A. & S. Kapitel 4:"Wenn du mir so helfen wirst, dann helfe mir gar nicht!"

16.9K 408 12
                                    

Ich ging raus und wartete auf ihn. Ich war irgendwie nervös. Meine Hände fingen an zu schwitzen. Wohin sollen wir überhaupt gehen? Ich bekam ungewollt Panik. Ich war so in Gedanken, dass ich später bemerkte das jemand neben mir stand. Ich sah hoch und sah in das Gesicht von Amid. Ich merkte erst jetzt, dass er ein Kopf größer war als ich. Ich lächelte ihn an. "Wohin sollen wir gehen? Wohin willst du gehen?",fragte ich aufgeregt nach, während Amid kühl:"Keine Ahnung", aussprach.
Ich nickte und sprach diesmal locker:"Dann lass uns bisschen Richtung Spielplatz laufen.". Warum war ich aufgeregt?. Sinem er ist nur dein Mandant. Wir liefen leise neben einander und redeten nicht. Ich spielte wegen Aufregung an meiner Tasche rum. Ich konnte ihm nicht mal ins Gesicht schauen.

Plötzlich fiel meine Tasche aus meine Hand und die Sachen in meiner Tasche verteilten sich auf dem ganzen Boden. Wir bückten uns gleichseitig, doch er war schneller. Er sammelte einzeln meine Sachen ein und tat es in meine Tasche rein. Ich dagegen beobachtete ihn. Er war hübsch und hatte etwas an sich was mich dermaßen an sich zog. Ich sah ihn an, wie konzentriert er meine Sachen aufsammelte. Seine Augen glänzten nicht, sondern waren irgendwie matt. Können Augen matt sein?. Ich schüttelte meine Gedanken bis ich bemerkte, dass er emotionslos ins Gesicht sah. Ich stand hier so bescheuert und starrte ihn an. Ich drehte meinen Kopf zur Seite und sagte ein kurzes "Dankeschön" aus. Er nickt nur und lief weiter. Rede endlich Sinem!
"Komm setzen wir uns hin",sprach ich ihm zu und setzte mich auf eine Bank. Er setzte sich zu mir und sah in die Ferne. "Amid kann ich dir paar Fragen stellen?",fragte ich nach und sah zu ihm. Er nickt und sah mich leer an. "Wenn du in Libanon geboren bist, wie bist du hierher gekommen?".
Amid atmete tief durch und äußerte sich:"Meine Tante hat mich als ich 5 Jahren alt war hierher gebracht". Ich nickte kurz und fragte weiter:"Und dein Bruder?".
"Er ist immer noch in Libanon".

Ich sah zu ihm und löcherte nach:"Und warum hat dein Vater das Unternehmen dir gelassen und nicht deinen Bruder?". Er sah mich plötzlich streng an. Ich bekam Angst und sah auf den Boden. Seine strenge Blicke machten mir Angst. Seine wunderschöne grüne Augen funkelten Wut raus. "Das interessiert dich ein scheiß dreck!. Wenn du dich um mich kümmern willst, dann mach das, aber lass meine Eltern daraus! Verstanden!".
Von Wort zu Wort wurde seine Stimme lauter. In meinem Hals entstand ein Knoten. Ich konnte nichts schlucken. Meine Augen füllten sich mit Tränen. Ich bin zwar eine Anwältin und muss zwar stark und hart sein, aber das war mein erstes mal und bei ihm ist es irgendwie anders. Wir redeten nicht. Warum ist er zu mir so streng?. Seine leere Blicke machten mir sogar Angst. Ich wischte schnell meine Träne weg, die auf meine Wange fast runter liefen.
"Ich wollte dir nur helfen",kam rau aus mir. Amid drehte sich mit hasserfüllten Augen zu mir und sprach:" Wenn du mir so helfen wirst, dann helfe mir gar nicht! Ich verstehe nicht wie ein Kind, wie dich mich retten sollte! Lass mich einfach im Gefängnis sitzen!".

Er stand auf und lief den Weg zurück, den wir gekommen waren. Mir flossen noch mehrere Tränen runter. Mir flossen eins nach dem anderen. Du musst stark sein Sinem. Ich wischte meine Tränen weg und stand auf. Ich folgte ihm unauffällig nach. Er ging ohne seine Straße zu ändern zurück zum Gefängnis.

Ich ging zu meinem Auto zu und setzte mich rein. Ich fuhr nach Hause und legte mich auf dem Sofa hin. Seine Wörter gingen mir nicht aus dem Kopf. Muss er so hart sein?. Ich bin doch auch nur ein Mensch. Ich stand auf und ging in die Küche. Ich machte mir einen Früchtetee und setzte mich auf dem Barhocker hin. Ich hatte seit Tagen kein Hunger. Ich wusste nicht von was es hängte. Ich dachte nach und entschloss Rabia anzurufen. Er will mich als Anwältin nicht. Vielleicht schafft es Rabia. Sie soll es wieder übernehmen. Sie war eine bessere Anwältin. Im Hörer ertönte Rabias Stimme. "Liebling was ist los? Warum rufst du mich um dieser Uhrzeit an?". "Rabia kann ich etwas von dir bitten?",fragte ich erschöpft nach. "Klar, was du willst?".

"Rabia kannst du den Fall von Amid übernehmen? Ich kann nicht tun was du von mir wolltest. Ich kann die Anwältin von Amid nicht sein.". Mir lief eine Träne die Wange runter. Sie bemerkte an meiner Stimme, dass etwas nicht stimmte. Sie fragte nicht viel nach, weil ich nicht antworten konnte. Jedoch bestätigte sie, dass sie ihn übernehmen kann. Ich bedankte mich und legte auf.

Vielleicht werde ich ihn nicht mehr sehen. Seine Geschichte nicht erfahren. Aber ich habe versucht ihn zu retten. Mir tat plötzlich mein Herz weh. Ich schüttelte meine Gedanken, strich meine Tränen weg und in meinem Zimmer rein. Ich legte mich hin und war in Gedanken vertieft. Nach eine Weile schlief ich auch ein.

....

Am Morgen stand ich auf ,doch ich fühlte mich nicht gut. Ich hatte Kopfschmerzen und Husten. Ich schrieb Rabia eine Nachricht, dass ich heute nicht kommen werde. Ich ging unter die Dusche und vergaß für eine kurze Zeit alles. Ich vergaß alle meine Sorgen. Ich stieg aus der Dusche, ging in meinem Zimmer und zog mich um. Anschließend ging ich in die Küche und setzte mich hin. Ich kochte mir Kamillentee.

Ich ging ins Wohnzimmer und setzte mich hin. Ich sah bisschen Fernsehen, doch mit Gedanken war ich ganz wo anders. Wenn ich nicht mehr Amid seine Anwältin bin, kann ich doch zu meinem Vater oder?.

♡Amid & Sinem♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt