Alec P.O.V
Ich schaute Anna hinterher, wie sie quer über die Lichtung zu ihrer Hütte sprintete. Ihre lila Haare wehten dabei im Wind und ließen sie wie eine Elfe aussehen. Früher hatte sie hellbraune Haare aber ich sollte mich was das Haare färben angeht lieber mal zurück halten, schließlich hab ich sie mir auch gefärbt.
Sie hatte sich verändert. Ihr Körper glich nun der einer wunderschönen Frau, mit wunderschönen Kurven und einem wunderschönen Gesicht. Sie war kein Kind mehr. Trotzdem merkte ich das mit ihr etwas nicht stimmte. Sie war auf die Position eines Omegas gerutscht. Aber wieso? Wieso war sie so schwach und gebrochen? Als sie hinter den Bäumen verschwand wendete ich mich ab und ging ins Haus. Auf der Couch saß Selina und feilte sich die Nägel.
>Du wolltest was von mir?< fragte ich höflich. Was ich von ihr halten sollte, wusste ich noch nicht so ganz. Hässlich war sie keinesfalls aber meinen Geschmack traf sie auch nicht richtig.
>Ach nichts< grinste sie scheinheilig und lächelte mich verträumt an. Ich nickte zögerlich mit dem Kopf und ging hoch in die Zweite Etage, wo sich mein Zimmer befand. Auf der Treppe kam mir meine Schwester Alexa entgegen.
>Na wie ist es alle nach so langer Zeit mal wieder zu sehen?< fragte sie mich.
>Hat sich ziemlich viel getan< antwortete ich kurz und wollte an ihr vorbei gehen doch sie hielt mich fest.
>Anna ist nicht mehr die selbe< sagte sie traurig während sie betreten nach unten schaute. Sie wusste, wie unzertrennlich wir damals waren.
>Wir haben uns alle verändert< wimmelte ich sie ab und ging zu mein Zimmer ohne ihr noch einen weiteren Blick zu schenken. Ich wusste was sie mir damit sagen wollte. Irgendetwas hat sie innerlich zerbrochen.
Aber da ist sie nicht die einzige.
Mein Zimmer wurde umgeräumt. Ich hatte nun ein großes Doppelbett und einen großen Kleiderschrank. An der Wand gegenüber von meinem Bett hing ein Fernsehr und auf dem Schreibtisch stand ein Laptop. Von den ganzen Postern und Sammelfiguren aus meiner Kindheit war nichts mehr zu sehen.
Ab 20 Uhr würden wir in mein Geburtstag rein feiern, das hieß, dass ich noch gute 1,5 Stunden hatte zum auspacken und etwas chillen.
Anna P.O.V
Ich knallte hinter mir die Tür zu und ließ mich mit dem Rücken daran hinunter rutschen. Meine Nerven lagen blank. Er erwartete mich zu seinem Geburtstag. Eigentlich müsste ich mich, als seine beste Freundin, riesig über diesen Anlass freuen. Stattdessen war mir eher zum heulen zumute.
Ich vergrub verzweifelt mein Gesicht in den Handflächen.
Was sollte ich anziehen? Wie sollte ich mich verhalten? Was sagen die anderen zu meiner Anwesenheit?
Meine Gedanken rasten und nach kurzer Zeit hatte ich Kopfschmerzen des totes. Stöhnend stand ich auf und warf mir eine Aspirin mit einem Schluck Wasser ein. Ich lehnte mich mit dem Rücken an die Küchenzeile und schwenkte mein Glas Wasser leicht hin und her, sodass kleine Wellen an die Wände schwappten.
Ich würde einfach kurz gratulieren kommen und dann sofort wieder gehen. Wie lange ich bleiben soll, hat er mir ja nicht vorgeschrieben. Es klopfte an der Tür und ich beeilte mich sie zu öffnen. Alexa schaute mich leicht mitleidig an.
>Alles okay Anna?< fragte sie und schloss die Tür hinter sich.
Ich zuckte einfach wortlos mit den Schultern und lief in die Küche um mein Glas weg zu stellen. Als ich mich wieder rum drehte hatte sie es sich bereits auf der Couch bequem gemacht.
>Ist das nicht die perfekte Chance für dich Anna Maus? < fragte sie.
>Hab ich nicht schon genug gelitten?< entgegnete ich emotionslos und setzte mich neben sie. Mein Kopf viel auf ihre Schulter und ihre Hand strich beruhigend über meinen Rücken.
>Sieh es doch einfach als große Chance mal aus dir heraus zu kommen! Schnapp dir ein Bier, tanz etwas und blende einfach alles um dich herum aus. Sei wieder die Anna von früher. Wenigstens für den Moment< sagte sie.
>Ich werde doch eh wieder nur dumm von der Seite angemacht< sagte ich leise.
>Nein! Das würde ich nicht zulassen! Komm, wir ziehen dich jetzt um, und dann machen wir bei mir noch die Frisuren, okay? < sagte sie energisch und ich ließ mich einfach mal mitziehen.
Alexa suchte mir ein kurzes, Figurbetontes, dunkles Kleid aus. Dazu kramte sie noch hohe Schuhe heraus und hielt mir alles begeistert entgegen.
>DAS IST DER HAMMER!< schrie sie aufgeregt und zerrte mich in den Flur. ich ging gleich Ohne Socken und schuhe, mit dem Kleid in der Hand zum Alpahaus.
Ohne, dass uns jemand sah, huschten wir in ihr Zimmer und suchten ihr ebenfalls was zum Anziehen. Ich musste gestehen, dass es mir viel besser ging, wenn ich nicht die ganzen negativen Gefühle in mich hinein fraß. Alexa schaffte es tatsächlich, mich etwas ab zu lenken.
Sie nahm am ende ein luftiges hellblaues Sommerkleid und passende Armkettchen dazu. Sie entschied sich, im Gegensatz zu mir, für Sandalen und nicht für die hohen hacken.
>Machen wir uns noch eine Maske bevor wir uns mit Schminke vollkleistern?< fragte sie.
>gern. Soll ich was holen?< fragte ich. Alexa nickte und schickte mich in die Küche eine Schüssel holen.
Brav folgte ich der Anweisung und ging in die Küche. Ich musste nicht lange suchen, da ich schon oft hier war und wusste wo alles Stand. Ich öffnete die Tür von dem großen Hängeschrank und versuchte krampfhaft an die Silbernen Schüsseln zu kommen. Plötzlich griff eine Hand mühelos über mich hinweg und holte die Schüssel hinunter.
Ich drehte mich langsam um und schaute in die Eisblauen Augen von Alec.
>Kommt die Kleine etwa nicht dran?< fragte er grinsend
>Nicht jeder hat so gute Gene abbekommen wie du< lächelte ich schwach. Wir standen uns sehr nah gegenüber. Nur die Schüssel verhinderte noch näheren Kontakt.
>Glaub mir, es kommt oft vor das ich mir den Kopf einhaue oder im Wald die Äste ins Gesicht bekomme< sagte er und griff noch mal über mich hinweg um ein Glas zu holen. Er füllte es mit Wasser und trank es bis zur hälfte aus.
>Was willst du eigentlich mit dem Ding?< wollte er wissen und deutete mit dem Glas in der Hand auf die Schüssel.
>Dein Schwesterherz und ich machen uns noch Masken< sagte ich. Alecs blick wurde leicht Ausdruckslos und schweifte ab. Mehr als ein nicken bekam er nicht zu Stande.
>Ist was?< fragte ich ihn besorgt.
Seine Miene verhärtete sich und er musterte mich eingehend. >Nö wieso? Ist was bei dir?< er fragte das nicht so als wäre er total Ahnungslos, denn seine Stimme klang hart. Er wusste das etwas nicht mit mir stimmt.Diese gegenfrage war reine Provokation. Das war der Zeitpunkt für mich, um schleunigst das Weite zu suchen.
>Ich geh dann mal.< sagte ich und ging schnellen Schrittes die Treppen hinauf zu Alexa, die schon ungeduldig wartete.
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Du hast dich verändert
WerewolfEr ging vor 10 Jahren als mein bester Freund und kehrte als mein Alpha zurück. 10 Jahre sind eine lange Zeit und wir sind beide nicht mehr die, die wir einmal waren. Bleibt er mein bester Freund? Bin ich immer noch seine beste Freundin? Oder is...