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AMALIA

„Wie macht ihr das jetzt mit dem Abholen morgen?", fragte mich Nejla. „Wir gehen zum Frisör, nehmen unsere Kleider mit und machen uns dann fertig. Da mich kein Hochzeitszug abholen wird, kommen Samedin und Domi uns abholen und wir fahren gemeinsam zum Standesamt und anschließend in den Hochzeitssaal.", erklärte ich meiner besten Freundin. „Ich bin so glücklich, dass ihr endlich zueinander gefunden habt. Ich weiß, dass du noch immer in deinen Hintergedanken an allem zweifelst, aber ihr macht das richtige ihr liebt euch.", ich schwieg und sah auf meine Hände. Ehe ich etwas sagen konnte, klingelte es an meiner Tür. „Wer ist das? Erwartest du jemanden?", wollte Nejla wissen. „Nein eigentlich nicht.", ich stand auf und öffnete die Tür. Ich riss meine Augen auf und konnte es einfach nicht glauben. „Elif.", sagte ich geschockt, doch von ihr kam nichts, sie trat nur zur Seite und hinter ihr kam meine Mutter hervor. Meine Augen füllten sich mit Tränen. Wut und Sehnsucht machten sich in mir breit. „Können wir reinkommen?", kam es nun von Elif und ich nickte. Sie betraten meine Wohnung und schauten sich etwas um. „Sehr leer hier.", bemerkte Elif. „Dominik und ich ziehen morgen in unsere gemeinsame Wohnung, daher habe ich diese leerräumen müssen.", sie nickte. Ohne viele Worte führte ich die beiden ins Wohnzimmer, wo sie Nejla begrüßten. Wir setzten uns hin und schwiegen. „Elif wieso seid ihr hier?", wollte ich wissen. „Mein Kind, du bist so ein Sturkopf. Kommst immer und immer wieder zurück und lässt dich von deinem Vater verletzen. Ich dachte du verstehst, dass du nicht mehr kommen sollst, wenn ich es meide mit dir in Kontakt zu treten, doch du bist sehr hartnäckig. Ich liebe dich noch immer, du bist meine Tochter. Nicht ein Tag vergeht, an dem ich nicht an dich denken muss. Es tut mir in der Seele weh, dass du dich immer aufs Neue hast demütigen lassen. Ich bin heute hier, um dir zu sagen, dass du meinen Segen hast, wenn es noch wichtig für dich ist. Du bist meine Tochter und ich möchte, dass du weiß, dass ich in Gedanken immer bei dir bin.", Elif stand auf und ging kurz raus, dann kam sie mit einigen sehr großen Tüten wieder. „Hier das ist das, was wir dir mitgeben können. Ich habe einige Sachen gesammelt und für dich zur Seite gelegt, ich hoffe du nimmst sie an.", sie stand auf und wollte gehen. „Mama.", rief ich sie und fiel ihr dann in die Arme. Ich weinte wie ein kleines Kind und wollte sie gar nicht mehr loslassen. „Ich muss gehen mein Kind. Wir haben uns gesehen und das war gut so, aber jetzt muss ich gehen ehe dein Vater Verdacht schöpft.", ich löste mich langsam von ihr. „Mama bitte kommt morgen wenigstens zum Standesamt und lerne seine Mutter und ihn kennen, du wirst ihn mögen. Bitte Mama. Elif bitte kümmere dich drum.", Elif nickte und schon gingen sie auch nach Hause. Als Nejla die Tür schloss, sackte ich zu Boden und weinte erneut. „Beruhige dich Amalia. Bitte. Das tut dir nicht gut, vor allem nicht einen Tag vor deiner Hochzeit.", sie half mir auf die Beine und brachte mich ins Wohnzimmer, dort legte ich mich auf die Couch, schloss meine Augen und versuchte mich zu beruhigen.

Mitten in der Nacht wurde ich durch das Vibrieren meines Handys wach. Völlig orientierungslos stand ich von der Couch auf und ging ran.

„Endlich."

„Domi was ist denn?"

„Schatz ich versuche schon seit stunden dich zu erreichen, aber du gehst einfach nicht ran, Nejla ist auch nicht erreichbar, ich habe mir Sorgen gemacht."

„Schatz mir geht es gut, ich habe geschlafen."

„Wieso? Was ist passiert?"

„Meine Mutter war bei mir. Ich bin bisschen erschöpft und habe mich deswegen schlafen gelegt."

„Deine Mutter war bei dir? Was wollte sie?"

„Sie hat mir Geschenke für die Hochzeit mitgebracht."

Das Band der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt