26(Lesenacht*3/7)

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>Dich lässt das nicht in Ruhe oder?< grinste mich Alec dreckig an.

Wir hatten uns umgezogen und er stand mit Unterhose bekleidet im Bad und machte sich zurecht.

>nein, das überrascht mich. Was ist das für ein Motiv?< gab ich zu. Alec blieb kurz stumm und schaute mich über den Spiegel an.

>Das ist nur eine Strichliste, mit wievielten ein Frauen ich schon geschlafen hab< sagte er ohne eine einzige Mine zu verziehen. Mir wurde schlagartig schlecht.  Ich bemerkte selbst wie mir die Farbe aus dem Gesicht wich.

>Was?< hauchte ich und dachte an dieses lange schwarze Motiv zurück.

>Alles okay?< fragte Alec geschockt. Er hatte sich besorgt umgedreht und hielt mich nun fest.

>Lass mich< hauchte ich und versuchte mich zu befreien.

>Hast du das ernst genommen? Anna nein, das war ein Scherz! Komm, sieh es dir an< er zog seine Unterhose am Rand nur soweit runter, dass ich das Motiv voll und ganz sehen konnte.

Für immer Schokokrümel Freunde
~Anna

Mir stockte der Atem.
>D..du hast dir das stechen lassen?< fragte ich mit gebrochener Stimme.

>Ja. Mit 16. zwar Illegal aber naja.< sagte er und nahm mich in den Arm. Ich hatte Tränen in den Augen. Auf seiner Haut stand mein Name und ein Satz, der uns in unserer Kindheit oft begegnete. Kurz bevor Alec zur Schule musste, schrie ich ihm diesen Satz noch einmal hinterher. "Für immer Schokokrümel Freunde"
Wir liebten damals schon den Schokoladen Kuchen von Alecs Mutter, und eines Tages nannte Marie uns 'die Schokokrümel Freunde'. Daher der altbekannte, oft benutzt und Geschworene Satz.

>Ich hätte nie gedacht, dass dir das so nahe geht< sagte Alec verblüfft und küsste mein Haar. Ich krallte mich an ihn und ließ meinen Tränen freien Lauf. Er hat es nie vergessen!

>Tut mir leid, aber damals wusste ich nicht, dass ich dich eines Tages mal lieben werde< gestand er und wischte mir die Tränen aus dem Auge.

>Ich liebe dich Alec, so sehr< flüsterte ich und schaute in das tiefe blau in seinen Augen.

Nach einem innigen Kuss musste ich mich noch einmal frisch machen. Während ich meine Haare zurecht machte und mir mit Ihnen Lockenstab ein paar locken einarbeitete, nahm Alec seinen Rasierer aus dem Koffer.

>Wehe!< rief ich und schnappte mir das Ding. >Lass den drei  Tage Bart, sieht heiß aus< sagte ich und packte das Gerät zurück in den Koffer.

>Wenn du meinst< Alec zuckte mit den Schultern und schlüpfte in seinen Anzug. Amüsiert schaute er mir zu, wie ich vergeblich versuchte den Reißverschluss am Rücken allein zu zubekommen.

>Alec hilf mir< jammerte ich mitteilen panischen Blick auf die Uhr.

>Ganz ruhig, kein Stress. Es macht nichts wenn wir paar min später kommen< mein Reisverschluss wurde vorsichtig zu gemacht und ich zieh in meine Schuhe. Triumphierend stand ich auf, nur um verzweifelt feststellen zu müssen, dass Alec mich immer noch um einen halben Kopf überragte.

>Fertig?< fragte Alec mich und sah mir fest in die Augen. Ich nickte und nahm seine Hand. Zusammen verließen wir das Zimmer und betraten den Fahrstuhl. Allein.
Zeit für etwas Erotik,machte sich der Liebe Alec und drückte mich an die Wand. Ein heißer inniger Kuss folgte, doch sobald die Tür auf ging, verließen wir die Kabine, als wäre nie etwas gewesen.

Unten in der Lobby standen schon sehr viele Leute. Die meisten Alphas hatten ihre Luna dabei, manche jedoch ihren Beta. Alec war mit abstand einer der jüngsten. Ich ignorierte die Blicke und das Gemurmel und Getratschs gekonnt.
Alec zog mich langsam durch die Massen, sagte dem einen oder anderem Hallo, bis er von Ben abgefangen wurde.

>Sie haben Bilder ausgestellt. Unser kompletter Jahrgang aus der Schule wurde dokumentiert< raunte er Alec zu.
Dieser weitete geschockt die Augen.

>Das haben sie nicht gemacht!< zischte er.

>Doch. Bleib ruhig< erwiderte Ben und klopfte ihm brüderlich auf die Schulter. >Deine Familie sitzt ganz hinten in der VIP Ecke.<

Alec nickte und warf ihm einen dankenden Blick zu. Unser Weg führte an einem Raum vorbei, wo mehrere Listen, Bilder, Dokumente und Fotoalben zu sehen waren. Das muss es sein, was Ben gemeint hat. Ob Alec auch zu sehen ist?

>Alec?< eine Frau kam auf uns zu und lächelte mich liebevoll an.

>Tanja, schön dich wieder zu sehen. Alles klar bei dir und dem Rudel?< fragte Alec höflich.

>Aber natürlich. Bei dir sicher auch, oder?< antwortete sie.

>Natürlich, alles bestens. Ben hat mich schon vorgewarnt, dass unser Jahrgang ausgestellt wurde.<

Tanja verdrehte die Augen und nickte. >ich weiß, aber mach dir nichts draus. Und du bist sicher Anna oder? Alec hat in unserer Schulzeit viel von dir geredet<

Ich lächelte sie freundlich an und nicke.
>Ja die bin ich. Ich hoffe, er hat nichts schlechtes gesagt<

>Niemals< sagte sie.

>Na gut, Tanja, man sieht sich. Wir suchen uns unseren Platz und gehen erstmal etwas Essen< Alec verabschiedete sich von Tanja und führte mich in den nächsten Raum, wo ein riesiges Büfett aufgebaut wurde.

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