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Es ist einfach erstaunlich wie ein knapp zwei Meter großer, Muskelbepackter Mann sogar mit Einkaufswagen heiß aussehen kann. Alec schob den Wagen mit einer Eleganz, wo jede Hausfrau neidisch wird. 
>Ist was?< fragte er und zog eine Augenbraue nach oben.

>Nichts, dachte nur daran, das du öfters Einkaufen gehen solltest. Der Wagen steht dir< grinste ich.

>Danke, dieses Kompliment nehme ich mir sehr zu Herzen< sagte er übertrieben glücklich und fuhr mit hoch erhobenen Hauptes an mir vorbei zu den Nudeln.

>Welche Sorte wünscht die Dame heut Abend zu speisen?< fragte er.

>Die Schleifchen< sagte ich und nahm die Nudeln aus dem Regal. Gegenüber bei den Soßen nahmen wir nur etwas Tomatenmark und passierte Tomaten mit, den Rest würden wir selbst zusammen mixen.

>Haben wir Käse da?< fragte ich.

>Ja, müssen wir nur reiben.<

Unser Weg ging weiter zur Kasse wo Alec rasch mit einem Fünf Euro Gutschein bezahlte.
Am Auto angekommen stellten wir die Sachen in den Kofferraumm und ich fuhr fröhlich pfeifend den Wagen zurück an seinen Platz. Als ich mich umdrehte, fuhr Alec schon aus der Parklücke. Ich blieb stehen und wartete bis er bei mir war.
Anstatt bei mir an zu halten, damit ich einsteigen kann, fuhr er einfach an mir vorbei und hielt etwa fünf Meter vor mir an. Kaum war ich bei ihm angekommen und wollte die Tür öffnen, fuhr er wieder ein Stück. Genervt lief ich dem Auto hinterher. Die Leute, die mir vergnügte Blicke hinterher warfen, verfluchte ich innerlich. Endlich blieb Alec stehen und ich zog an dem Türgriff.

Zugeschlossen. Danke!

Ich hörte Alec herzlich lachen und das Auto entriegelte sich.

>Mein lieber Freund, ich würde an deiner Stelle aufpassen was du machst, das kann böse enden!< warte ich.

Er verließ den Parkplatz und schaute mich von der Seite zweifelnd an.
>Was soll mir denn passieren? Sorry, dass ich das so sage, aber du kannst Absolut nichts gegen mich tun<

>Ich Hau dich mit meiner Niedlichkeit um< sagte ich mit verstellter Stimme, die Augen extra groß.

>Ja. Eindeutig.< sagte er spöttisch. Beleidigt starrte ich nach vorn und beobachtete die Rote Ampel.

>Oder ich greife zu anderen Mitteln< raunte ich und ließ meine Hand über sein Bein wandern bis unter sein Tshirt.
Alec zog scharf die Luft ein und krallte sich an das Lenkrad.

>Glaub mir Anna, wenn du es mit diesem Mittel versuchst, liegst Du flach. Darauf kannst du Gift nehmen< presste er mit zusammengebissenen Zähnen verlor. Die Ampel schaltete auf grün und Alec trat ordentlich auf das Gas, sodass es mich in den Sitz drückte und meine Hand aus seinem Tshirt glitt.

>Manno< schmollte ich, enttäuscht darüber, dass ich tatsächlich keine Chance hatte. Jedoch freute es mich, dass ich so eine Wirkung auf ihn hatte.

Zuhause angekommen fuhr Alec sein Auto in die Garage und holte die Sachen aus dem Kofferraum. Alle wollten sofort das Kleid sehen, doch Alec verbot es. "Erst Morgen" sollten es alle zu sehen bekommen.

>Was müssen wir zuerst machen?< erfragte Alec und schaute auf die Zutaten.

>Noch nie Nudeln gekocht?< fragte ich ihn.

>Doch< bekam ich als Antwort. Er nahm sich einen Viel zu kleinen Topf und füllte da etwa zwei Zentimeter hoch das Wasser rein.

>Größerer Topf und mehr Wasser< kommentierte ich. Alec verbesserte alles und ich machte mich daran, etwas Salz in das Wasser zu geben.

>Du kannst schon mal die Zwiebel schneiden< sagte ich.
Er nahm sich Messer und Brett, und begann zu schneiden. Skeptisch betrachtete ich die zwei mal zwei Zentimeter großen Stücke.

>Bisschen kleiner?< fragte ich. Alecs Kiefermuskeln spannten sich an und er schnitt alles kleiner.
Ich holte in der Zwischenzeit eine Pfanne und tat einen Tropfen Öl hinein.

>Fleisch auch schneiden?< fragte er.

>Willst du es etwa so essen, wie es in der Verpackung ist?< lachte ich.

Alec schaute mich mit zusammengekniffenen Augen an und Schnitt die Wurst. Nun allerdings viel zu klein.

>Wenn du sie noch kleiner schneidest, verbrennt sie zu schnell und du hast am Ende nichts mehr von der Wurst über< gab ich ihm als Tipp.

>Nerv mich nicht!< rief Alec und rammte das Messer in das Brett. Ich kam langsam auf ihn zu und stellte mich vor ihn. Seine Brust hob und senkte sich etwas schneller als gewöhnlich und er ließ seine Fingerknöchel knacken.

>Verträgt da einer keine Kritik?< fragte ich mit Engelsgleicher Stimme.
Alec durchbohrte mich mit einem grimmigen Blick.

>Ne, ich kann es nicht leiden wenn ich Anweisungen bekomme< knurrte er.

>Oh Entschuldigung all mächtiger Alpha. Ich werde mich demnächst zurück halten< gab ich übertrieben von mir.

>Ha Ha Ha< sagte Alec monoton und entfernte das Messer wieder von dem Brett.

>Komm, das machen wir zusammen< sagte ich und stellte mich vor die Theke. Alec stand hinter mir und ich lehnte mich leicht nach hinten, sodass ich ihn spüren konnte.
Dann legte ich seine Hand auf meine und ich umgriff das Messer. Zusammen schnitten wir die Wurst in angenehme Stücke.

Alec hatte seine Freie Hand um meine Hüfte gelegt und seine Wange an mein Kopf gelehnt. Sein Atem strich die ganze Zeit wenn er ausatmete an mein Schlüsselbein und verursachte schon bald einen Schauer, welcher durch meinen ganzen Körper fuhr.

>Ist dir kalt?< fragte er, wohlwissend, dass er eher dafür sorgte, dass mir heiß wurde.

>Ja< log ich.

>Na dann< flüsterte er und drückte mich an sich.. Sein warmer Körper an meinem sorgte dafür, dass ich mich wohl und geborgen fühlte. Ich konnte förmlich spüren, wie sehr er mich liebte und wie die Luft zwischen uns knisterte.

>Wir müssen mal zuende kochen< störte ich den Moment.

Er ließ mich los und lehnte sich an die Arbeitsplatte. Sein Blick verfolgte mich auf Schritt und tritt, jede kleinste Bewegung wurde von ihm genauestens unter die Lupe genommen.

Als ich zu ihm rüber sah, verfingen sich unsere Blicke. In seinem Gesicht war keine Emotion aus zu machen, dafür sprächen seine Augen Bände.

>E-... Essen ist fertig< meine Stimme brach ab und ich wand mich peinlich berührt ab. Ein letztes Mal rührte ich die Soße um und groß die Nudeln ab.

Alec legte Geschirr auf den Tisch und schaffte den Schweren Nudeltopf und die Soße dazu.
Das Essen verlief schweigend. Keiner traute sich etwas zu sagen, oder war so in Gedanken versunken, dass ebenfalls kein Laut zu hören war. Ich hatte die Befürchtung, dass es daran lag, dass wir uns beide nicht im Klaren waren, was das zwischen uns war. Wir liebten uns..irgendwie, aber keiner hatte bis jetzt diese drei Worte gesagt. Wir hatten uns aus gemacht, dass wir es langsam angehen. Aber was waren wir jetzt?
Freunde? Freunde mit gewissen Vorzügen? Waren wir zusammen?  Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr würde mir klar, dass ich diese Frage klären musste.

Du hast dich verändertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt