AMALIA
Wieder hatte ich all meinen Mut zusammengesammelt und stand vor der Haustür meiner Eltern. Tief atmete ich ein und dann aus und betätigte die Klingel. Meine Schwägerin öffnete mir die Tür und sofort füllten sich ihre Augen mit Tränen und meine ebenso. Sie setzte den Kleinen auf dem Boden ab und fiel mir dann um den Hals. „Ich habe dich so sehr vermisst. Komm rein, es ist niemand da.", ich atmete tief ein und aus und betrat nach langer Zeit wieder mein altes zu Hause. „Wie lange ich darauf gewartet habe. Dass du vor der Tür stehst, wenn niemand da ist und ich dich endlich reinlassen kann.", ich setzte mich ins Wohnzimmer und nahm meinen Neffen in die Arme. „Ich habe ihn so sehr vermisst. Euch alle besser gesagt. Aber ich darf mich gar nicht mehr wagen hierhin zu kommen.", meine Schwägerin sah mich traurig an. „Bist du mit dem Albaner zusammen?", fragte sie mich. „Ja, bin ich. Ich konnte es nicht mehr aushalten, ich liebe ihn wirklich sehr.", gestand ich ihr. „Du hast das richtige gemacht. Demir wäre nichts für dich gewesen. Ich freue mich für euch." „Du bist aus diesem Haus die einzige, die sich freut.", sie sah auf den Boden und das war Zeichen genug, dass ich recht hatte. „Weiß du was, sie vermissen dich alle, aber haben ein zu großes Ego, um das zuzugeben. Ich kenne meinen Mann und auch meine Schwiegereltern.", ich zuckte mit meinen Schultern. „Davon habe ich leider nicht viel. Jedes Mal, wenn ich vor der Tür stand, war niemand da, um mich zu empfangen. Ich habe von den Personen in diesem Haus nur Zurückweisung bekommen.", ich unterhielt mich eine Weile lang mit meiner Schwägerin, bis die Haustür aufging und auf einmal mein Bruder zusammen mit meinem Vater vor mir stand. Er kam auf mich zu, packte mich am Arm und zerrte mich hoch. „Lass sie.", hörte ich meine Schwägerin sagen, doch er regierte nicht. Er zog mich bis zur Haustür, öffnete diese und schmiss mich wie ein Haufen Dreck vor die Tür. Ich fiel zu Boden und stieß mir dabei den Kopf an. Das einzige, was ich noch mitgegeben bekam, waren meine Schuhe, die mir vor die Füße geschmissen wurden und schon hörte ich unsere Tür wieder zuknallen. Ich fing an zu weinen und fühlte mich sehr elendig. „Wenn ich irgendwann tot bin, wird es euch leidtun, dass ihr mich so behandelt habt.", schrie ich ihnen schluchzend zu und lief weinend zu meinem Wagen. Ich griff schnell nach meinem Handy und rief Dominik an.
„Schatz?"
„Dominik."
„Was hast du?"
„Ist dein Vater schon da?"
„Nein, er kommt erst morgen."
„Kann ich zu dir?"
„Natürlich."
Ich legte auf und fuhr zu ihm. Ich begrüßte seine Mutter und ließ mich von ihm dann umarmen. „Amalia, was hast du?", fragte er mich. „Ich war bei meinen Eltern.", er drückte mich an sich. „Mein Bruder hat mich wie ein Stück Dreck vor die Tür geworfen und mir meine Schuhe hinterhergeworfen.", er lehnte seinen Kopf gegen meinen und ich stöhnte auf, er sah mich genauer an und sah dann geschockt auf meine Schläf3e.
„Was ist das? Wer war das?", fragte er mich. Ich fasste mit meiner Hand an die Stelle und bemerkte, dass ich blutete. „Als Selim mich rausgeschubst hat, bin ich auf den Boden gefallen und habe mir den Kopf gestoßen.", erklärte ich ihm. Dominik wurde wütend. „Wie konnte er sowas machen, du bist seine Schwester.", er lief zur Tür und wollte rausgehen. „Bitte bleib hier, wo willst du hin.", sagte ich wie ein kleines Kind. „Zu deinem Bruder und mal mit ihm reden.", ich schüttelte meinen Kopf. „Nein, nein bitte bleib hier, sie werden dich umbringen, wenn du hingehst. Bitte bleib bei mir, ich brauche dich jetzt.", ich fing wieder an zu weinen und schon kam er auf mich zu und umarmte mich. „Komm mit.", er führte mich ins Wohnzimmer und wir setzten uns auf ein Sofa. Seine Mutter Brachte ihm etwas, womit er meine Wunde reinigen konnte und danach nahm er mich einfach so in den Arm und ich lehnte meinen Kopf an seine Brust. „Sie werden sich nie beruhigen und mich immer hassen.", gab ich schluchzend von mir. Dominik gab mir einen Kuss auf die Stirn und wir schwiegen. Noch nicht einmal meine Schwiegermutter sagte etwas.
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Das Band der Liebe
Romance"se̱e̱·len·ver·wandt", Adj. -so, dass zwei Menschen sehr ähnliche Gedanken und Gefühle haben und sich deshalb sehr gut verstehen. (Google-Definition) "Seelenverwandtschaft" -Als Seelenverwandtschaft bezeichnet man eine Verbindung zwischen zwei Per...