Kapitel 3

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Von der Endhaltestelle aus, müssen wir noch gut 15 Minuten laufen. Nach ein paar Minuten bricht Julian das Schweigen, das herrschte seit wir in die Bahn gestiegen waren. "Und den Weg wolltest du ernsthaft alleine laufen?" Er sieht mich geschockt an. "Ehm, ja.", antworte ich verdutzt. "Das mache ich seit 3 Jahren. So schlimm ist das nicht." "Seit 3 Jahren? Hat dein Ex dich nie nach Hause gebracht?" Verlegen schaue ich auf den Boden. "Nein, selten. Er meinte immer, ich schaffe das schon." Julian schüttelt den Kopf. "Wie alt bist du eigentlich?", will er wissen. "21 und du?" "Ich auch, seit Mai." Er stellt mir noch mehr Fragen, will wissen was für Hobbys ich habe und vieles mehr. Als wir vor meiner Haustür ankommen, ist die gute Stimmung plötzlich weg und wir schweigen für einen Weile. "Vielen Dank, für's nach Hause bringen.", stottere ich. Er winkt ab und lächelt. "Nicht dafür. Jetzt weiß ich zumindest, dass du sicher angekommen bist." Ich lächle und frage ihn, wie er denn jetzt nach Hause kommt. "Ich rufe mir ein Taxi und fahre zu Marlon. Die Jungs sind sicher noch wach.", sagt er und zückt auch schon sein Handy. Nachdem er sich ein Taxi bestellt hat, reden wir noch über Düsseldorf und das Feuerwerk und ich überlege, wie ich mich nun am besten verabschieden kann. Allerdings übernimmt Julian diese Aufgabe als er sieht das sein Taxi kommt. "War schön dich kennen gelernt zu haben.", sagt er und umarmt mich. Ich erwidere die Umarmung und bedanke mich noch einmal für's nach Hause bringen. Und wieder lächelt er und winkt ab. "Man sieht sich bestimmt nochmal.", sagt er und steigt ins Taxi. Ich nicke, warte bis das Taxi außer Sichtweite ist und schließe leise die Tür zum Treppenhaus auf. Etwas später, umgezogen und im Bett liegend, denke ich nochmal über den Abend nach, den ich mir weitaus schlimmer vorgestellt hatte.

Als ich gegen 14 Uhr aufwache, sehe ich, dass ich 4 Anrufe von Jessica, 3 von Nina und 30 Nachrichten in unserer Mädelsgruppe habe. Mit noch halb geschlossenen Augen nehme ich mein Handy und tippe auf das Whatsapp-Symbol. Aber noch bevor ich eine der Nachrichten richtig lesen kann, klopft es an meiner Tür.  Bevor ich antworten kann, stehen Nina und Jessica in meinem Zimmer. "Marie, wir versuchen dich den ganzen Morgen zu erreichen!", sagt Nina etwas lauter. Ich sehe sie müde an. "Was ist denn überhaupt los, dass ihr einfach in mein Zimmer gestürmt kommt?", will ich wissen. "Du weißt es also noch nicht. Sie weiß es noch nicht.", sagt Nina und schüttelt den Kopf. "Kann mir jetzt bitte mal jemand sagen, was hier überhaupt los ist?", frage ich nachdem die beiden die ganze Zeit hysterisch genuschelt hatten. "Die drei Jungs von gestern... Die sind... Kai Havertz, Marlon Frey und Julian Brandt.", kreischt Jessica schon fast. Ich sehe sie ungläubig an. "Wow, und jetzt? Ihr kennt ihre Nachnamen. Na und?", sage ich fahre mir mit den Händen durch die Haare. "Die drei sind Profi-Fußballer bei Bayer Leverkusen.", schießt es aus Nina heraus. Geschockt setze ich mich auf. "Bitte was?!", frage ich ungläubig. "Hier, du stehst sogar im Internet.", meint Jessica und gibt mir ihr Handy.

Hat Julian Brandt eine Andere?! Gestern Abend würde der Bayer04-Profi (21) zusammen mit seinen Teamkollegen Kai Havertz (18) und Marlon Frey (21) in einem Club der Düsseldorfer Altstadt gesehen. Und das nicht alleine. Gegen 4:30 Uhr verließen die drei Fußballer den Club mit drei unbekannten jungen Frauen in Richtung der U-Bahnhaltestelle 'Heinrich-Heine-Allee'. An der Haltestelle trennte sich das sechser Gespann. Havertz und Frey fuhren zusammen, während Brandt zusammen mit einer der Unbekannten in die U-Bahn stieg. Brandt ist seit ein paar Jahren in einer Beziehung. Allerdings kamen uns die beiden sehr vertraut vor. Wir bleiben für Sie dran.

Fassungslos lasse ich Jessicas Handy auf mein Bett fallen. "Oh mein Gott.", sage ich und schlüttel mehrmals den Kopf. Julian hatte mir gesagt, das er auch Single sei. Nicht das ich mehr von ihm wollen würde, aber warum hat er gelogen? Wollte er mich so rumkriegen? "Ist bei euch gestern mehr passiert, Marie?", fragt Jessica leise. "Nein, er hat mich nach Hause gebracht und wir haben uns umarmt, bevor er ins Taxi gestiegen ist. Mehr nicht." Die beiden nicken. "Was soll ich denn jetzt machen? Ich will nicht daran schuld sein.", sage ich. Nina setzt sich zu mir auf's Bett. "Woran schuld sein?", will​ sie wissen. Ich erzähle den beiden, das Julian mir gesagt hatte, das er vor kurzen auch verlassen wurde, weil er in einer Fernbeziehung steckte. Aber es ja anscheinend gelogen war und ich jetzt nicht daran schuld sein will, das die Beziehung wirklich kaputt geht. Falls seine Freundin den Artikel lesen sollte, was sie bestimmt schon getan hat. "Ich muss irgendwie Kontakt zu ihr aufnehmen und alles klar stellen.", sage ich und nehme mein Handy. Welches mir keine Sekunde später aus der Hand gerissen wird. "Nein, das würde alles wahrscheinlich nur schlimmer machen.", meint Jessica. "Ich sehe das auch so. Lass Julian das klären, immerhin hat er gelogen und nicht du.", stimmt Nina zu. Ich nicke und bekomme mein Handy zurück. Ich will es gerade zur Seite legen, als ich sehe das das Lichtlein blau leuchtet. Eine Facebook Mitteilung. 'Kelly Ma hat dich in einem Kommentar erwähnt.' Ich wische die Mitteilung nach rechts und lande sofort auf Facebook. Fast lasse ich wieder mein Handy fallen. "Jemand hat den Artikel auf Facebook geteilt.", sage ich geschockt. "Ist das dein Ernst?", sagen die beiden gleichzeitig. Ich nicke wie eine Verrückte. "Und Kelly hat mich in einem Kommentar darunter erwähnt." "Jetzt sag schon was sie geschrieben hat.", meckert Nina mich an. "Heilige Scheiße.", sage ich und halte den Mädels mein Handy vor's Gesicht. Kelly hat in den Kommentaren ein Foto gepostet, von mir und Julian, als wir zur U-Bahn gehen. Dann hat sie meinen Namen verlinkt und dazu etwas geschrieben. "Bist das nicht du, Marie?", liest Jessica das Kommentar vor. "Okay, wenn du seine Freundin nicht findest, findet sie jetzt auf jeden Fall dich.", flüstert Nina.

Stay - Julian Brandt Fanfiction (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt