Kapitel 14

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Mit meinen Händen an seine Brust gelegt, sind unsere Köpfe nur noch Zentimeter voneinander entfernt. Unsere Blick treffen sich und ich spüre seinen warmen Atmen an meinen Lippen. Wir sehen uns immer noch in die Augen, bis ich merke, dass sich unsere Lippen ganz leicht berühren. Langsam schließe ich die Augen und will diese kleine Lücke zwischen uns schließen, als wir plötzlich Geräusche oben vom Restaurant hören. Julian drück mich leicht von sich weg und sieht nach oben. "Oh Gott, das tut mir leid. Ich wollte euch nicht stören.", höre ich Elis Stimme. "Alles okay. Ich wollte Marie nur den Steg zeigen.", ruft Julian zurück. In dem schwachen Licht sehe ich Eli winken und wie sie dann wieder geht. Julian zieht mich wieder zu sich. "Wo waren wir eben stehen geblieben?", flüstert er und lächelt.

Er zieht mich noch näher an sich, sodass sich unsere Lippen sich fast berühren. "Ich glaube, du wolltest mir den Steg zeigen.", flüstere ich zurück und vergrößere unseren Abstand wieder. Ich meine Enttäuschung in seinen Augen zu erkennen. Ich gebe ihm einen Kuss auf die Wange, greife nach seiner Hand und laufe in die Richtung, in der der Steg liegen könnte. Julian fängt an zu lachen. "Falsche Richtung, Marie.", sagt er und zieht mich zurück. Genau so stark, dass ich mich drehe und wieder in seinen Armen lande. Und diesmal kann ich nicht ausweichen. Bevor ich irgendwas machen kann, spüre ich schon eine sanften Lippen auf meinen. Kurz danach weicht er plötzlich zurück und sieht mir in die Augen, als wenn er eine Antwort erwarten würde. Doch mein Hirn hat in dem Moment, als sich unsere Lippen berührt haben, komplett abgeschaltet. Und genau deswegen, kommt es zu einer Kurzschlussreaktion. Ich stelle mich leicht auf die Zehenspitzen, lege meine Arme um Julian's Nacken und ziehe ihn wieder zu mir. Als sich unsere Lippen wieder berühren, ist es nicht nur ein kurzer Kuss, wie der erste. Es ist mehr. Julian legt seine Hände an meine Taille und zieht mich noch näher zu sich. Erst als ich fast keine Luft mehr bekomme, löse ich mich langsam von ihm. Wir stehen immer noch so da, wie bei unserem Kuss und meine Stirn berührt seine. Ich könnte schwören, dass er auch lächelt. Er fährt mit seinen Fingerspitzen über meinen Arme und greift vorsichtig nach meiner Hand, um sie mit seiner zu verschränken. "Und jetzt zeige ich dir den Steg.", lächelt er und läuft langsam los. 

Ob ich ihm vertraue, hat er mich vor 5 Minuten gefragt. Und setzt sitze ich seit 5 Minuten alleine, mit verbundenen Augen am Steg. Nicht das es eh dunkel wäre, aber Julian meinte er müsse etwas vorbereiten. Und dann hörte ich ihn zum Restaurant zurück laufen. "Okay, bereit für noch eine Überraschung?", flüstert er mir ins Ohr. Ich nicke. Vorsichtig nimmt er mir die provisorische Augenbinde, bestehend aus seiner Sweatshirtjacke ab und ich staune nicht schlecht. Er hat, wahrscheinlich aus den Restaurant, Gartenfackeln geholt, die jetzt sein Steg beleuchten. "Es ist echt schön.", staune ich uns sehe ihn an. Und dann lächelt er wieder. Wir sitzen schweigen da. Ich betrachte das Flackern des Feuers im Rhein, als er seinen Arm um mich legt. Ich genieße seine Nähe und die Wärme die er ausstrahlt, da es doch schon recht frisch geworden ist. Ich lege meinen Kopf an seine Schulter und lächle in mich hinein, als er wieder nach meiner Hand greift, um sie wieder miteinander zu verschränken. Ich lächele und betrachte unsere Hände. Was war das hier? Wieso fühle ich mich bei ihm so wohl? Langsam streichle ich mit meinem Daumen über seine Hand. "Ist alles okay?", fragt er leise und dreht seinen Kopf zu mir. "Mehr als in Ordnung.", flüster ich, mehr in mich hinein, als ihm zu antworten.

"Was ist das hier?", frage ich kurz danach leise. "Ich weiß es auch nicht so recht. Ich mag dich, du magst mich. Warum es direkt definieren?", antwortet er nach einer langen Pause. Eigentlich würde ich dieser Aussage sofort zustimmen. Warum es direkt definieren? Wäre da nicht das Problem, dass ich bald nicht mehr hier bin. 

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Ihr Lieben. ♥ Ich hoffe euch hat dieses, wenn auch recht kurze Kapitel gefallen. Wenn ihr noch Vorschläge oder Wünsche habt, könnt ihr sie gerne in die Kommentare schreiben oder schickt mir eine Nachricht. Jetzt aber noch zu einer anderen Sache, ich hatte die Idee, die ganze Geschichte noch mal aus Julian's Sicht zu schreiben. Wenn ihr also Lust habt zu erfahren, was Julian denkt und fühlt, dann geht auf meine Seite und schaut euch "Leave - Julian Brandt Fanfiction" an. Das erste Kapitel ist genau jetzt, zeitgleich mit diesem, online gegangen. Ich danke euch noch mal herzlichst, dass ihr lest, was ich hier so fabriziere. ♥

Stay - Julian Brandt Fanfiction (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt