Als die Fackeln langsam ausgehen, beschließen wir das es Zeit ist, schlafen zu gehen. Die Zeit die wir am Steg verbracht haben, bestand hauptsächlich aus schweigen, händchenhalten und kleinen Küssen. Natürlich habe ich alles genossen, aber langsam macht sich Angst in mir breit. War ich gerade dabei mich in Julian zu verlieben? Und ist es andersrum genau so? Ohne weiter Worte laufen wir Hand in Hand zu Elis Haus. Leise schleichen wir uns die Treppe rauf. Ich schnappe mir die Sachen die seine Tante uns bereit gelegt hat und mache mich auf die Suche nach dem Bad. Glücklicherweise liegt es gegenüber. Als ich den Spiegel sehe um mein Make-up zu entfernen, sehe ich ein Lächeln auf meinen Lippen. Ein Lächeln, dass ich schon seit Monaten nicht mehr gesehen habe. Und plötzlich sagt mir auch mein Bauchgefühl, das es richtig ist, zu schauen, in welche Richtung sich Julian und ich bewegen. Aber mein Kopf ist immer noch dagegen.
Als ich zurück ins Zimmer komme, ist Julian bereits am schlafen. Ich war wohl doch länger mit meinen Gedanken beschäftigt als gedacht. Und auch jetzt ist wieder mein Kopf das Problem. Ich könnte mich neben Julian ins Bett legen oder mir Decke und Kissen nehmen und auf der kleinen Couch schlafen. Und nachdem ich nun minutenlang mitten im Raum stehe, ist es wieder eine Kurzschlusshandlung, die mich dazu bringt, mich neben Julian ins Bett zu legen. Möglichst leise versuche ich unter die Decke zu kriechen und noch schnell meinen Wecker zu stellen, als Julian mir im Halbschlaf das Handy aus der Hand nimmt. „Was machst du da?", nuschelt er. „Ich wollte nur eben meinen Wecker stellen, damit ich morgen früh auf Arbeit anrufen kann, um mich krank zu melden.", flüstere ich. Julian nuschelt noch etwas unverständliches und gibt mir mein Handy zurück. Ich stelle meinen Wecker und hoffe, das mein Chef um diese Uhrzeit bereits um Büro ist, denn er ist die einzig wirklich nette und verständnisvolle Person in dem Unternehmen. Ich liege mein Handy auf den kleinen Nachttisch und kuschele mich in meine Decke, als Julian seinen Arm um mich legt. „Komm her.", flüstert er. „Also, wenn du willst und es nicht zu viel für dich ist." Geht das zu weit? Klar, wir wollten es nicht definieren, aber geht das nicht schon in eine bestimmte Richtung? Ich beschließe, das meinen Kopf jetzt einfach mal die Klappe halten soll. Meine Gedanken und dieses ewige nachdenken haben schon viel zu viel kaputt gemacht. Natürlich geht es in eine bestimmte Richtung, aber was soll daran jetzt falsch sein? Er mag mich und ich mag ihn. Fertig, mehr hat mein Kopf nicht zu sagen. Von nun an höre ich nur noch auf mein Bauchgefühl. Ich lege meinen Kopf auf seine Brust und kuschele mich an ihn heran. Ich höre ein kleines Seufzen. Ich bin mir nicht sicher ob es von mir oder Julian kam. Er legt einen Arm auf meine Hüfte und drückt mich so noch näher an sich ran. Und diesmal ist wirklich er es, der seufzt. Vorsichtig schiebt er mein Shirt etwas nach oben und streichelt sanft über meinen Rücken. Ich kuschele mich noch mehr an ihn, obwohl das schon eigentlich gar nicht mehr möglich ist. Ich will es ihm gleich tun und lege meine Hand unter seine Decke. Als ich meine Hand auf eine Brust lege, bemerke ich erst, das er gar kein Shirt trägt. Langsam streichle ich über seine Brust. Er dreht sich zu mir und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. „Schlaf gut, Marie." „Du auch, Julian." Ich weiß nicht mehr, wann ich eingeschlafen bin, aber ich weiß, das dies mit einem Lächeln geschehen ist.
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Stay - Julian Brandt Fanfiction (Deutsch)
FanfictionMaries Leben läuft drunter und drüber... Vor ein paar Monaten hat ihr Freund wegen einer anderen Schluss gemacht. Seitdem will sie einfach nur noch die Stadt verlassen und will nichts mehr von Beziehungen wissen. Ihr Umzug ist schon geplant und eine...