Kapitel 31

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Während der Fahrt kann ich mich kaum konzentrieren. Mein Kopf ist voll mit Gedanken. Mit Worten die ich gesagt habe und welchen die ich hätte sagen können. Und er ist in meinem Kopf. Seit Monaten ist nur er ununterbrochen in meinem Kopf. Auch wenn unsere Zeit nur sehr kurz war, habe ich schon eine Zukunft mit ihm gesehen. Und es bricht mir das Herz, dass ich falsch gelegen habe. Ich wollte Julian, wirklich. Ich wäre bereit gewesen, mit ihm zu gehen. Aber nicht so. Vertrauen sollte an erster Stelle stehen, aber anscheinend tut es das nicht. Nicht bei ihm. Und wieder schießen mir Tränen in die Augen. Alles was wir in den letzten 24 Stunden geplant haben, hat er zerstört. Ich überlege wo ich nun ab besten hinfahren kann. Viele Möglichkeiten hab ich gegen 4 Uhr morgens nicht. Zu Soph kann ich nicht, sie ist ja in Hamburg. Zumindest, wenn Kai mich nicht angelogen hat. Kai kommt mir wieder in den Kopf. Ich habe ihn einfach da stehen lassen. Und es tut mir so leid. Ich ziehe auf die rechte Spur um an der Raststätte eine kurze Pause zu machen, mich zu beruhigen und Soph anzurufen. Nach kurzem Warten hebt sie ab. "Hey, was ist los?", will sie wissen. "Hey, ich wollte eigentlich nur fragen, ob du wirklich in Hamburg bist. Frag bitte nicht warum. Es ist eine lange Geschichte.", antworte ich. "Ja, bin ich. Wieso denn?", fragt sie. "Schon okay. Ich erkläre es dir, wenn du wieder in der Stadt bist. Sorry für die Störung. Genieße die Zeit.", sage ich und versuche zu lächeln. Danach lege ich auf. Es ist mitten in der Nacht, zu wem könnte ich denn fahren? Zu mir fahren will ich auch nicht. Da bin ich auch nur wieder alleine. Wie immer eigentlich. Und einen kurzen Augenblick denke ich wirklich daran, mich einfach in meinem Zimmer zu verschanzen und dann wieder alles zu drehen. Meinen Leben zu drehen. Nach Frankfurt zu gehen. Bis ich in Düsseldorf bin, ist es wahrscheinlich gegen 7 Uhr. Wer ist denn um die Uhrzeit schon wach? Obwohl, es ist Wochenende, vielleicht kommen Nina und Jessica gerade erst zu Hause an. Ich suche nach einer der beiden in meinen Kontakten. Jessica ist die erste die ich finde. "Hey, seid ihr wach?", ist meine erste Frage, bevor Jessica sie überhaupt begrüßen kann. "Ehem, ja. Sonst würdest du ja nicht mit mir reden, oder?", lacht Jessica. "Das meine ich nicht. Und das weißt du auch.", sage ich etwas sauer. "Ist ja gut. Wir sind wach. Und wir waren auch nicht in der Stadt und sind nüchtern, falls du das wissen wolltest. Was ist denn los?", will sie wissen. "Das erkläre ich euch später. Ich bin in drei Stunden da." "Moment, wieso in drei Stunden? Wo zur Hölle bist du denn?", redet Nina dazwischen. "Ich war in Bremen, bin aber wieder auf dem Weg nach Hause." "Oh, habt ihr Julians Wechsel gefeiert? Es freut...", Jessica ist wieder dran, aber ich unterbreche sie. "Mich würde es auch freuen, wenn ich davon gewusst hätte.", sage ich kalt. "Was? Du wusstest es nicht? Komm vorbei. Ohne Umwege. Wir bereiten alles vor und dann erzählst du uns was passiert ist."

Gegen 7 Uhr erreiche ich die neue WG. Die WG von Mia, Jessica und Nina. Auch wenn alles nicht immer gut zwischen uns gelaufen ist, vor allem zwischen Mia und uns anderen nicht, sind die drei vor ein paar Wochen zusammen gezogen.  Bevor ich aus dem Auto steige, atme ich noch einmal tief durch. Die ganze Fahrt hierher hatte ich mich zusammen gerissen und meine Tränen zurückgehalten. Mein Kopf ist immer noch voller Gedanken. Voll mit ihm. Irgendwann würde ich das vergessen. Als wäre ich nie so verletzt worden. Ich nehme meine Handtasche vom Beifahrersitz, auf dem eigentlich Kai hätte sitzen sollen und steige aus dem Auto. Noch bevor ich richtig in der Wohnung angekommen bin, habe ich einen Kaffee in der Hand und eine Decke über meine Schultern gelegt. Kurz bin ich glücklich. Wir kennen uns so viele Jahre, sie wissen einfach was ich brauche um erstmal runter zu kommen. Ich ziehe meine Schuhe aus und gehe dann mit den anderen ins Wohnzimmer. Mia setzt sich neben mich auf die Couch und legt mir ihre Hand auf die Schulter. "Wenn du bereit bist, rede einfach drauf los. Wir werden dich nicht unterbrechen. Lass alles raus. Was ist bei dir und Julian passiert?"

...

Hallo Leute und herzlich Willkommen zu Kapitel 31.
Langsam geht es auf das Ende zu. Nicht sofort, aber so langsam. Vielleicht ist euch ja in den letzten Kapiteln etwas aufgefallen. Etwas wichtiges. Etwas, bei dem man sofort versteht, warum Marie so reagiert hat, wie sie es im letzten Kapitel getan hat. Was es ist, erfahrt ihr im nächsten Kapitel. :)

KURZE WERBUNG
BALANCE - von FeyGalaxy
Ein Must-Read. Ich bin von klein auf StarWars-Fan. Und auch wenn ihr es nicht seid, müsst ihr diese Geschichte gelesen haben. Ich habe sie innerhalb von 3 Tagen gelesen und es ist auf jeden Fall in den Top 5 der Bücher & Geschichten, die ich je gelesen habe. Schaut auf jeden Fall vorbei. Es lohnt sich so unglaublich. Ich bin soooo froh, das ich diese Geschichte gefunden habe.

Bis dahin, wir lesen uns. :)

Stay - Julian Brandt Fanfiction (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt