Kapitel 22

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"Ich bin hier um mich bei dir zu entschuldigen", sagt sie. Ich sehe sie ungläubig an. Sie will was? 

"Es tut mir leid, Marie. Ich habe mich echt scheiße verhalten. Ich dachte ich könnte Julian zurück gewinnen, aber dann warst du da. Ihr wart vom ersten Moment an total vertraut miteinander. So sah es zumindest auf den Bildern aus. Ich wusste nicht wieso ich so blöd war, all das zu tun, was ich getan habe. Bis du mir all das an den Kopf geschmissen hast. Das hat mich zum nachdenken gebracht. Ich war ein Idiot Julian zu hintergehen, ihn zu verletzen. Aber all das, war nicht so schlimm, wie das was ich dir angetan habe. Du warst Konkurrenz. Die ich aus dem Weg haben wollte. Weil du Julian und mir im Weg standest. Jetzt weiß ich, dass ich dir und Julian im Weg stehe. Er verdient es glücklich zu sein. Genau wie du auch. Und wenn ihr das zusammen seid, dann stehe ich euch nicht mehr in Weg. Ich habe gesehen, wie der dich angesehen hat, als ihr euch von den Jungs verabschiedet habt. Er sah so glücklich aus. So verliebt. Und ich wünschte mir, er hätte mich je so angesehen. Ich wünsche euch alles Glück der Welt. Ab jetzt werde ich euch kein Hindernis mehr sein. Behandle ihn gut, Marie. Er verdient es geliebt zu werden. Ich wollte das du das weißt.", sagt sie und verschwindet dann ohne ein weiteres Wort in der Menschenmenge, der Kölner Innenstadt.

Ich drehe mich zu den anderen um, aber sie sind genauso sprachlos wie ich. Ich weiß nicht was ich davon halten soll. Entweder, sie hat das alles nur gesagt, damit ich mich in Sicherheit wiege. Oder sie meint es wirklich ernst. Ohne weiter nachzudenken laufe ich in die Richtung in die Emily eben gelaufen ist. Ich kenne mich in Köln nicht wirklich aus und habe das Gefühl einfach wirr durch die Straßen zu laufen. Wo zur Hölle ist sie bloß hin? Ich laufe durch eine kleine Gasse und habe mich endgültig verirrt. Ich drehe wieder um und sehe dann Emily am Ende der Gasse stehen. Bin ich eben einfach an ihr vorbei gelaufen? Sie steht mit dem Rücken zu mir an die Wand gelehnt und sieht auf den Boden. Langsam gehe ich auf sie zu. Ist das wirklich eine gute Idee? Aber ich muss einfach wissen, ob sie all das ernst meinte. "Emily.", sage ich und sie schreckt leicht zusammen. Vorsichtig dreht sie sich zu mir um. Als hätte sie Angst, dass ich ihr etwas antun würde. Ich erkenne Trauer in ihren Augen. Und vielleicht auch ein bisschen Wahrheit. "War das ganze eben ernst gemeint?", frage ich frei heraus. "Denn auf Spielchen habe ich keine Lust." Sie sieht mich traurig an. "Nein, ich meine es ernst. Ich hätte damit rechnen müssen, dass Julian bald jemanden wie dich findet. Eine Person die er verdient. Ich war egoistisch. Und habe alles was Julian anging immer hinten angestellt. Ich weiß, dass ist nicht die beste Art. Aber ich weiß auch, dass du nicht so bist. Anscheinend wurdest du auch betrogen und willst dich und vor allem Julian beschützen, wieder verletzt zu werden. Ich will nicht mit dir befreundet sein, Marie. Aber ich hoffe du nimmst meine Entschuldigung an. Du wirst nie wieder etwas von mir hören.", erklärt sie und hält mir die Hand hin. Zögerlich schlage ich sein. "Danke.", flüstere ich noch, bevor sie wieder in der Menschenmenge verschwindet.

Als ich zu meinen Freundinnen zurück komme, sehen mich alle besorgt an. "Wo warst du so lange?", lautet nur eine der Fragen, die alle durcheinander stellen. Ich setze mich erstmal hin. "Sie meint es ernst.", sage ich nach einer Weile. Ich erzähle meinen Freundinnen, was Emily eben gesagt hat. Alle sehen mich skeptisch an. "Ich glaube sie meint es wirklich ernst.", meint jetzt auch Jessica. "Sie hat echt eine miese Aktion abgezogen, bei Julian in der Wohnung. Aber vielleicht hat sie wirklich verstanden, das es bei euch ernst wird.", ergänzt sie. Ich hoffe sehr das Jessica recht hat. Das Emily nicht gelogen hat und Julian und ich endlich definieren können, was das mit uns ist. Etwas schneller essen wir alle unser Eis, um danach noch etwas weiter shoppen zu gehen. "Was haltet ihr davon, wenn wir unser Mädelswochenende heute Abend mit feiern und morgen Mittag mit Brunch abschließen?", fragt Nina in die Runde. "Klingt super, ich müsste nur nochmal nach Hause um neue Klamotten zu holen.", sagt Soph. "Das ist eine gute Idee. Wir fahren gleich zurück zu mir und teilen wir uns auf.", ergänzt Nina die Idee. 

Als wir wieder bei Nina sind, packen Soph, Mia und ich schnell unsere Sachen zusammen. Erst setzen wir Soph ab und Mia kommt mit zu mir. Sie hat eh schon fast mit in der WG gewohnt, die meisten ihrer Klamotten sind also da. Als ich die Wohnungstür aufschließe, rechne ich damit, das niemand da ist. Zu meiner Überraschung steht aber Nick hinter der Tür. "Schön, das du auch mal wieder da bist.", begrüßt er mich sarkastisch. "Freut mich auch dich zu sehen.", lache ich. "Mia muss kurz  in dein Zimmer, wegen ihrer Klamotten.", sage ich ohne auf eine Antwort zu warten. "Macht was ihr wollt, aber sie soll nur ihre Sachen mitnehmen. Ach und du hast Besuch.", sagt er und geht wieder ins Wohnzimmer. Skeptisch sehe ich zu Mia. Langsam öffne ich meine Zimmertür und lasse in einem Schock meine Handtasche fallen. "Hey Kleine. Wir müssen reden.", sagt Tobias. Mein Ex-Freund. Mein verdammter Ex-Freund sitzt einfach auf meinem Bett.


Hellooooo. Noch ein Kapitel für euch. ♥ Ich hoffe es gefällt euch. Was will Tobias? Ich glaube es ist sehr offensichtlich. Aber was sagt Marie dazu? Und vor allem, erzählt sie es Julian? Das erfahrt ihr alles später. Bis dann und einen wundervollen Tag, eure Denise. ♥

Stay - Julian Brandt Fanfiction (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt