Kapitel 10

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Je näher wir der Seilbahn kommen, desto nervöser werde ich. Meine Höhenangst ist sowieso komisch. Wenn ich auf einen Berg hochlaufe, ist alles in Ordnung, aber sobald ich in einem hohen Gebäude bin, oder wie gleich mit einer Seilbahn fahren muss, bekomme ich Panik. Ich bleibe stehen und versuche nicht zu zittern. Nach ein paar Metern bliebt auch Julian stehen und dreht sich um. „Was ist los, Marie?" Verlegen schaue ich auf den Boden. „Ich habe Höhenangst, Julian.", sage ich ganz leise. Er kommt ein paar Schritte auf mich zu. „Das tut mir leid, dass wusste ich nicht." Ich nicke leicht und sehe weiter auf den Boden. „Tut mir leid, das ich deinen Plan kaputt gemacht habe.", antworte ich. Plötzlich umarmt Julian mich. „Nein, das hast du nicht. Wir können noch mit dem Schiff rüber fahren." Langsam löst er die Umarmung. „Und was meinst du?", sieht er mich fragend an. „Wir nehmen das Schiff.", versuche ich mit einem Lächeln zu antworten. Julian nickt das Ganze ab und wir laufen zum dem kleinen Häuschen um uns Tickets für das Schiff zu holen.

Nach einer 10-minütigen Fahrt mit dem Schiff sind wir endlich am Ziel. Nina oder Jessica müssen Julian erzählt haben, dass ich schon immer mal nach Koblenz wollte. Und auch, dass ich diese Burg oder Festung, wie immer man es auch bezeichnen mag, gerne mal genauer sehen wollte. Und jetzt bin ich hier. Mir wird immer klarer, dass Julian mich wirklich mögen muss. So einen spontanen Ausflug, an mein Lieblingsziel, von dem er eigentlich gar nichts wissen konnte, es sei denn er hat wirklich mit meinen besten Freundinnen geredet, macht  man nicht einfach so mit jemanden den man erst ein paar Wochen kennt. „Und was sagt du?", holt Julian mich aus meinen Gedanken. „Um ehrlich zu sein, bin ich sprachlos. Ich will seit Jahren schon hierhin und jetzt bin ich es endlich.", freue ich mich. Er lächelt mich an. „Es ist schön dich glücklich zu sehen. Und um auch ehrlich zu sein, ich hatte ein bisschen Hilfe von Nina und Marlon. "Ich sehe ihn verwirrt an. Nina und Marlon? Ich meine, okay, ich weiß, dass sich die beiden öfter treffen. Aber welchen Sinn hat es für Marlon mich und Julian zu verkuppeln? Ich schlage mir den Gedanken aus dem Kopf und schaue mich weiter beeindruckt um. Ich bin selten sprachlos. Aber heute finde ich wirklich keine Worte. „Wie sieht es aus, hast du Hunger?", fragt Julian. Bei den ganzen Gedanken und dieser Überraschung habe ich total vergessen, dass ich noch nichts gegessen habe. „Ja, total. Am besten holen wir uns was bei einem Bäcker. Ist hier einer? Ich habe noch nicht gefrühstückt. Ich schaue mal eben nach." Schon mitten im Satz habe ich mein Handy aus meiner Hosentasche geholt und will gerade GoogleMaps offen, als Julian mir mein Handy aus der Hand nimmt. Langsam blicke ich wiederauf und sehe ihn an. „Es gibt noch mehr Überraschungen. Komm mit.", sagt er, gibt mir mein Handy wieder und läuft langsam los. Ich bleibe noch kurz stehen und gehe ihm dann mit schnellen Schritten hinterher. Was hat er bloß vor?

„Julian, mein Lieber. Da seid ihr ja endlich. Wir haben euch viel früher erwartet.", empfängt uns eine Frau und umarmt ihn. Und ich bin immer verwirrter. „Marie, das ist Elisabeth, meine Tante.", stellt er uns vor. „Hallo Marie, freut mich dich kennen zu lernen. Nenn' mich ruhig Eli. Bei Elisabeth komme ich mir so alt vor.", lacht sie und hält mir die Hand hin. Schüchtern schüttle ich ihr die Hand. „Freut mich auch dich kennen zu lernen.", lächle ich leicht. „Ihr habt bestimmt Hunger.", sagt sie und führt uns zu einem Tisch. Und wieder stelle ich mir die Frage, wo ich hier kurz vor meinem Umzug hinein geraten bin. Als wir am Tisch sitzen und seine Tante unsere Bestellung aufgenommen hat und außer Reichweite ist, halte ich es nicht mehr aus. Ich muss endlich wissen, wieso Julian diesen ganzen Aufwand betreibt, obwohl er weiß, dass ich in geraumer Zeit nach Frankfurt ziehen werde. „Julian, was ist hier los? Wieso das Ganze? Wieso fährst du extra mit mir nach Koblenz? In eine Stadt, die ich schon immer mal sehen wollte. Wieso zu der Burg, die ich schon immer mal sehen wollte? Und wieso hat ausgerechnet deine Tante hier ein Restaurant? Und wieso bekomme ich hier, trotz das es bereits nach 14 Uhr ist noch das Frühstück, dass ich zu Hause nicht hatte? Wieso der ganze Aufwand, wenn du doch weißt, dass ich bald nicht mehr in Düsseldorf leben werde und du nicht nur 40 Minuten brauchen wirst, um mich irgendwo abzuholen?" Julian schaut mir in die Augen, greift nach meiner Hand und lächelt. „Das ist ganz einfach..."


Hallo ihr Lieben. Ich weiß, dass ewig nichts mehr von mir gekommen ist. Aber ich versuche immer wieder Ideen aufzuschreiben und somit auch diese Geschichte weiter zu führen. Es tut mir leid, wenn etwas länger nichts kommen sollte, aber dann kann ich das Schreiben leider nicht mit meiner Arbeit oder Berufschule vereinbaren. Aber ich werde es auf jeden Fall versuchen, einmal die Woche etwas hochzuladen. Nur leider kann ich es nicht versprechen.

Zudem möchte ich mich auch für über 800 Reads bedanken, und das bei erst 9, jetzt 10 Kapiteln. Herzlichsten Dank, an alle Leser, alle die Voten und alle die Kommentare da lassen. Das gibt mir zusätzliche Motivation weiter zu schreiben, weil ich weiß, dass es da draußen Menschen gibt, die gerne lesen, was ich in meinen Gedanken so fabriziere. ♥


Stay - Julian Brandt Fanfiction (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt