Du hast dich verändert

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>Danke! Musst du mich einfach umrennen wie ein Irrer?< fragte ich ihn beleidigt. Er hatte sich mit seinem ganzen Gewicht auf mich gelegt und schaute mich mit großen blauen Augen an.

>Ja, muss ich.<

>Geh runter< jammerte ich und strampelte wie wild. Alec juckte das herzlich wenig und drückte mich noch mehr in den staubigen Boden. >Was bekomme ich dafür?

>Alles außer einen Kuss< sagte ich.

>Den Kuss bekomme ich auch noch, glaub mir< er stemmte seine Pfoten in den dreck und stand auf. Ich tat es ihm gleich und schüttelte mich kräftig, damit mein Fell von dem Schmutz befreit wird.

>Komm mit, wir gehen zu den Anderen< sagte Alec. Ich folgte ihm zu einer Gruppe Wölfe. Einer war etwas kleiner als die anderen.

>Das ist unser Jüngster Kandidat hier. Aaron, zeig doch mal was du so drauf hast< Aaron nickte und stellte sich kampfbereit hin. Geschockt stellte ich fest, dass er nicht mit Alec kämpfte, wie ich dachte, sondern das er mich angreifen wollte. Noch bevor er mich auf den Boden legen konnte, wich ich geschickt aus und biss leicht in seine rechte Vorderpfote.

Ausweichen, Treffer landen.. immer und immer wieder übten wir diesen Ablauf. Mit Aaron zu kämpfen war etwas ganz anderes als mit Alec oder Max. Bei Aaron hatte man das Gefühl, dass man eine Chance hat.

>Sehr gut Anna. Nutz deine Schnelligkeit aus. Aaron ist breiter als du und nicht so beweglich< rief mir Alec zu.

Ich nickte und versuchte es erneut. Mit der Zeit wurde ich tatsächlich sicherer und einmal schaffte ich es sogar, Aaron unter mir zu begraben.

>Du lernst schnell, sehr schön< nickte mir Alec zu, als wir uns nach ein paar Stunden eine Pause gönnten, und uns in die Sonne legten.

Ich hatte mich an Alec gekuschelt und atmete seinen berauschenden Duft ein. Er behielt die anderen immer im Blick und gab wenn nötig Anweisungen, was verbessert werden musste.

>kannst du mir von deiner Schulzeit erzählen?< fragte ich vordichtig nach. Er erzählte kaum davon.

>muss das sein?<

>nein, aber es wäre schön. Es ist deine Entscheidung< ich zuckte mit den Schulter. Alec atmete einmal tief ein und aus und begann zu erzählen.

>Die Schule sollte dich ab dem 15 Lebensjahr darauf vorbereiten, wie es ist ein Alpha zu sein.<

>aber du wurdest doch mit 12 dort hingebracht< sagte ich geschockt.

Alec nickte. >richtig. Kannst du dir vorstellen, das mein Körper noch gar nicht soweit entwickelt war, um am Tag mehrere 100 Liegestütze zu machen, harte Bestrafungen auszuhalten und gegen Gegner zu kämpfen, die doppelt so groß waren wie ich? Alle meine Mitschüler waren älter als ich und viel weiter entwickelt< sagte er und spielte mit der Pfote gedankenversunken im Dreck.

>Wie hast du das ausgehalten!?< hauchte ich fassungslos. Mein Blick ging über den starken, majestätischen Wolf neben mir.

>Kennst du das Sprichwort: 'der Mensch wächst mit seinen Aufgaben'? Ich war es irgendwann leid immer der schwächste zu sein. Zwar blieb der Altersunterschied immer gleich aber ich trainierte härter und in meiner Freizeit übte ich zusätzlich noch. Irgendwann wurden nach und nach die Wölfe aussortiert, die sich nicht als Alpha eignen. Ich wollte dich und meine Familie nicht enttäuschen und kämpfte für euch weiter.<

Ich konnte das alles gar nicht fassen. Wie kann man so einen Jungen Wolf so schlecht behandeln?!

>Ich bin froh, dass du es geschafft hast. Ich kann mir keinen besseren Alpha wünschen< sagte ich.

>und ich mir keine bessere Luna<

>noch bin ich keine< sagte ich leise.

>Ich möchte das nicht allein entscheiden, wann ich dich als Luna markiere. Wenn du bereit bist, dann sag es mir<

>Was wenn mich das Rudel nicht akzeptiert? Was wenn sie mich nicht mögen und-<

>Psssst, halt einfach den Mund! Du bist perfekt und Ende< sagte er

Ich sah ihm Wort los zu, wie er aufstand und Max ein zeichen gab, damit die anderen ihr Training beendeten.
Zusammen rannten wir durch den Wald. Alec an der Spitze und ich erkämpfte mir die Position neben ihn.