete die Tür und mir stockte der Atem. Ich blickte von Nejla nach vorne und wieder zurück. Meine Augen füllten sich einfach so mit Tränen und mein Herz fing an zu rasen. Ohne groß weiter über das Geschehen nachzudenken, rannte ich einfach los und landete direkt in den Armen meines Bruders. „Ich habe dich so sehr vermisst.", sagte ich und fing an wie ein kleines Baby zu weinen. „Hey Prinzessin ist doch alles gut. Ich bin doch hier.", er wischte mir meine Tränen weg und gab mir dann einen Kuss auf die Stirn. Als ich mich von ihm löste begrüßte ich meine Schwägerin, welche das Baby in der Hand hielt. „Oh mein Gott. Srce tetkino.", ich nahm ihn aus ihrer Hand und drückte das Baby an mich. Ich roch an ihm und wollte ihn nie mehr wieder hergeben. Diese Liebe, die in mir entstand war einfach so groß und mächtig, dass ich dagegen nichts machen kann. „Ich liebe ihn so sehr.", sagte ich und gab dem kleinen ganz viele kleine Küsschen. „Wie geht es euch? Wie geht es Mama und Papa? Was machen sie? Erzählt mir bitte alles.", überlud ich meinen Bruder und seine Frau mit Fragen. „Uns geht es allen sehr gut. Mama hat sehr viel abgenommen, sie vermisst dich sehr und Papa, ihm geht es nicht besonders gut, aber...", mein Bruder unterbrach. „Aber trotzdem will er mich nicht sehen.", beendete ich seinen Satz. „Leider. Ich habe sehr oft mit ihm gesprochen. Den Kleinen als Vorwand genommen. Andere Argumente gebracht, doch nichts wollte er aufnehmen und umsetzen. Ich habe es wirklich versucht, doch er lässt sich nicht erweichen.", ich seufzte und äußerte mich dazu nicht. Was hätte ich denn auch großartiges sagen können. Nichts hätte die Situation ändern können. Wenn es meine Mutter und mein Bruder schon nicht geschafft haben, dann ich erstrecht nicht. „Wenigstens seid ihr hier und ich konnte euch, wenn auch nur kurz, wiedersehen und meinen Neffen in den Arm nehmen. Irgendwann wird Babo schon nachgeben. Das glaube ich tief in mir drinnen. Ich werde nicht aufgeben, vielleicht merkt er eines Tages, dass er nicht richtigliegt. Bis dahin werde ich die Hoffnung auf eine Versöhnung nicht aufgeben.", ich unterhielt mir eine Weile lang mit meinem Bruder und meiner Schwägerin und dann mussten sie sich auch schon verabschieden. „Dankeschön.", sagte ich zu Nejla als sie weg waren und umarmte sie. „Nichts zu danken.", erwiderte sie und strich mir über den Rücken.

Das Band der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt