Du hast dich verändert

27(Lesenacht*4/7)

Es war reichlich essen da, verschiedene Salate, Beilagen, Fleischsorten und Nachspeisen ohne Ende. Ich hatte mir mit Alec ausgemacht, dass er Fleisch aussuchte und ich Beilagen, und wir uns alles teilten. Ich wurde öfters angesprochen, dass ich ein sehr schönes Kleid hätte und einige warfen mir bewundernde Blicke zu, als sie mich dann mit Alec sahen.

Nach dem Essen fanden sich die verschiedensten Gruppen zusammen und redeten über dies und das. Alec und ich gingen zu allen mal, und ab und zu traf Alec alte Bekannte aus der Schule. Oft wurde er gelobt für sein gutes Verhalten und die Größe des Rudels welches er führte.

Er nahm meine Hand und ging zielstrebig nach vorn. In einem etwas abgelegenen Bereich saßen drei Leute an einem Tisch, flankiert von zwei Gorillas, die wohl für die Sicherheit sorgen sollten. Ohne sie zu beachten, stellte sich Alec mit mir vor den Tisch. Es war das erste mal, dass ich die Königsfamilie so live und in Farbe sah. Sonst bekam man sie nur über die Medien zu sehen, und das auch nicht sonderlich oft.
Einer der Sicherheitsmänner kam auf uns zu und wollte Alec am Arm packen doch ein kurzes Knurren reichte, damit er zögerlich abstand nahm. Ein Mann, etwas älter als Alec, stand auf und klatschte freudestrahlend in die Hände.

>Sieh an wen wir hier haben! Meinen lieben Bruder<

Leon glich Alec in seiner Statur, jedoch gab es deutliche Unterschiede beim Gesichtsausdruck. Während Alec eher Markante Gesichtszüge besaß, war Leons Gesicht Ruder. Dafür sorgte sein falsches Lächeln und das bösartige blitzen in seinen Augen für pures Unwohlsein.

>Alec?< hauchte die Königin und erhob sich elegant. Ihr Mann tat es ihr gleich und stand nun vor uns.

>Ja< war alles was Alec sagte. Ich krallte mich in seine Hand um ihm zu zeigen, dass ich ihm zur Seite stehe. Wie versprochen..

>Wie geht es dir? Wie läuft es im Rudel? Hast du eine Familie?< fragte die Königin. Sie trug ein bodenlanges weißes Kleid. Ich schätzte sie zwischen 40 und 50 Jahren, allerdings wies sie erst wenige graue Strähnen auf.

>Ich denke, ihr könnt mir eher mal verraten, wieso ihr mich weggegeben habt< sagte Alec so laut, dass es plötzlich mucksmäuschenstill war im Saal. Geschockt starrten uns hunderte Augenpaare an. Die Königin hielt sich an ihrem Mann fest und versuchte die Tränen weg zu blinzeln.
Ein schallendes Lachen ertönte von Leon. Falsch und erfüllt von Spott.

>Mal ehrlich Bruder, schau dich mal an! Du bist schwach und einfach eine Schande für die Familie!< alle im Raum zogen scharf die Luft ein.

>Alec.. Wir wollten nur das beste für dich< versuchte der König zu erklären.

>Das beste also...< flüsterte Alec fassungslos.

>Geh einfach. Du gehörst nicht zur Familie< zischte Leon und stellte sich Nase an Nase vor Alec. >Und solltest du anfangen mir den Thron streitig zu machen... Sorge ich für den Untergang deines erbärmlichen Rudels<

>Beleidige mein Rudel nicht, Bastart< Alec baute sich vor ihm auf.

>Sonst was? Junge, es hat einen Grund wieso ich König werde. Du solltest mir eigentlich zu Füßen liegen. Ich könnte dein Rudel problemlos übernehmen..<

>Vergiss es. Das schaffst du nicht. Ich wollte dir auch nichts streitig machen. Werde König, Kaiser oder sonstwas, mir egal. Ich will dass mein Rudel glücklich ist, mehr nicht< sagte Alec gelangweilt.

Respektvolle Zustimmung begann sich von den Leuten hinter uns bemerkbar zu machen. Leon wurde wohl nicht so gemocht.. Alecs Bruder kam ein Schritt zu mir herüber und musterte mich. Sein Blick zog mich förmlich aus.

>Deine Luna scheint echt ein Leckerbissen zu sein...Dafür, dass du die Prüfung In der Alphaschule nur knapp bestanden hast, scheint sie dir echt verfallen zu sein< Ich schluckte und lehnte mich mehr an Alec.

>Jetzt mach mal einen Punkt! Er hatte sich zuvor den Arm gebrochen und musste die Prüfung trotzdem machen! Ehrlich? Ich gebe einen scheiß auf dich. Alec wäre viel besser als König geeignet< rief Tanja Hinter uns. Ben und noch mehr ehemalige Mitschüler von Alec, stimmten ihr zu.

Geschockt schaute ich Alec von der Seite an. So schlimm stand es um ihn?

>Einfach unfassbar was du für ein arschloch bist. Ich bin einfach mal froh dass ich nicht in dieser abscheulichen Familie groß geworden bin. Mein Rudel bleibt bei mir und du machst dein Ding, Leon. Gehen wir am besten getrennte Wege< sagte Alec gefasst. Wir gingen zurück zu unserem Tisch und ignorierten die Blicke der anderen. Ich war stolz auf Alec, dass er nicht die Kontrolle verlor, aber schon bald musste ich feststellen, dass das Drama erst beginnen sollte.