Kapitel 1

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"Marie, bitte bleib stehen.", ruft Julian mir hinter her. Doch ich laufe kopfschüttelnt und mit Tränen in den Augen einfach weiter. Das Ganze war von Anfang an keine gute Idee gewesen. Plötzlich greift jemand nach meiner Hand und zieht mich zurück. "Marie, bitte bleib. Du kannst mich hier nicht einfach zurück lassen." Meine Tränen unterdrückend sehe ich auf den Boden...

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Es ist einer dieser Sommertage, an dem man mit seinen Freunden schwimmen oder Eis essen geht. Aber ich sitze in meinem Zimmer und starre die Wand an. Lange muss ich es hier nicht mehr aushalten. In 4 Monaten bin ich endlich in Frankfurt und kann alles hinter mir lassen. Meinen Ex-Freund, seine Neue, meinen bescheidenen Job und die unglaublich tollen, ja das ist sarkastisch gemeint, Arbeitskollegen. Aber solange muss ich es hier noch aushalten. In einer WG, mit Mitbewohnern, die nur auf sich achten und denen alles andere, ob familienmäßig oder berufsmäßig, total egal ist. Keine Ahnung wieso ich vor 3 Jahren diese WG ausgewählt habe. Ich denke es lag daran, das mein Leben gut war, das ich glücklich war und mich nichts so leicht fertig machen konnte. Doch das ist heute anders. Von dem Vibrieren meines Handys werde ich aus meinen Gedanken gerissen. "Mariechen, was machst du heute?", kommt es durch den Lautsprecher. Es ist Jessica, meine beste Freundin. "Bisher noch nichts, wieso?", antworte ich und drehe mich auf den Bauch, um jetzt zur Abwechslung den Boden anzustarren. "Heute ist doch das Feuerwerk von der Kirmes. Gehen wir mit Nina hin?" Super, das Feuerwerk. Das hatte ich total vergessen. Bisher war ich mit meinem Ex bei jedem Feuerwerk gewesen. Ob Japantag, Kirmes oder an Silvester. 5 Jahre lang waren wir immer zusammen da. Jetzt wäre es das erste Mal ohne ihn. "Marie? Bist du noch dran?", will Jessica wissen. Ich nicke und merke dann, dass sie es gar nicht sehen kann. "Ehm, ja. Ja, wann wollt ihr euch denn treffen?" "Wie wäre es mit 20 Uhr am Rheinufer? Da wo wir sonst auch immer sitzen?" Wieder nicke ich gedankenverloren. "Ehm, klar. 20 Uhr am Rheinufer.", sage ich und lege ohne Verabschiedung auf. Nun habe ich gut 4 Stunde Zeit um mich fertig zu machen und jetzt schon weiß ich, dass ich die nächsten 2 Stunden weiterhin damit verbringen werde die Wand anzustarren.

Völlig unmotiviert mache ich mich auf den Weg zum Rheinufer. Nina hat mir geschrieben, dass sie ein paar Minuten später da ist, wir aber schon vor gehen können, um gute Plätze zu sichern. Über den Tag hat sich der Himmel immer mehr verdunkelt, sodass es zwar noch warm ist, es aber etwas nach Regen aussieht. Wahrscheinlich sind deswegen nicht so viele Menschen wie gedacht auf der Wiese über dem Rheinufer-Tunnel. 20 Minuten später stößt Nina zu uns. "Hey Määädels. Guckt mal was ich dabei habe.", ruft sie und hält eine Flasche Hugo hoch. Sie begrüßt uns und nimmt neben mir auf der Decke platz. "Marie, warum so ein deprimiertes Gesicht?", fragt Nina und stößt mich in die Seite. Genervt sehe ich zu ihr rüber. "Versuch es gar nicht. Sie ist im Moment halt so. Das Ganze ist zwar schon 5 Monate her, aber bei manchen dauert es nunmal länger so etwas zu verdauen.", versucht Jessica zu erklären. Ich nicke leicht mit dem Kopf. "Aber sie kann doch nicht für immer an diesem dämlichen Idioten hängen. Er hat es um gotteswillen nicht verdient, dass sie auch nur einen weiteren Gedanken an ihn verschwendet." Ich rolle mit den Augen und lasse mich nach hinten fallen. "Können wir einfach das Thema wechseln und den Hugo auf machen?", frage ich. Kurz darauf höre ich Jessica in ihrer Tasche nach Bechern kramen. "Aber natürlich. Heute ist ein Mädelsabend.", freut sich Nina und reicht mir einen vollen Becher. "Darauf, dass jetzt alles besser wird.", sagt Jessica und wir stoßen an. Ich versuche ein Lächeln aufzusetzen, auch wenn ich schon weiß, wie dieser Abend enden wird. In einer Bar oder einem Club, Nina betrunken bei einem Typen auf dem Schoß, Jessica mit ihrem Freund tanzend, da er grundsätzlich bei jedem 'Mädelsabend' dabei ist und ich alleine irgendwo an der Bar, kurz davor zu gehen, aber dennoch wartend, weil die anderen mich nicht alleine nach Hause gehen lassen wollen. 30 Minuten bevor das Feuerwerk anfangen soll, will ich nach Hause. "Marie, du kannst jetzt nicht einfach abhauen.", meckert Nina. Wieder sehe ich sie an. "Wieso denn nicht? Ich weiß wie dieser Abend enden wird. Da kann ich mich auch jetzt schon aus dem Staub machen, solange es noch hell ist.", antworte ich. Jessica sieht mich mitfühlend an. "Heute wird es nicht so. Versprochen. Heute geht es nur um dich. Ich lade meinen Freund nicht ein und Nina schmeißt sich an keinen Typen ran.", meint Jessica. Nina sieht sie sauer an. "Hey, moment. Wieso darf ich...", setze sie an, aber Jessica unterbricht sie. "Nein, heute geht es nur um Marie. Immer wenn wir unterwegs waren, ging es nur um uns. Heute ist ganz alleine Marie dran.", verkündet Jessica und hält ihren Becher hoch, damit wir darauf anstoßen können. Ich fülle meinen Becher nochmal nach und bin gespannt wie dieser Abend enden wird.

Ich sehe seit 20 Minuten gefühlt jede Minute auf die Uhr und die Zeit will einfach nicht vergehen. Bis zum Feuerwerk sind es immer noch 10 Minuten und ich will immer noch nach Hause. Die beiden reden über alles mögliche und ich sitze einfach nur daneben und sehe mir Ameisen an, die gerade versuchen einen Kartoffelchip in kleine Teile zu zerbrechen und in ihr Nest zu bringen. Jessica kippt allen noch etwas Hugo in den Becher und verstaut die leere Flasche in ihrer Tasche. "Hey, Mädels.", flüstert Nina. "Schaut mal die drei. Die kommen genau auf uns zu.", ergänzt sie und deutet mit dem Kopf in die Richtung von drei Jungs. Ist ja nichts neues, das ihr so was sofort auffällt, denke ich und hoffe, dass sie einfach an uns vorbei gehen. "Hey, kurze Frage.", sagt einer von ihnen und sieht Jessica an. "Können wir uns vielleicht zu euch auf die Decke setzen, wir haben nicht daran gedacht eine mitzunehmen." Ohne auf mich zu achten stimmen Jessica und Nina zu. "Das sind übrigens Kai und Marlon.", sagt der Blonde von den Dreien und setzt sich neben mich. "Und ich bin Julian.", sagt er und hält mir die Hand hin.

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Hallöchen ihr. Nach langer langer Zeit versuche ich mich mal wieder an einer Fanfiction. Diesmal mit Julian Brandt, meinem absoluten Liebling, in der Hauptrolle. Ich hoffe es gefällt euch. In den nächsten Tagen folgt mehr. Allerdings habe ich bisher noch keine festen Uploadtage. Aber mal sehen, wie sich alles so entwickelt. Bis dann und eine gute Nacht/ guten Morgen oder guten Tag. Je nach dem wann ihr das Ganze hier lest. Tschüü. ♥





Stay - Julian Brandt Fanfiction (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt