Kapitel 26

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They say that good things take time, but really great things happen in the blink of an eye. Thought the chances to meet somebody like you, were a million to one. 

"Ich weiß, dass du bald in Frankfurt lebst. Aber du weißt, dass ich alles für dich tun würde. Ich bin verliebt in dich, Marie." 

Ich sehe ihn immer noch mit Tränen in den Augen an. Ja, ich bin in ihn verliebt. Aber ich bin bald weg. Und ich will keine Fernbeziehung führen. Ich will mir nicht immer Gedanken machen müssen, was er gerade macht und mit wem. Ich habe zu viel Angst ihn zu verlieren. Und gerade, weil es bei uns so schnell geht, würde es mir das Herz brechen. Schlimmer als Tobias es getan hat. Schlimmer als es je jemand tun könnte. "Bitte sag' was, Marie. Lass mich hier nicht einfach so stehen. Es war eine miese Idee dich warten zu lassen. Aber das hier geht nur persönlich.", bringt er mit zittriger Stimme hervor. Ich drücke seine Hände fester und versuche ruhig zu atmen. Das hier wird nicht einfach. "Ich kann das nicht, Julian. Ich kann es einfach nicht.", sage ich und laufe in Richtung der Bahnhaltestelle davon.

Ich will ihn nicht verletzen. Deswegen gehe ich. Natürlich habe ich ihn jetzt verletzt. Aber es wird nicht so stark weh tun, wie wenn ich in 3 Monaten gehen würde. Es steht fest, dass ich gehe. Ich brauche einen Neuanfang. Wieso musste ich mich in ihn verlieben? Es hätte alles so einfach sein können, wenn er nicht plötzlich aufgetaucht wäre. Ich wäre gegangen und hätte niemanden verletzt. Jetzt verletze ich ihn und mich selbst. Wieso musste er mir zeigen, das Vermissen so schnell geht? Das man sich so schnell verlieben kann? Das man zu hundert Prozent für jemanden da sein kann, den man fast gar nicht kennt? Verdammt, wieso ist er mit mir nach Koblenz gefahren und hat mich sich in ihn verlieben lassen? Ohne Orientierung laufe ich weiter. Irgendwo hier müsste die Haltestelle sein. Vielleicht treffen wir uns irgendwann wieder. Wenn der Zeitpunkt besser ist.

"Marie, bitte bleib stehen.", ruft Julian mit hinterher. Doch ich laufe kopfschüttelnd und mit Tränen in den Augen einfach weiter. Das Ganze war von Anfang an keine gute Idee gewesen. Plötzlich greift er nach meiner Hand und zieht mich zurück. "Marie, bitte bleib. Du kannst mich hier nicht einfach so zurück lassen." Meine Tränen unterdrückend sehe ich auf den Boden. "Marie, so sehr ich auch will, kann ich es nicht verstehen. Ich dachte, ich könnte ein 'nein' akzeptieren. Aber das kann ich nicht. Nicht ohne eine vernünftige Begründung. Ich weiß, dass klingt kindisch, aber ich lasse dich nicht ohne eine klare Antwort gehen." 

"Julian, ich bin auch verliebt in dich. Aber es ist, wird zu kompliziert. Ich ziehe in knapp 3 Monaten weg. Ich wollte mich nicht wieder verlieben, keine neue Beziehung eingehen. Erst wenn ich richtig abschließen konnte. Wenn ich mich in Frankfurt eingelebt habe. Aber dann kamst du. Wir wurden von Beginn an auf die Probe gestellt. Mit Zeitungsartikeln, meinen Mitbewohnern und Emily. Und auch wenn alles langsam in eine bessere Richtung geht, weiß ich, dass es nicht lange so bleiben wird. Das es nur ein kurzes Hoch ist und es danach wieder tief runter geht. Und ich will mich nicht noch mehr in dich verlieben und dir dann das Herz brechen, wenn ich gehe."

"Es wäre eine Ehre, mir von dir das Herz brechen zu lassen, Marie." Ich kann es nicht fassen. Er zitiert wirklich aus meinem Lieblingsbuch. "Julian, ich..." Er macht einen Schritt auf mich zu. "... ich kann nicht von dir erwarten, dass du dir dein Herz brechen lässt." Er lächelt. Und, mein Gott, ich liebe dieses Grübchen. "Dann tu' es nicht. Sei meine Freundin. Wir bekommen alles hin. Ich bin viel unterwegs und wir werden uns selten sehen. Aber all das würde ich für dich in Kauf nehmen. Wann immer ich Zeit habe, werde ich zu dir kommen. Alleine wenn ich an dich denke, macht mein Herz Freudensprünge. Gib uns eine Chance.", sagt er und streicht eine Haarsträhne hinter mein Ohr. Es hinterlässt ein Kribbeln auf meiner Haut. Immer wenn mein Kopf die Kontrolle übernimmt, läuft alles schlecht. Auf mein Bauchgefühl zu hören, meine Kurzschlussreaktionen, das macht mich glücklich. Und wieso soll ich nicht glücklich sein? Die Chance nochmal so jemanden wie Julian zu finden, gibt es nicht. Sie existiert nicht. Ich sehe in seine Augen, und alles was wir in der kurzen Zeit erlebt haben, spiegelt sich darin wieder. "Bist du wirklich bereit dafür?", frage ich ihn leise. "Ja, Marie. Das bin ich. Alles was du erlebst, will ich mit dir erleben. Egal ob gut oder schlecht. Ich werde für dich da sein.", antwortet er, ohne den Blickkontakt zu brechen. Ich schließe meine Augen und lege meine Lippen auf seine. Ohne zu zögern erwidert er den Kuss. "Bekomme ich jetzt noch eine Antwort", fragt er in den Kuss hinein. Ich fange an zu lachen. "Das war die Antwort, du Idiot.", sage ich und küsse ihn wieder. "Dein Idiot.", lächelt er. 

Händchenhaltend laufen wir zurück zu den anderen. Als sie uns sehen, kommen sie schon auf uns zu gelaufen. "Marie, was machst du bloß?", fragt Soph und fällt mir um den Hals. Ich lache leicht. "Mein Kopf wollte wieder entscheiden. Aber diesmal habe ich mein Herz entscheiden lassen.", sage ich und lehne mich an Julian an. "Moment, das heißt...?", quietscht sie. Wir nicken gleichzeitig. "Ja, er ist jetzt mein 'nicht-perfekter-Idiot'.", antworte ich und schon fällt sie mir wieder um den Hals. 


So meine Lieben. ♥ Leider hat es ein bisschen länger gedauert, weil ich zu viel Musik gehört habe und dann beim Schreiben das ein oder andere Tränchen vergossen habe. Ich hoffe es gefällt euch. ♥ Und könnt ihr erraten, welches Buch Julian zitiert hat? Ich wünsche euch einen schönen Abend. Ganz viel Liebe, eure Denise. ♥


Achja und 

Schinkenbrötchen. ♥

Stay - Julian Brandt Fanfiction (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt