A. & S. Kapitel 34:"Es tut weh!".

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Ich verabschiedete mich von meiner Mutter und lief zu meinem Auto. Ich war so in Gedanken, dass ich nicht mal sah, dass an meinem Auto jemand stand. Plötzlich packte diese Person mich an meinem Arm. Ich schreckte auf und sah vor mir Seda. Was sucht sie hier? Was wollte sie von mir? „Seda?", kam wie ein Hauch aus mir.
„Da hat wohl jemand mich nicht erwartet!", zischte sie zwischen ihre Zähne. Ich verzog meine Blicke und sah sie ahnungslos an. „Du hast mir gesagt, dass du mir helfen wirst! Warum hast du es nicht?! Ihr seid doch alle gleich! Es geht alles nur um Geld. Ich wollte dich doch bezahlen!", schrie sie mich an. Meine Augen wurden größer. Was höre ich denn hier? Gerade als ich etwas sagen wollte, sprach sie ein. „Soll mein Kind ohne seinen Vater aufwachsen?!". Ich atmete tief durch und stellte mich aufrecht hin. Meine Blicke schweiften zu ihrer Hand. Ich befreite meinen Arm von ihr und sah sie komisch an. So darf sie mich nicht behandeln! „Amid hat mir gesagt, dass das Kind nicht von ihm ist.", sprach ich ruhig und ernst aus.

„Was für ein Schwachsinn! Glaubst du ihm oder mir?! Ich weiß doch ganz genau, wer der Vater von meinem Kind ist!", schrie sie mich an. Ich verzog mein Gesicht. „Wie viele Monate Jung ist dein Sohn?", fragte ich ruhig nach. „Ein Jahr alt!". „Amid hat zu mir gemeint, dass ihr seit über einem Jahr keinen körperlichen Kontakt hattet!", kam wie ein Hauch aus mir. Bitte Amid! Bitte lass es sein, dass sie lügt und nicht du. Plötzlich lachte Seda auf. In mir zog sich alles zusammen. „Er hat dich angelogen Liebling.", sprach sie mir zu. Ich ging ungewollt zwei Schritte nach hinten und sprach:" Ich glaube dir nicht.".
„Warum glaubst du mir auf einmal nicht? Du hast mir doch vor paar Wochen geglaubt.". Sie hatte Recht. „Ich...", ich wusste nicht was ich sagen konnte. „Du glaubst mir also nicht, dann antworte mir mal. Warum hat mein Sohn grüne Augen? Ich habe braune und Yilmaz auch!".

In mir zog sich mein Herz zusammen. Ich konnte nicht mehr atmen. Meine Augen füllten sich mit Tränen. Glaube ihr nicht Sinem! Ich unterdrückte meine Tränen und sah zur Seite. „Jetzt kannst du dich von ihm fernhalten. Tue es wenigstens für ein Baby!", sprach sie ruhig aus. Ich sah zu ihr und sprach:" Zwischen Amid und mir ist nichts!". Plötzlich spürte ich an meiner Wange eine harte Ohrfeige. Ich legte meine Hand auf meiner Wange und sah entsetzt zu Seda. Was hat sie gerade getan? Ich konnte nichts mehr realisieren. „Was hattest du dann dort zu suchen?". Ich sah ihr nur noch geschockt in das Gesicht. „Als Yilmaz Amid entführt hat. Was hast du dort gesucht? Ach stimmt ich habe dich ja angerufen. Damit du aus deine Fehlern lernst.".
Ich spürte mein Körper nicht mehr. Ich wurde von Sekunde zu Sekunde geschockter. Sie hat es geplant? Ich lehnte meine Hand an meinem Auto ab, um nicht umzukippen. Ich hatte keine Kraft mehr.
„Wenn ich dich wieder in Amid seiner Nähe sehe. Dann werde ich ihn leiden lassen! Wenn ich dich einmal neben ihm sehe, dann werde ich Yilmaz anrufen und ihm sagen, dass Amid mich belästigt. Und weißt du was Yilmaz mit ihm machen wird? Genau, er wird ihn umbringen!", sprach sie locker und lachend aus. Ich verzog wütend mein Gesicht. Wehe! Ich werde es niemals zulassen!

Warum konnte ich nichts sagen? Warum krieg ich meinen Mund nicht auf? Ich sah ihr nur zu, wie sie davon lief. Mir kullerte eine Träne die Wange runter. Die Kraft von meinem Körper verschwand komplett, in dem ich mich auf den Boden fallen ließ. Mir liefen mehrere Tränen die Wangen runter. Oh Gott was für ein Schmerz war es überhaupt? Ich schluchzte ungewollt auf. Ich drückte meine Handinnenfläche an meinem Mund, um nicht laut zu weinen. Ich stand auf und wischte mir meine Tränen weg. Du wirst nicht weinen Sinem! Du bist stark!
Ich putzte meine Hose und setzte mich in meinem Auto. Ich versuchte normal zu atmen und mich zu beruhigen. Ich werde ihr zeigen! Mit was für einem Recht verpasst sie mir eine Ohrfeige? Die letzten Sätze gingen mir nicht aus dem Kopf. Wenn ich neben Amid bin, wird sie Yilmaz alarmieren. Sie spinnt vollkommen!
Ich startete den Motor und fuhr nach einer Weile zur Arbeit. Ich kam in paar Minuten an und lief auch ohne jemanden zu begrüßen in mein Büro rein. Ich setzte mich hin und atmete tief durch. Beruhige dich Sinem!

Meine Blicke schweiften raus aus dem Fenster. Unsere Geschichte... Amid und meine Geschichte wird nie anfangen! Es wird kein süßer Anfang und kein wunderschönes Ende haben. Wie auch? Ich strich mich über das Gesicht und versuchte mich zu beruhigen. Stimmt es mit dem Kind? Warum hat mich Amid dann angelogen? Ich bin doch egal für ihn. Er könnte es mir locker sagen. Ich wollte ihn finden und ihn ausfragen. Aber ich kann es nicht! Yilmaz könnte ihm etwas antun. Ich nahm die Ordner auf dem Tisch vor mich und sah mich durch, jedoch ging nichts in meinem Kopf. Ich konnte mich einfach nicht konzentrieren. Ich stand auf und nahm meine Tasche an die Hand. Ich muss raus von hier, sonst werde ich umkippen. Ich lief aus dem Büro und fuhr durch die Stadt bis mir der Ort einfiel, wohin mich Amid mal gebracht hat. Ich fuhr ungefähr eine Stunde dort hin und stieg auch aus. Ich lehnte mich an die Motorhaube und sah mir den See an. Warum war hier keine Menschenseele? Es war hier so wunderschön. Der Wind wehte meine Haare nach hinten. Auf dem See entstanden leichte Wellen und die Bäume baumelten von rechts nach links. Ich schloss meine Augen und genoss die Stille.

„Sinem". Ich schreckte auf und sah zu der Person. Mein Atem stockte in meinem Hals fest. Was für ein Zufall... „Amid", kam aus mir geplatzt. Was sucht er hier? „Was suchst du hier?", fragte er plötzlich nach, als ob er meine Gedanken gelesen hat. „Ich... ehm..", ich wusste nicht wie ich anfangen konnte. „Ich wollte nur etwas frische Luft schnappen und du?", kam leicht außer Atem aus mir. „Ich wollte eigentlich zu dir ins Büro, aber habe gesehen wie du davon gefahren bist.", sprach er ruhig auf und lehnte sich genauso wie ich, sich an meinem Auto. „Du hast mich verfolgt?", kam aus mir geplatzt. Amid kratzte sich am Hinterkopf und nickte leicht. Auf mein Gesicht entstand ein leichtes Lächeln. Für eine kurze Zeit vergas ich alles bis mir wieder Seda einfiel. Ich stellte mich richtig hin und hauchte laut aus mir:" Amid du musst gehen bevor dich jemand sieht.".
Ich sah mich ängstlich in der Gegend um. „Warum? Was soll passieren, wenn mich jemand sieht?", fragte er stur nach. Super sehr schön Sinem!
Ich senkte meine Blicke und sagte nicht. Was sollte ich auch sagen? Das mich Seda erpresst hat? Niemals! Ich weiß, ich bin Anwältin, aber ich wollte es nicht. Ich wollte selber etwas tun und hatte auch keine Beweise. Amid kam mir ganz schön nah und stellte sich dichter zu mir. Er sah zu dem See und atmete tief durch. „Sinem was verheimlichst du?".

Ich atmete tief durch. „Hast du mit Seda geschlafen vor länger als einem Jahr?", platzte aus mir unerwartet. Amid sah mir entsetzt in das Gesicht bis er wieder sich zu dem See umdrehte. Ich schluckte schwer meine Spucke runter. „Warum hast du mich angelogen?", fragte ich leise nach. Mein Herz war gebrochen. „Wie konntest du mir ins Gesicht lügen?", fragte ich noch leiser nach. Amid seine Blicke hafteten auf mir, während mir eine Träne die Wange runter lief. Er sagte nichts, sondern sah mir nur ins Gesicht. Ich wischte mir meine Träne weg und sah ihn an. „Antworte mir wenigsten nur diese Frage. Hast du mit ihr geschlafen?". Er sah mir eine Weile in die Augen bis er seinen Kopf senkte. Plötzlich nickte er, indem mein Herz auseinander gerissen wurde. Ich sagte nichts. Ich stellte mich richtig hin und stieg in meinem Auto ein. Ich wollte weg von hier. Ich wollte weinen, aber nicht jetzt! Amid sah mir nur noch zu. Er tat nichts oder sagte nichts. Ich startete den Motor und fuhr einfach davon. Ich fuhr eine Weile weiter bis ich nicht mehr aushalten konnte. Ich parkte zur Seite und fing an laut zu weinen. Warum hat er mich angelogen? Warum?! Wie konnte er es nur? Ich fühlte mich einfach nur noch leer. Ich startete den Motor und fuhr einfach weinend nach Hause.

Ich stieg langsam die Treppen hoch und klingelte an der Türe. Nicht mal nach 2 Sekunden ging die Türe auf und meine Mutter kam zum Vorschein. Ich lief ohne sie zu begrüßen rein in das Wohnzimmer. Ich setzte mich hin und zog meine Beine ein. „Mein Kind", hörte ich die besorgte Stimme von meiner Mutter neben mir. „Was ist los?". Ich hob meine Blicke hoch und hauchte:" Nichts.". Meine Mutter kam mir näher und fragte diesmal liebevoller:" Was ist los mein Schatz?".
Ich sah ihr mit Tränen in die Augen. „Seda behauptet, dass ihr Kind von Amid ist.". Sie setzte sich richtig hin und beschützte Amid:" Vielleicht stimmt ihre Aussage nicht.".

„Das Kind hat grüne Augen wie Amid. Amid und Seda haben geschlafen.". Ich schluchzte auf und ließ mich in die Arme von meiner Mutter fallen. „Es tut weh Mama. Alles tut weh!".

♡Amid & Sinem♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt