Kapitel 23

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"Was zur Hölle willst du hier? Und wieso hat Nick dich überhaupt rein gelassen?", fahre ich ihn an. Er steht von meinem Bett auf und kommt auf mich zu. "Am besten beruhigst du dich erstmal.", sagt er und legt seine Hände auf meine Oberarme. "Fass mich gefälligst nicht an. Und raus aus der Wohnung. Ich will dich hier nicht sehen. Ich will dich nie wieder sehen.", schreie ich. 

"Ich gehe nicht bevor ich nicht habe was ich will.", sagt er und setzt sich wieder hin. "Und das wäre?", frage ich genervt. "Dich, Marie. Ich wollte nie jemand anderen. Ich habe viele Fehler gemacht, einer davon war dich so zu verletzen. Ich habe dich immer geliebt und tue es immer noch. Ich dachte du willst mich zurück, bis ich dich mit dem Typen im Club gesehen habe. Aber ich brauche dich Marie. Und es tut mir leid, dass du uns in deinem Bett erwischt hast. Ich habe nur mit Lisa geschlafen, weil du mir das nicht mehr geben wolltest.",  meint er und will mich umarmen. Ist das sein scheiß Ernst? Ich schubse ihn von mir weg und er landet halb auf meinem Bett, halb auf dem Boden. Er grinst. "Ich wusste das du das auch willst.", lacht er und will sich sein T-Shirt ausziehen. 

"Zur Hölle mit dir, Tobias. Denkst du echt ich will jetzt mit dir vögeln? Fick dich. Ich hasse dich und will dich nie wieder sehen. Du bist das größte Arschloch das ich kenne. Wenn du mir in unserer Beziehung auch nur einmal zugehört hättest, dann hättest du gewusst, welche Probleme ich hatte und aus welchem Grund ich keinen Sex wollte. Und jetzt kommst du hier an und sagt dir würde alles leid tun? Wenn du mir nur ein verdammtes Mal zuhört hättest, wäre alles gar nicht so weit gekommen. Aber weißt du was? Ich bin froh, dass es so gekommen ist. Jetzt weiß ich wenigstens was für ein mieses, kleines Arschloch du bist. Denkst du echt du bekommst mich einfach so zurück?! Wer hat dir denn ins Hirn geschissen? Verschwinde. Verpiss dich einfach.", schreie ich. Er zieht sein Shirt wieder runter und stellt sich vor mich. "Du machst einen Fehler. Denkst du echt du bist die Einzige für deinen tollen Fußballer? Er hat neben dir sicher noch drei andere, denen er das Gleiche erzählt." Jetzt ist er zu weit gegangen. Mich fertig zu machen, ist eine Sache. Aber Julian mit einzubeziehen, ist ein großer Fehler. Ich hole aus und gebe ihm eine Backpfeife. "Verpiss dich, Tobias.", schreie ich. Aber im selben Moment holt er aus und seine Hand landet mit einem lauten Knall auf meiner Wange. Ich fasse mir an die Wange und mir schießen Tränen in die Augen. Im selben Moment kommt Nick ins gerannt und sieht wie ich ihn weinend dastehe. Ohne zu zögern holt er aus und landet einen gezielten Schlag auf Tobias' Nase. "Wag es dich noch einmal hier aufzutauchen, sie zu belästigen oder sie auch nur anzufassen. Wenn ich auch nur eine Kleinigkeit höre, sei es nur dein Name aus ihrem Mund, dann kannst du dein Grab schaufeln.", sagt Nick und packt ihn am Kragen. "Hast du das verstanden?", fragt er und schubst ihn aus meinem Zimmer und dann aus der Wohnung. Mia kommt mit einem Kühlpack und Taschentüchern in mein Zimmer gelaufen. "Ich hätte bei dir bleiben sollen.", sagt sie und legt das Kühlpack an meine Wange. Nick kommt wieder ins Zimmer und nimmt mich zögerlich in den Arm. "Hör zu. Es tut mir leid. Das ich ihn rein gelassen habe. Und wie beschissen ich nach eurer Trennung zu dir war.", sagt er, als er die Umarmung löst. "Ich muss mich noch für so viel mehr entschuldigen, aber ich weiß auch, dass ich vieles nicht wieder gut machen kann.", ergänzt er. "Danke.", flüstere ich. "Für den Anfang reicht das.", sage ich und wische mir den Tränen aus dem Gesicht. "Brauchst du irgendwas?", fragt Mia. Ich schüttle den Kopf. Ich brauche nichts was sie mir geben könnten. Im Moment brauche ich Julian. 

"Ich werde ihm den Arsch aufreißen.", sagt Nina, als sie den roten Handabdruck auf meiner Wange sieht. "Nick hat alles geklärt.", beginnt Mia die Geschichte, wie Nick dazwischen gegangen ist und Tobias wahrscheinlich die Nase gebrochen hat. "Können wir dir helfen? Etwas für dich tun?", fragt Jessica. "Ich will eigentlich nur zu Julian.", antworte ich. "Ruf ihn doch an.", meint Soph. Die, Tobias am liebsten auch direkt geköpft hätte. "Sie haben heute Abend frei.", ergänzt Nina. Ich nicke und gehe auf den Balkon. Ich will gerade auf seinen Kontakt tippen, als mir bewusst wird, dass ihn all das was heute passiert ist, nur ablenken wird. Ich gehe wieder zu den Mädels und setze mich auf die Couch. "Ist er nicht ran gegangen?", fragt Nina traurig. "Ich habe nicht angerufen. Alle das würde ihn nur ablenken. Und das will ich nicht.", sage ich und sehe auf meine Hände. "Das verstehe ich, aber du musst es ihm sagen. Wenn nicht jetzt, dann bitte wenn er wieder hier ist.", meint Mia. Ich nicke. Natürlich muss ich es ihm sagen, aber nicht wenn ich ihn dadurch nur ablenke. "Was ist Mädels, gehe wir noch feiern?", frage ich. "Ablenkung ist jetzt wohl das Beste.", erkläre ich und stehe auf. Mit skeptischen Blicken nicken die anderen. "Du hast wahrscheinlich recht.", sagt Jessica und verschwindet als Erste im Bad.

Während wir uns fertig machen, mache ich ein bisschen Musik an. Singend und tanzend machen wir uns weiter fertig. Damit wir uns alle den ein oder anderen Cocktail genehmigen können, fahre wir heute in die Düsseldorfer Altstadt. Das ist nicht so weit von Ninas Wohnung entfernt. Als wir alle fertig sind, macht sich unser Grüppchen langsam auf dem Weg zur U-Bahnhaltestelle. Julian hat immer noch nicht geantwortet. Aber daran will ich nicht denken. Irgendwann schreibt er mir bestimmt. Gerade zu Ende gedacht, klingelt mein Handy in der Handtasche. Schnell nehme ich es heraus, in der Hoffnung, dass es die Antwort von Julian ist. Aber es ist eine Nachricht von einer Unbekannten Nummer. Zögernd tippe ich auf die Nachricht.

Hey, hier ist Emily. Keine Sorge, ich will keinen Stress machen. Ich denke nur das du das hier sehen solltest. 

Unter der Nachricht befindet sich ein Link. "Klick ihn nicht an, wahrscheinlich ist es ein Virus.", meint Mia. Aber das denke ich nicht. Emily schien wirklich so, als wenn sie den Streit, die Eifersucht los werden will. Also tippe ich auf den Link. Es öffnet sich eine Internet-Seite. 'Julian Brandts neuer Beziehungsstatus' lautet die Headline. Wir sehen geschockt auf mein Handy. Anscheinend gibt sie doch nicht so einfach auf. "Wir haben nur Klarheit, wenn wir uns das Video ansehen.", meint Soph. Ich gebe ihr mein Handy. "Guckt ihr es. Ich will es nicht sehen.", sage ich und drehe mich weg. "Alles oder nichts.", sagt Soph und startet das Video.

"Breaking News um die Beziehung von Julian Brandt und seiner Freundin Emily Schoen. Als uns die Nachricht erreichte, dachten wir, dass der Bayer04-Profi und seine Freundin den nächsten Schritt machen. Mit 22 Jahren, wäre es sicherlich denkbar. Aber das Gegenteil ist der Fall. Diesen Nachmittag erhielten wir eine Nachricht von Emily Schoen. Sie gab offiziell das Ende der Beziehung bekannt. "Es ist viel passiert und Julian und ich haben uns einfach auseinander gelebt. Wir sind auch schon etwas länger getrennt. Ich wünsche ihm alles Gute." Scheint so als wäre der blonde Leverkusen-Liebling wieder auf dem Markt."

Soph gibt mir mein Handy zurück und ich kann nicht anders, als Emily sofort anzurufen. "Wieso hast du das gemacht?", ist meine erste Frage. "Wie gesagt. Ich stehe euch nicht mehr im Weg. Julian weiß von dem Statement auch noch nichts. Er wird sich sicher bald bei dir melden. Mach' ihn glücklich, Marie. Verletze ihn nicht so wie ich.", sagt sie. Danach ist die Leitung tot. 


Stay - Julian Brandt Fanfiction (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt